Kurz tanken. Genau, ganze 180 Liter fülle ich nach und mit den sechs zusätzlichen Kanistern sollte es “fast” unter Motor bis nach Grenada reichen. Mal sehen.
So lege ich um fünf ab. Alle Wegpunkte sind auch im Navi festgehalten, damit ich der Flaute südlich von den Kanaren ausweichen kann. WP1 27° 35′ N und 14° W kann kommen. Der Wind ist schön gediegen und hilft beim Einschaukeln. Pitsch, die Windfahne, startet ihren Dienst.
Die erste Nacht ist natürlich etwas hektisch. So nah an der Insel Fuerteventura entlang mit viel Verkehr und wechselnden Winden. Dazu die lieben Fischer mit ihren Bojen. Dafür bedankt sich der Morgen mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Dann ist es soweit, das letzte Mal Land für eine lange Zeit. Ein komisches Gefühl!
Die erste Marke ist bald erreicht, der Wind immer noch gut, schlafen konnte ich nun recht gut, so weit draussen kommt ja eh nichts und ein paar Delfine verabschieden mich auch noch. Was willste mehr? Genau, ein schöner Sonnenaufgang.
Der Ulalena gehts Super, ausser der Navi-PC hat sich kurz verabschiedet und der Wind wird immer schwächer. Dazu probiere ich verschiedene Segelstellungen, was mir die Finger, Hände ganz schön “abnutzt”. Schmerzen, wenn ich sie mal wieder recht strecken will. Aber da habe ich ja Handschuhe, gar keine so blöde Idee 😉 Es ist Samstag, 24. November um elf, als ich den Motor starten muss. Der Wind, ja wo ist er denn, hat nur noch schwache 1.9 Knoten drauf. Ja damit musste ich rechnen. Fast 24 Stunden tuckert das Ding vor sich her, bis endlich der Wind genug stark ist, um die Ulalena wieder zu schieben. Den Para raus und schon fliegen wir. Schön.
Das Essen, also der Appetit ist immer noch nicht so recht da. Essen sollte ich aber trotzdem. So versuche ich ein Müesli zu basteln mit den feinen kanarischen Bananen. Supi, lecker. Zugleich erreiche ich schon den zweiten Wegpunkt! Somit ist 25° 30′ N und 17° W auch schon erreicht. Bin total euphorisch und teile es gleich allen mit. Wie immer jeden Tag am Abend um fünf, funke ich eMails über meinen Pactor zur Heimat. Dazu natürlich noch die jeweilige Position. Diese Verbindung mit zu Hause wird immer wichtiger. Habe ja sonst nichts zu tun. Gaby ist im Training in Valens und mit ihr möchte ich so vieles teilen. Damit kann ich ihr all meine Erlebnisse Tag für Tag in die Berge mitteilen. Wenn man sich das mal nur so vorstellt, mitten auf dem Atlantik und mit SSB gelingt diese Verbindung. Verrückte Sache!
Ja und die Position in die Karte eintragen ist auch immer ein Highlight des Tages. Nur nicht zu weit nach Vorne schauen 😉 Am nächsten Morgen kontrolliere ich eigentlich das erste Mal so richtig das ganze Schiff. Rigg, Segel, Schoten und sonstige Sachen run ums Boot. Dabei schon der erste Schreck. Der Festmacher für den Para ist schon fast durchgescheuert, sofort sichern. Glück gehabt. Dann etwas zur Entspannung, Musik hören, LaLaLand geht mir durch den Kopf und ist schon zur Stelle. Dann ein kurzer Schreck, ein Mayday im Funk. Was, wo, ist los? Etwas weiter weg von mir, aber so schnell kann es gehen, auch bei diesen angenehmen Winden. Am Abend eigentlich das erste Mal ein warmes Essen. Gschwelti mit Käse und Wurst. Jammi!
Der Wind wird immer konstanter, die richtige, schnelle Segelstellung habe ich nun, hoffentlich endlich gefunden. Das auch dank des kleinen Buches über den Segeltrimm. Wie war das nochmals? Das Buch war schon fast verschimmelt, noch nie gebracht oder einfach keine Zeit dafür haben wollen, nun ist es fast wie Gold. In der letzten Nacht habe ich fast wie ein Hamster geschlafen. Tief und fest. Das Vertrauen ist nun vollends da und jede Stunde mache ich kurz einen Check, Kurs? Wind? Ein Licht? AIS? Nichts und lege mich wieder in die Koje und träume weiter. Ja Schlaf bekomme ich momentan wirklich genug. Früh, also wenn die Sonne weg ist, bis es wieder tagt, mehr als 12 Stunden.
Dann passiertes. Am Mittwoch, 28. November, ich habe fast den dritten Wegpunkt erreicht, verabschiedet sich der Kühlschrank blinkend! Dazu weitere Ausfälle des Navi-PC’s. Hmm, das kann ja gar nicht sein! Der Batteriemonitor zeigt immer noch 95% geladen an. Sollte ja gut sein und der Wert stimmt in etwa, so mit der Sonne und dem Wind der die Solarzellen und den Fokker, Windgeni, antreibt. Messgerät ist schnell ausgepackt und die Abdeckung zu den Batterien offen. 12.6 V, 12.6 V und 12.8 V im Leerlauf! Viel zu wenig, denn bei Belastung fällt der Wert bis auf 11.7 Volt runter. Die Totale Leere! Genau wie beim letzten Mal vor fünf Jahren. Auf einen Schlag alles leer, kaputt wegen Kurzschluss! Scheisse! Aber zum Glück habe ich ja noch die Motorbatterie, so kann ich ja immer mal wieder die kranken Verbraucherbatterien laden. So versuche, genau, versuche ich den Motor kurz zu starten. Nichts! Nur kurzes Aufflackern der Lampen. Absitzen, überlegen. Wo bin ich? Kann ich noch zurück? Sind die Kap Verden noch in Reichweite? Vier Tag genau im Süden liegt mein Ersatzteillager. Also abdrehen und Kurs Süd. Natürlich ist es nun dunkel, leichter Regen setzt ein und ich muss den Para bergen und die Genua setzten. Soll ich noch mehr ausholen …. zum Glück bin ich ja nun im Passat, der Wind ist genial und somit kein Problem diesen neuen Kurs anzuschlagen. Schlafen? Kann ich kaum, der Frust ist zu gross, trotz der Müdigkeit. Am nächsten Tag sieht alles wieder anders aus. Ich habe mit Mindelo, der Marina in den Kap Verden, Kontakt aufgenommen und die bestellen mir die Batterien. Dazu kommt gerade noch ein Engel geflogen in Form eines eMail von Gaby. Die Welt ist wieder in Ordnung. Ich kann Funken, also genug Strom vom Fokker, und auch wenn der Motor nicht anspringen würde, ist ein Schlepper in Mindelo der mich notfalls in den Hafen schleppen würde. So kann ich mich nun auf meine aufkommende Übelkeit konzentrieren. Kaum was gegessen, viel auf dem Schiff rumgeturnt, viel Kraft gebraucht und dazu noch das am Wind fahren, ergänzen sich genial. So sitze ich auf meinem Platz auf dem Balkon und sehe gerade einen Supersegler, mit dem ich den Kurz kreuze. Dass, genau das währe mein Weg gewesen, schiesst es mir durch den Kopf. Macht gute Fahrt ihr grossen!
Dank des wirklich guten Winds, werden die Batterien durch Fokker wieder etwas geladen. Der Kühlschrank ist wieder kalt und auch der Navi-PC und alle sonstige Geräte funktionieren einwandfrei. Passt doch! Wenn das nur mit dem Motorstart nicht währe. So grabe ich schon mal die Überbrückungskabel hervor, damit ich Fall eines Falles von den etwas geladenen Verbraucherbatterien den Motor anwerfen könnte. Die Segel sind nun sogar gerefft und trotzdem rausche ich gegen Süden. Am Samstag morgen sollte ich da sein. Ich kann es kaum erwarten. Letzte Nacht, es tauchen immer mehr Segler auf dem AIS auf und haben den gleichen Kurs wie ich, Mindelo. Noch ein kurzer Schrecken, also ich etwas zu lange schlafe. Trotz der Eieruhr neben meinem Ohr, verpasse ich eine Kurskorrektur. Etwas zu weit nach West. Hektisch ändere ich sofort den Kurz und fahre nun auf direktem Weg nach Mindelo. Schwein gehabt. Dann endlich ist es soweit. Die Inseln sind total im Dunst und erst kurz vor dem Eintreffen sehe ich die ersten Umrisse den Inseln von Santo Anto und meiner Sao Vincente mit Mindelo. Ich bin mega happy!
Das Wind lässt etwas nach und so segle ich gemütlich in Richtung Mindelo Hafen.
Der Wind legt Fokker auf Eis, also kein Strom mehr. Jetzt oder nie. Motor starten zum Ersten! Fehlgeschlagen. Doch überbrücken, zum Zweiten. Er dreht, dreht zuckelt und rums – er läuft! Der Motor ist im letzten Drücker angesprungen. Was für eine Erleichterung. Überglücklich tuckere ich nun dem Hafen entgegen.
