Ich kann nicht sagen, dass ich eine schlaflose Nacht hatte, aber ich haben schon wesentlich besser geschlafen. Heute stand unser erster alleiniger Törn auf dem Program. Fragen wie, wie kommen wir aus dem Hafen, wie legen wir längs an oder wie machen wir an einer Mooringleine fest. Gaby als Co-Skipper macht sicher alles was in ihrer Macht steht, aber ich muss doch an alles denken und darf keinen Fehler machen. Zum Glück hat’s nicht mehr so viel Leute unterwegs und es sollte genügend Platz für uns haben.
Also los geht’s. Tschau Michi und besten Dank für alles. Das Ablegen geht sehr souverän über die Bühne. Dann ab nach Piran zum ausklarieren. Längsseits sollten gehen, aber es könnte auch eine Mooring sein. Also alle Leine und Fender bereit legen. Rein in den Hafen und Platz ist Heute zum Glück genügend vorhanden. Längsseits und Hopp, kurzer Sprung auf das Pier und schon liegen wir fest. Wow, das ging aber schnell. Gaby kontrolliert den Abstand zu den anderen Schiffen und ich mache die Kristina fest. Man könnte meinen wir sind schon Jahre unterwegs!
Mit der neuen Crewliste lagen wir ab und umrunden zum ersten mal Piran. Sieht sehr schön aus. Da sollten wir wirklich schon einmal hin.
Das grosse Thema bei der “Überfahrt” sind die Nägel. “Ich würde schon ganz gerne wieder einmal zu einer Pediküre gehen. Schau dir mal meine Nägel an!” Ja, ja da sollte schon mal was passieren und ich halte die Tatsachen gerade fest.
An riesigen Muschelfarmen vorbei, treffen wir nach vier Stunden in der Marina Porto San Rocco ein.
Etwa drei Jahre alt ist diese Marina und einfach an den Hang gebaut. Keine Bucht nix. Einfach eine Mole ins Meer gestellt bei der der Wind ohne Hindernis durch zeihen kann. Die Schwimmstege sind aber sehr gut gemacht und erleichtern das Anlegen beträchtlich. Über Funk rufen wir die Marina an und ein Schlauch holt uns am Eingang ab. “N13 is your place, please follow me”, sagt der Mariniero. Ruck zuck sind wir an unserem Platz und fest. Wenn alles bereit ist, ist es fast kein Problem, alleine anzulegen. Gaby ist ja immer noch als Sicherheit am Steuer und am Gas. Die Mooringleine kommt erst später, denn die ist wirklich “gruuusig”. Mit Plastiksäcken bewaffnet ziehe ich sie rein und mache sie fest.
Endlich können wir unseren ersten Anleger feiern. Gut gemacht Co-Skipper!
Dann holen wir den Schlüssel für die Anlage beim Security-Office ab und inspizieren dann die ganze Anlage. Es hat Platz für Boote bis 60 Fuss, aber er ist etwas gar ohne Charme. Die Infrastruktur stimmt. Dann kommt das WC-Häuschen dran. Es soll Rollstuhl gerecht sein. Mal schauen was das ischt. Wir staunen nicht schlecht, als wir die Einrichtung sehen. Perfekt, sagt Gaby.
Die Anlage selber hat noch jede Menge Shops, Restaurants und vor allem Appartements. Sieht super aus, wer hier wohl wohnt?
Muggia soll ganz in der Nähe sein. So ziehen wir los und spazieren dem Strand entlang zur Stadt. Der Hafen bietet wirklich keinen Platz. Es sind nur einheimische angelegt und es ist kein einziger Fremder da. Aber unheimlich schön gelegen.
Auch der alte Hafen mitten in der Stadt ist ganz nett. Man könnte aber viel mehr daraus machen. zB Autofrei und etwas reinigen. Dann Läden und Restaurants darum und es währe ein Traum.
Bei der Kirche auf dem grossen Dorfplatz genehmigen wir uns ein Bier plus einen Milchshake. Auf diesem schönen, alten Platz findet wirklich das Leben in dieser Stadt satt. Schön sich das anzuschauen. Es scheint, als ob alle hier vorbei kommen müssen.
Essen ist angesagt, aber es wird immer kälter und die Beizen machen erst alle um 20:00 Uhr auf. Das geht noch eine ganze Stunde. Also gehen wir zum Boot zurück und holen die warmen Kleider. Sollen wir wieder zurück zur Stadt? Nein, wir entschliessen uns in der Marina zu verköstigen. Es ist zwar etwas bonzig, aber das Essen ist sehr gut.