Eine Woche ist um und wir verlassen Dominica schon wieder. Die Abwechslung ist einfach verrückt. Hier die Ursprünglichkeit und dort das Europa. Hier EC’s und dort Euro. Uns passt es wirklich. Mit einem Regenbogen, was sonst, verabschieden wir Dominica, die Prince Rupert Bucht und Portsmouth.

Regenbogen über den Cabrits

Das schöne Fort leuchtet förmlich mit seinen roten Dächern. Die Cabrits sind umrundet und da kommt schon der Wind. Sollte der nicht etwas schwächer sein? Die Wellen gehen und mit den über 22 Knoten Wind sind wir schneller als gedacht bei der Südost Einfahrt zu den Iles des Saintes.

Frankreich kann wieder kommen

An Terre d’en Bas vorbei zum Kap von Pain de Sucre. Etwas gegen den Wind. Doch bald sehen wir unsere Bojen vor dem Dorf Bourg auf der Insel Terre d’en Haut. Wunderschön hier. Der Wind, die Wellen sind aber immer noch wacker unterwegs, als wir die Boje aussuchen. Da die letzte, die packen wir. Rückwarts anschnallen und dann die Festmacher montieren. Die Banane ist auch schon zügig im Wasser und vorbereitet für’s rudern. Motor? Mit so viel Wellen? Denke nicht. Wird aber streng 😉

An der Boje und bereit für den Landgang

Einklarieren ist glaube nur noch Heute Samstag möglich. Wie lange wissen wir nicht, darum der schnelle Aufbruch. Es ist einfach nur schön hier. Wir verlieben uns fast zu schnell in diese Ecke.

Der Strand vor Bourg

Der PC für’s Einklarieren ist schnell gefunden und auch unsere Bojennummer gemeldet. Ab ins Dorf. Es hat aber extrem viele Tagestouris und viele, sehr viele sind mit dem Elektroauto oder dem Töff unterwegs. Schade eigentlich, trotz der guten Idee. Noch kurz in den SuperMarket, damit wir nachher endlich mal wieder einen feinen kalten Kaffee trinken können. Fein, fein wurde er gemacht und geniessen dabei die herrliche Aussicht auf die Bucht. Die vielen Bojen sind alle besetzt. Hatten mal wieder “schwein” gehabt. Vor Sonnenuntergang rudern wir zurück zu unserem wackeligen Boot. Der Wind hat halt immer noch eine leichte Nordtendenz und schiebt die Wellen ganz schön weit in die Bucht hinein. Lauch, Zuccetti und Härdöpfel landen im Kochtopf. Feine Sache. Die ganze Nachte schaukeln wir um die Wette. Eigentlich kein Problem, doch währen wir etwas näher am Dorf, währe es definitiv ruhiger.
Am Morgen wird die Massage etwas abrupt beendet. Es wird uns beiden schlecht! Und das an einer Boje. Banane ins Wasser und mit rekordverdächtiger Geschwindigkeit sitzen wir drin. Ab ans Land. Dabei sehen wir zu, wie das Bojenspiel hier funktioniert. Wird eine Boje frei, schnell mit dem Dinghi hin und besetzten. Je vorne, je besser. Mit dem Segler dann nachrücken. Am nächsten Tag sehen wir bereits bei Sonnenaufgang, dass das Spiel beginnt. Immer um eines vorrücken. Einige sehen wir zwei, drei Mal aufrücken. Die warten scheinbar regelrecht darauf, bis einer geht. Tja, wenn man sonst keine Probleme hat 😉 Wir sind geflohen von den Wellen und spazieren zum grossen Fort Napoleon hoch. Viel Verkehr, auch Heute. Die wenigsten zu Fuss. An der Kasse werden wir gleich abgefangen. Eintritt? Sicher nicht, dafür bekommen wir Geleitschutz und ein netter Herr begleitet uns über einen Hintereingang in den ersten Stock. Wow, besten Dank. So stehen wir vor der gewaltigen Festung.

Eingang für den 1. Stock des Fort Napoleon

Zuerst wollen wir aber die Aussicht geniessen. Dominica und Guadeloup von weitem und die Iles de Saintes von ganz nah. Eine Postkarte währe einen “Saich dägäge”!

Postkartenaussicht vom Fort Napoleon

Die Ausstellungen und das Museum sehen wir uns ganz gespannt an. Wirklich gut gemacht, leider ist unser Französisch nicht ganz so gut, dass wir die vielen Tafeln und Informationen über die Traditionen, die Kriege und Sonstiges lesen könnten. Hat Spass gemacht, macht aber Hunger. So spazieren wir den Hügel wieder runter, geht irgendwie einfacher als in Gegenrichtung, und setzten uns in eine schöne Beiz am Strand. Nach dem Kafi, rudern wir zurück zur Ulalena. Der Wind hat sich gedreht und nun ist es viel, viel angenehmer. Beim Bojen-Spiel hat sich waker was getan. Viele Nachbarn sind jetzt auf der anderen, ruhigeren Seite. Sollen wir da Morgen auch mal mitmachen?
Es ist schon Montag, der 25. Februar und der letzte Tag hier in diesem Paradies. Der Westen wollen wir uns Heute ansehen. Einen Strand und sogar einen Hügel wollen wir besuchen. Gaby ist auf dem Dinghisteg schon bereit für den Spaziergang.

Unser Dinghisteg

Quer durch die schönen Strassen, an der Kirche vorbei, gehts gegen Westen der Insel.

Schöne Strassen von Brourg

Dabei entdecken wir noch den Namen unseres Dessert, dass wir gestern bei einer alten Frau gekauft haben. Es waren Tourment d’Amour, ein ganz, ganz feines Gebäck mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Wir haben uns für Guave und Anannas entschieden. Hmm, waren die gut!

Tourment d'Amour

Die Strasse nach dem Dorf hat es aber in sich. Steil nach oben, der Schweiss tropft mir nur so runter, erklimmen wir den ersten grossen Hoger und werden mit einer gewaltigen Aussicht belohnt.

Aussicht auf unsere Bucht vor Bourgh

Zwei, drei Mal geht es noch rauf und runter, bis wir am Ende der Insel angelangt sind. Der letzte Teil ist nichts für den Stuhl und so schaue ich mir alleine die schöne Bucht von Anse Crawn an. Zurück bis zur nächsten Beiz und Pause mit Aussicht in eine weitere schöne Ankerbucht. Gegen Abend machen wir uns wieder auf den Weg zurück ins Dorf und zum Dinghisteg. Dort finden wir eine Notiz in unserer Banane und gleichzeitig fragt eine Frau, ob ihr Mann, ebenfalls im Stuhl, mit uns reden darf. Aber natürlich. Wir setzten uns in eine Beiz und er will wissen, wie wir das so machen. Er sei früher auch ein Segler gewesen und viel unterwegs. Jetzt lebt er und seine Familie drei Monate hier in diesem Paradies und sonst in der Bretagne. Was für eine Super Sache und hat mega Spass gemacht, sich mit einem “Gleichgesinnten” zu unterhalten. Leider kommt er nur noch selten zum Segeln. Schade. So verabschieden wir uns von den beiden und rudern zu unserer Boje. Und wieder, das Bojen-Spiel hat fortschritte gemacht 😉 Einen feinen Chabissalat gibt es zum Znacht. Dazu zum letzten Mal die Aussicht auf diese Zauberinseln geniessen. Morgen ziehen wir weiter nach Norden. Guadeloupe wartet schon auf uns.

Leave A Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *