Heute ist der Tag, an dem Oma und Opa ankommen. Sie reisen mit dem Zug von Zagreb an und sollen im Hauptbahnhof von Split ankommen. Laut unserem treuen Reiseführer ist der Bahnhof aber am anderen Ende der Stadt. Es sollten etwa 3-4 Kilometer sein, was wir sehr gut zu Fuss machen können. Schon zeitig legen wir mit dem Dingi ab, in Richtung “neuen” Dingisteg.

Anladen mit dem Dinghy

Wir suchen noch den Supermarket, der hinter dem Fährhafen sein sollte. Tausende von Leute tummeln sich schon dort herum und das an einem Freitag. Einen kleinen Markt finden wir, aber nichts grossartiges. Auch der kleine Bahnhof für Züge und Busse ist hier. Unser Weg geht durch die Altstadt, in einen schönen Park, dann auf die andere Seite der Stadt. Nach einer halben Stunde kommen wir auf dem “Berg” des Maritime Museum an. Also sollte es nicht mehr weit sein. Nach einer weiteren halben Stunde merken wir, falsche Himmelsrichtung! Nach rechts geht’s jetzt. Die Kids sind schon längst am sterben und ich muss alle vertrösten, es ist ganz sicher nicht mehr lange bis zur Station. Zwei Stunden sind nun vergangen und wir sehen endlich die Geleise. Also ist es nicht mehr weit! Wir fragen zum wiederholten male, wo ist den der Bahnhof. Einmal ist es gerade rechts um die Ecke, dann 300 Meter und wieder einmal gibt es gar kein Bahnhof, nur einer für Güter. Wir sind fast am Verzweifeln. Gaby sagt, frag mal eine Frau, die weiss es sicher. Okay, ich gehe in einen Blumenladen und sie gibt mir den Rat, nimm dem Bus 9 und fahre bis zur Endstation. Dort ist er dann. So stehen wir nun an der Busstation und warten auf den nächsten Neuner. Keine 5 Minuten und wir sind im Bus. Weitere 10 Minuten sind wir wieder im Hafen, den wir genau vor zwei Stunden verlassen haben. Jetzt ist fertig. Wir lachen laut raus und setzten uns erst einmal hin. Was nun? In ca. 2 Stunden kommt der Zug an und wir haben nicht einmal den Bahnhof gefunden. Ich gehe in den Wartsaal der kleinen Station hinter dem Hafen und siehe da, 16.34 Uhr, Ankunft des ICE aus Zagreb! Das gibt’s doch nicht. Jetzt wird erst mal etwas gegessen, über diesen Frust. Wir hopsen ins nächste Restaurant, bis der Zug ankommt.

Sogar 5 Minuten früher trifft der Zug ein. Kein ICE, wie wir in von der Schweiz her kennen, sondern nur zwei Wagen. Ich sage noch zu Gaby, das ist er sicher nicht, zu früh und sooo klein. Die Kids wollen aber trotzdem schauen gehen, wer da ankommt. Da, da sind sie! Grosses Hallo!

Zurest müssen wir auf das Hafenamt für die neue Crewliste, das ohne Probleme über die Bühne geht. Dann starten wir das Dingi, bringen das Gepäck auf die Kristina, so sind wir frei für die Führung durch die schöne, historische Altstadt.

Die Römer sind immer noch da
Grosser Glockenturm

Als wir so im Restaurant sitzen und essen, bemerke ich eine, zwei Böen. Wow, jetzt kommt aber ein Gewitter. Im Hafen scheint alles noch ruhig zu sein. Ich dränge zum Aufbruch und Gaby, Opa, Joel und ich fahren als erste zur Kristina. Der Wind hat gedreht und beachtlich zugenommen. Auch unser Nachbar ist uns bedrohlich nahe. Kaum sind wir auf dem Boot, erfasst uns eine starke Böe und wir touchieren fast das Nachbarschiff. Motor an und Anker hoch. Wow, das war aber ganz knapp! Unser Anker ist doch tatsächlich gerade als wir auf dem Boot ankamen, ausgebrochen. Glück?!
Joel am Ankerkasten und ich am Steuer. Opa ganz perplex und Gaby ganz Ruhig. Wir ankern nochmal, zweimal bis er wieder sitzt. Jetzt regnet es auch noch, aber wir sitzen gut. Währenddessen warten Oma und Jasmin immer noch auf dem Pier auf unser Taxi-Dingi.

Auf einmal kommt ein Schlauch längsseits und es sind tatsächlich Oma und Jasmin drin. Kaum zu glauben. Oma hat ihre gute Sprachkenntnisse gebraucht, um eine spanische Crew zu überreden, uns zu suchen. So nun sind alle auf dem Boot gut angekommen. Wahrlich kein guter Anfang, für das erste mal auf einem Segelschiff. Alle scheinen froh zu sein, endlich in die Kojen zu gehen. Kurze Anweisungen und schon schlafen sie. Ich bleibe die halbe Nacht auf und schlafe verständlicher weise nicht tief. Willkommen auf der Kristina ….

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