Kurzen Aufruf an die Marina und schon liege ich am Steg. Ich kann es eigentlich gar nich fassen, bin angekommen, trotz dieses heftigen Problems. Alles fest und schon stürme ich mit den Papieren zum Büro und vor allem, den Shipchandler.
Die Batterien? Wo sind die? Die kommen in vier bis fünf Wochen! Was, aber wir hätten ganz normale, die sind am Montag da. Jetzt ist der Laden leider schon geschlossen. Wenns sein muss, nehme ich halt normale, Hauptsache ich komme bald wieder los. So Kontrolliere ich zuerst mal das ganze Schiff, oder doch erst Morgen Sonntag? Denn ich habe einen morts Hunger, setzte mich in die Floating-Bar und haue regelrecht eine riesige Portion Carbonare rein. Etwas zu viel Bier lässt mich Super gut schlafen. Schon fast Mittag, als ich endlich aus den Federn komme. Jetzt fängt der Check an, gleich nach dem grossen, langen Frühstück. Rauf in den Mast.
Alles besten. Keine Brüche oder sonstige Probleme kann ich entdecken. Doch, da ist einer auch auf dem Mast. Wir tauschen uns kurz aus, Nichts und du, Ankerlicht defekt. Hmm.
Und da ist noch meine Beiz mit der Sicht auf die schöne Hauptstadt der Insel, Mindelo.
Motor, Navi, Segel, Kühlschrank, Dieselvorrat, Fokker, alles wir kurz angeschaut. Ich kann nichts finden. Eigentlich Super! Warum bin ich den hier? Genau, wegen den Batterien die im dümmsten Moment den Geist aufgegeben haben. Da sind sie!
Die kommen morgen raus und hoffentlich die richtigen mit der richtigen Grössen wieder rein. So könnte ich am Montag Abend oder doch schon am Mittag wieder in See stechen. Erst mal Pause. Übrigens auch der Nachbar, die Miraculix, hat ein Batterie Problem. Ich biete die Hilfe an, da sie aber bei der ARC mitmachen, habe sie den Vorzug und erhalten Soforthilfe. Ein Kabel am Alternator sei zu lose, war die Antwort auf ihr Problem. Super, guter Abstecher für so was! (PS: Jetzt habe ich gerade in ihrem Blog gelesen, das auch sie die Batterien in der Karibik ersetzten mussten!) So habe ich Zeit zu lesen, eMails zu schreiben und vor allem das Wetter anzuschauen. Wie verhält sich der Passat hier unten? Sehr gut. Nur ein kleines schwaches Loch mit etwas wenig Wind ist in ein paar Tagen sichtbar. Das sollte ich im Süden locker umfahren können. Dazu schaue ich mir noch kurz die Stadt an. Recht nett hier.
Montag, bin schon früh raus und reisse die alten Batterien schon mal raus.
Es wird drei Uhr, bis die neuen endlich, endlich in der Marina ankommen. Den nächsten Karren schnappe ich mir und rein werden die schweren Dinger mit Hilfe eines freundlichen Marinerios auf die Ulalena gebracht. Passen? Nein passen tun sie nicht! 2 cm zu gross sind die Neuen. Also die Wand muss raus, denn die nächst kleineren sind viel zu klein. Die Fein ist schnell ausgepackt und das Sägeblatt eingespannt. Keine Stunde später sind die Batterien an ihrem Platz und müssen nur noch angeschlossen werden. Fertig! Alles dran und der Lader macht seinen Job. Soll ich noch los? Nein. Dazu muss ich noch etwas Wasser für die neuen Batterien kaufen. An der Tankstelle hats so was, werde ich vom Chef informiert. Dazu ist es schon sehr spät und ich treffe per Zufall noch alte Bekannt von Madeira und den Kanaren. Ein Nachtessen mit ihnen ist eine wahre Wohltat und tut der Seele gut. Danke ihr beiden für den wunderschönen Abend. Wir sehen uns bestimmt wieder!
Dienstag, 4. Dezember, die Sonne macht sich breit aufzustehen, bin ich schon am Segel aufziehen. Die Nacht war zu kurz und am liebsten möchte ich von hier gar nicht weg, lege ich von der Marina ab.
Der Wind ist zwar etwas schwach, kommt aber, kaum aus dem Hafen, recht zügig auf und schiebt mich zuerst mal nach Süden. Die letzten Felsen sind bald Geschichte.
