Dieses Gewitter in der Nacht hat uns ganz schön auf Trab gehalten. Es hat von Süden her geblasen wie verrückt. Geblitzt und gedonnert. Alles Schiffe an der Aussenmole tanzten auf und ab. Mitten in der Nacht touchierten wir auf einmal unseren Nachbarn. Gleichzeitig kamen wir hoch und richteten schweigend unsere Fender neu. Auch vom grossen Pott war auf einmal die gesamte Mannschaft angetreten um alle Fender zu kontrollieren. Schon beeindruckend was “wirkliche” Seeleute ohne ein Wort fertigbringen und einander Helfen!
Unser Nachbarn, dem wir gestatten hatten, unsere Gangway zu benutzen, bedanke sich mit einer Flasche Spumante. Sein Boot musste etwas weiter weg “geparkt” werden, weil eine Untiefe an der Mole war und seine Gangway nicht lang genug. Für uns selbstverständlich, für ihn aber aussergewöhnlich. Danke dem Spender!
Acht Uhr geht’s los. Trotz Sturmwarnung unseres Nachbarn legen wir ab. Heute wollen wir zu unserem Lieblings Hafen Olib. Weil es da nicht sehr viel Platz hat, sind wir so früh dran. Unterwegs sehen wir noch einen Schutzbunker und kreuzen uns mit der Premuda-Silba-Olib-Zadar Fähre.
Es ist recht kühl und wir müssen wieder einmal unsere Windbreaker hervor holen, aber das Wetter ist erstaunlich gut. Zeitgleich laufen wir mit der Fähre in Olib ein und ergattern uns noch den letzten Platz an der Innenmole. Draussen ist noch alles frei und sogar die Bojen sind noch unbesetzt. Aber mit diesem NordOst Wind ist es viel ruhiger hier drinnen.
Dieses Dorf hat wirklich einen ausserordentlichen Scharm. Es gibt keine Strassen und keine Autos, nur Vierradtöffs rasen durch die keinen Gassen. Die Fähre kommt zweimal am Tag und dann versammelt sich das ganz Dorf am Pier. Da gibt’s immer was zu schauen.
Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang durch das Dorf. Nur Gaby und Ich. Es beeindruckt uns schon, die Gassen, die natürlichen, alten Häuser mit den kleinen Gärten vor der Tür und die schöne Kirche. Es passt einfach alles und die Einwohner schauen wirklich dazu.
Auch die Wolkenbilder sind irgendwie einmalig und machmal erinnern sie uns an Schnee in den Bergen …
Während des Sonnenuntergang schlendern wir ins französische Restaurant Amphore.
Wie schon beim letzten Besuch bekommen wir wieder ofenfrische Brötchen zur Vorspeise und auch das Essen ist einfach einmalig!
Plötzlich während des Dessert hören wir ganz viele Vierradtöffs auf der Hauptstrasse, die 1.50 Meter breit ischt, auf uns zukommen. Eine richtige Parade mit ca. 20 solcher Vehikel passieren uns, drehen eine Runde und verschwinden auf die andere Seite des Ortes. Die Chefin klärt uns auf, die machen fast jeden Samstagabend diesen Umgang und feiern dann im Nachbarort am Strand. Sie würde am liebsten auch mit, aber es sind nur Männer erlaubt.