Wie schon abgemacht, starten wir sehr früh auf unsere Expedition. Dingi ins Wasser und Motor dran. Dann der Rollstuhl, alle Schuhe und am Schluss hüpfen wir alle rein. Motor an und los geht’s. Nach 20 Minuten landen wir in der Mir Bucht. Eigentlich ist es weder eine Stadt, ein Dorf, noch ein Hafen, sondern nur eine Bucht mit Bojen und einem Touristen-Restaurant. Die zig Molen sind für die Tausenden von Gästen, die täglich diesen Ort anfahren und überschwemmen. Jetzt um halb neun ist noch kein Mensch da.
Auf einem schön betonierten Weg, sogar Rollstuhl tauglich, sind wir nach kurzer Zeit am ominösen Salzsee. So und jetzt? Was soll da so spannend sein? Nicht viel, ausser dass es eben ein Salzsee ist, der das Wasser mit dem Meer austauscht.
Weiter geht’s zu den Klippen. Zurück zum Restaurant und dann hoch zu den Klippen im Westen. Aber halt, da ist doch noch was in den Büschen. Genau, eine Horde Esel! Opa muss es natürlich genauer ansehen und begrüsst die Tiere persönlich.
So, jetzt können wir mit vereinten Kräften zu den Klippen aufsteigen.
Und da sind sie nun. Hoch und schön steil. Ganz alleine geniessen wir diese super Aussicht. Schon toll, was die Natur so vollbringt.
Nach einer guten halben Stunde haben wir die “Wunder” gesehen und legen ab zur Kristina. Aber der Motor will einfach nicht anspringen. Einmal mit Chocke und ohne Gas oder umgekehrt. Er zündet einfach nicht! Versoffen. Zum Glück haben wir ja die Paddel dabei, es ist ja nicht weit. Opa hinten und ich vorne, legen wir los. Gaby, Jasmin und Joel mit Sprüchen und wir paddeln. Schöner Morgensport. In der hälfte versuchen wir ihn nochmals zu starten. Immer noch nix. Sehen auch, dass wir Benzin verlieren. Also den Hahn zu und weiter paddeln. Es geht immer besser und so sind wir schon nach 45 Minuten beim Boot. Oma schaut ganz ungläubig und fragt nach dem Motor. Nachdem alle ausgestiegen sind, will ich es nochmal versuchen. Alle Hähnen zu und wie verrückt ziehen. Und seihe da, er läuft wieder! Alle lachen laut los und wir machen noch eine kurze Powerrunden um die Kristina. Wieder was gelernt!
Nach dem wollverdienten Zmorge, legen wir in Richtung Fahrwasser ab. Kurz vor elf ist schon ein höllen Verkehr, aber Opa fädelt uns geschickt ein und wir fahren durch die Mala Proversa.
Rund um die Insel Lavdara motoren wir nach Iz. Veli Iz muss ein ganz schöner Ort sein und wir wollen endlich wieder einmal in einen Hafen. Langsam gehen unsere Vorräte zu Ende. Aber als wir im Hafen ankommen, verheddert sich das Genua mit dem Spifall und wir können die Genua nicht mehr einrollen. So müssen wir mit Bootsdrehungen die Genua wieder ausrollen, das Fall spannen und dann wieder bergen. Was die Leute im Hafen zu unserem Tanz wohl gedacht haben? Als wir einfahren gibt es keinen einzigen Platz mehr, der kleine Hafen ist am Mittag schon gestossen voll. Also weiter nach Norden. Kaum sind wir aus dem Hafen raus, umfahren wir eine kleine Bucht. Segel rein und nachschauen. Das währe doch was. Tiefe okay und auch für den jetzigen Wind von Süd ist alles in Ordnung. So ankern wir in dieser kleinen Bucht mit dem Namen Pescenica. Es ist recht Ruhig hier und wir sind alleine. Leider kommt Schwell rein, sobald ein grosses Schiff die Bucht passiert. Aber was soll’s.
Oma bastelt wieder ein feines Nachtessen, Härdopfel mit Mais, was uns ausgezeichnet schmeckt. Als wir nach dem Essen so gegen Norden schauen, fängt es an zu Blitzen. Aber kein Donner. Muss wohl sehr weit weg sein. Aber plötzlich fängt es rundherum an zu Blitzen und dann plötzlich windstill! Minuten später dreht der Wind um 180 Grad auf Nord und bläst mächtig los. Wir sind etwas zu nahe am Ufer und so gibt es nur eines, Anker hoch und von Norden her wieder runter. Wir bereiten gleich beide Anker vor und setzten sie auch in 45 Grad voneinander ab. Zum Glück halten sie gleich auf Anhieb perfekt. Nur etwas Regen und ein paar Böen sind alles was wir abbekommen. Weiter im Westen geht das meiste durch. Als das Gewitter vorüber ist, gehe ich dann auch schlafen. Am morgen liegt die Kristina da wie wenn nix gewesen währe.