Das Wetter ist ja besser als erwartet und mit dem Para geht es nun zügig nach Westen. Karibik ich komme, wieder 😉 Die Aussichten sind noch besser.
Schnell komm ich wieder in den Rhythmus und die wechslerei der Segel beschränkt sich auf eine Minimum. Para raus, wenn nicht mehr als 15 Konten sind, sonst zeiht die ausgebaumte Genau gar nicht sooo schlecht. Schmetterling gebe ich entnervt schnell auf, den Pitsch passt es gar nicht, so schnell zu reagieren. So raspelt der Para hin und her und knallt jedes Mal, wenn er sich mal wieder ganz in den Wind legt. Der Appetit kommt, oder besser ist von Anfang an da. So koche ich dies und das. Am besten alles im einem Topf.
Dann kommen auch endlich die ersehnten Passatwolken. Sie reihen sich schön brav am Himmel auf. Der Wind ist wirklich Super und könnte den ganzen Weg so bleiben.
Vom vielen kochen geht sogar das Gas aus. Es ist nicht gerade eine hohe Dünung, so entschliesse ich mich die Flaschen gleich zu wechseln. Das Suchen geht los. Welche ist noch voll und, haben wir überhaupt schon eine leere in der Backskiste?
Dann erwischt es mich doch noch. Ich bin nicht genug im Süden und die Flaute zeigt sich. Hmm, blöd. So muss halt der Motor kurz ran und schiebt mich einen Tag lang nach Westen. Dazu werden auch die Batterien wieder mal voll geladen. Hatte nur noch 66% auf der Anzeige. Die Uhrsache für das Loch ist schnell gefunden, das blaue Ding ist einfach zu weit nach Süden gekommen.
Bin aber schnell durch und kann schnell den Para wieder setzen. Der Wind nimmt aber immer mehr zu und so versuche ich trotz Vorwarnung wieder auf den Schmetterling zu setzten. Nicht so lange und das Gross wird wieder kürzer.
Zum Glück habe ich die eMail zum schreiben. Sonst ist ja wahrlich nicht viel zu tun. Am Morgen einmal ums Boot. Die fliegenden, stinkenden Fische einsammeln, die Segel checken, alle Schotten ansehen und richten, dass sie nicht schamfilen. Dann unter Deck das Gemüse und die Früchte kontrollieren und im Kühlschrank nach Essbarem suchen, das schon etwas angeschlagen ist. Die Rüebli sind die ersten die sich verabschieden. Ja gut, abgesehen von den Bananen. Die letzten, die waren ja richtig schwarz, habe ich noch vor Mindelo entsorgt. Schade, sehr schade, aber ich hatte einfach zu viel von diesen feinen kanarischen Dingern gekauft. Also die Rüebli musst ich allesamt schälen und im Kühlen aufbewahren. Die Tomaten, Gurken und der Chabis geschieht nichts. Einfach die Faulen schnell essen.
Die Etmale sind erstaunlich gut. 144 Meilen in 24 Stunden ist der Rekord. Super gut komme ich nun vorwärts. Aber alles das reicht einfach nicht. Am Donnerstag, 13. Dezember muss ich feststellen, dass ich es nicht bis zum 20. Dezember nach Grenada schaffe. Es sind nur noch 1000 Meilen zu segeln und meine Vorfreude ist gewaltig. Gleich schreibe ich an alle, dass ich nur noch sieben Tag bis zum Landgang habe. Am nächsten Tag bin ich wieder am Boden gelandet, als ich einfach keine Verbindung über mein Pactor bekomme. War es jetzt das? Gibt es ein Limit? Mach ich was falsch. Ich komme extrem ins grübeln. Was mache ich eigentlich hier, so ganz alleine? Langweilig ist mir nicht, aber als ich keinen Empfang erhalte, fühle ich mich extrem einsam. Als ich eine Stunde später die eMail locker durchbringe, muss ich mir fast selber eine “chlöpfen”, kann es sein, das ich nur mit diesem Ding nach drüben komme? Nein, nein sicher nicht. Ich mache mir einen feinen Znacht und schon bald ist es besser. Was kann jetzt noch kommen? Die Algen. Am Anfang habe ich mich gefreut ab dem komischen Grass auf der Wasseroberfläche.
Aber irgendwann wurde es zu viel! Viel zu viel! Es waren auf einmal ganze Teppiche, die angeschwommen kommen. Gerade am Abend, wenn die Sonne so voll da war, drückt es sie fast automatisch ans Licht. Ich staune nur.
