Heute haben wir uns zum erstenmal Gedanken über die Aufnahme der nächsten “Gäste” gemacht. Wo sind wir und wie weit ist es noch bis Split? Bis jetzt haben wir nur kurze Schläge gemacht und sind eigentlich nur dem Reiseführer gefolgt. Kurzum, wir machen Heute einen etwas längeren Schlag nach Süden. Vis a vis von Zadar habe ich einen schönen Hafen gefunden, den wir erreichen sollten. Also los gehts, aber zuerst haben wir fast keinen Wind oder nur schwach von Norden.
Es währe doch einmal an der Zeit, etwas neues auszuprobieren. Wir haben ja vom Vercharterer noch ein “Geschenk” bekommen. Ein Blister. Das ist das gleiche Material wie ein Spinaker, wird aber ohne Baum angeschlagen. Was kommt wo hin? Wie sind den die Schoten verlegt? Was ist am Bug und was am Kopf.
Nach langem auspacken, auslegen, festmachen und anschlagen. Geht’s los. Ja Jasmin, du kannst die Genua einrollen. Gut Joel, jetzt am Spifall zeihen, noch ein bisschen, gut und jetzt Jasmin das Schot dicht nehmen … cool! Schon ist das riesen Ding oben. Sieht gut aus.
Gaby aber nur lakonisch, es hat ja gar kein Wind! Aber es funktioniert, wenn wir ihn mal brauchen sollten. Okay, alles wieder runter und einpacken. Wie soll den der Blister wieder in diesen kleinen Sack? Auch das schaffen wir fast mühelos, denn das Segel ist soooo dünn.
Zwei Stunden später, wir erreichen gerade die Nordspitze der Insel Ugljan, kommt endlich der Wind auf. Fast von Norden und schön regelmässig. Also die “Lumpen” raus und segeln. Wir segeln so schön vor dem Wind, das wir einen Schmetterling machen. Das ist, wenn das Vorsegel auf die eine und das Hauptsegel auf die andere Seite steht. Wow, wie das rauscht. Der Wind wird immer stärker und wird zum Schluss fast mit 22kn angezeigt. Wir rauschen fast mit 7.3kn/h unserem Ziel entgegen. Das ist sehr, sehr schnell für die Kristina. Aber bei Vorwind fällt einem die Kraft des Windes gar nicht auf. Beim “einbiegen” in die Bucht packen alle an, um die Segel zu bergen. Joel am Steuer und Jasmin und ich bei der Genua. Kurzer Winddreher und Jasmin pfeifen schon die Schoten durch die Hände. Aua Aua! Jasmin lässt alles los und die Genua flatter heftig im Wind. Joel in den Wind und die Genua ist schon geborgen. Jetzt noch das Gross auf gleichem Kurs. Eine Minute später ist alles “aufgerollt” und wir können in den Hafen einfahren. Ich habe ein ganz, ganz schlechtes gewissen! Im Hafen überlegen wir dann alle gemeinsam, wie wir es hätten besser machen können. Das war fast grobfahrlässig, aber wieder einmal gut gegangen. Jasmin muss ihre lädierte Hand nun im Wasser baden, kühlen und es bilden sich schon zwei Blasen.
Das Anlegen geht auch fast schief, weil ich nicht auf Gaby höre und irgend etwas murkse beim Anlegen mit dem Wind. Mit diesem Radeffekt habe ich immer noch Mühe, versuche es aber immer wieder. Scheinbar gibt es eine Grenze bei Kristina oder vor allem bei mir. Vorwärts, stoppen und gerade Rückwärts funktioniert einfach nicht. Es braucht viel Platz für dieses Manöver. Also sollte ich es besser nicht in der Gasse probieren! Fast hätten wir die Nachbarsjacht geschrammt.
Neuer Platz gegen den Wind, und ruck zuck sind wir drin. Ganz einfach.
Im Dorf finden wir eine super Pizzeria der sogar einen Holzofen hat und wirklich gute Pizzen macht. Auch finden wir ein Internet-Cafe, denn ich will endlich mein Wetter-SMS fixen. Mit dem KW geht’s schon, aber es ist umständlich. Man muss zu einer gewissen Zeit die Berichte abhören und für das Antennenkabel muss ein Seitenfenster offen sein. Auf dem Meer nicht so ideal. Also los ins Cafe und fixen. Zehn Minuten und es geht wieder und die neusten Blogs sind auch online. Aber zurück auf dem Schiff, die SMS kommen noch immer nicht. Morgen werde ich nochmals das ganze checken. Nach fünf Minuten läufts endlich Okay. Aber die Positionen sind immer noch verschwunden. Das kommt ein andermal dran …