Zuerst dachte ich es sei von den Fischern mit ihren Netzen. Die letzten Fischerboote und Bojen sind aber ein paar 100 Meilen nach Mindelo verschwunden. Oder ist es die Erwärmung des Wassers in dieser Region nahe dem Äquator? Keine Ahnung auf jeden Fall könnte ich die Dinger langsam anzünden oder sprengen. Den Pitsch hat überhaupt keine Freude daran. Die Algen lieben es, sich an seinen Schwert zu klammern und so lange zu drücken, bis er seinen Kurs verliert und die Segel anfangen zu schlagen. Dann komme ich ins Spiel, bewaffnet mit dem Bootshaken stürme ich nach draussen, hechte auf die Badeplattform und streife ihm die grossen Last vom Schwert. Er schüttelt sich dann kurz und fährt mit alten Kurs weiter.
Das Wetter, der Wind, das Boot. Alles perfekt. Also noch weniger zu tun. Essen, genau das Essen wird auch immer wichtiger. Immer wieder was suchen um was daraus zu basteln. Büchsen brauche ich fast gar nicht. Denn ich habe sooooo viele Frischsachen gekauft, das es noch weit, weit reicht. Muss einfach nur aufpassen, das sie nicht zu schnell faul werden. Auch die Eier sind langsam etwas trocken. So ist es gerade Zeit, ein feines Omelett in die Pfanne zu zaubern.
Fertig! Schmeckt jetzt schon gut. Jammi!
Die Unterhaltung fehlt, so kommt urplötzlich das Mulörgeli wieder in den Einsatz. Stundenlang spiele ich vor mich her. Versuche sogar ein Weihnachtslied zu spielen. Es fehlen ein paar Noten und vor allem Töne, um es auch eventuell vorzutragen. Macht grossen Spass, bis die Lippen etwas rau werden. Pause.
Langsam wird es Zeit, mich für den Langgang bereit zu machen. Eine Dusche am Steuerstand ist Heute angesagt. Nicht ganz einfach. Die Seife fliegt im Cockpit umher und das Wasser macht irgendwie einen Bogen um mich. Dazu ist aufstehen nicht so praktisch und natürlich fehlt eine Hand 😉 Sauber werde ich trotzdem. Kurz abtrocknen und weiter zum langen Bart. Der muss jetzt endlich daran glauben. Jucken, das jucken ist einfach nicht so lässig und darum, ein letztes Bild und ab ist er.
Dann kommen immer mehr Sqalls daher. Erwischt hat es mich nur ganz, ganz selten. Hier zieht wieder mal einer direkt neben mir vorbei. Schwein gehabt.
Nur noch 300 Mailen bis Grenada. Die letzten Wetterdaten bekomme ich und weiss, he, es bleibt beim Wind. Muss sogar noch reffen, damit ich nicht bei Nacht durchs Riff muss. Die letzen Fische sammle ich ein, verrücket. Die verfliegen sich jede Nacht aufs Neue auf die Ulalena.
Dazu gibt es noch verschiedene Modelle. Dieser hat einen richtigen Tigerlook 😉
Am letzten Tag, ich kann es immer noch nicht glauben, finde ich noch den letzten. Er ist genau ins Vogelnest geflogen und hat vor sich hin gestunken. Grausam! Und zwar genau dort wo ich immer, immer gesessen habe. Nicht nur Stunden, sondern Tag!
Also genau vor meiner Nase ist das liebe Ding gestorben und verstunken. Tja, was es nicht alles gibt. Die Nachricht, Gaby ist aus dem Training wieder zu Hause. Die Villa, weil ich zu spät bin, in Grenada im LePhareBleu reserviert und alle drei, Gaby, Tochter und ihre Freundin auf dem Weg zu mir, lasst die Letzten Stunden im Flug verstreichen. Dazu kommt noch, dass die Tochter ihre Prüfungen bestanden hat und das lässt mich zusätzlich tanzen. Ein “Fäger” wird dazu aufgelegt. Endlich, endlich kann ich es in vollen Zügen geniessen, so richtig geniessen. Die Vorfreude steigt von Minute zu Minute und dann bricht endlich der letzte Abend an. Letzter Sonnenuntergang.
Die Meilen rauschen nun, blöd, aber ich muss noch mehr bremsen. Als ich am Morgen des 21. Dezember Grenada das erste Mal sehe, habe ich einen weiteren fast Schock erlebt. Bin ich doch tatsächlich kurz vor der Küste nochmals kräftig eingeschlafen! Zum grossen, grossen Glück ist der Wind mitgekommen und hat mich etwas nach Süden versetzt. Kein Problem, denn es kommt gerade eine Front auf die Insel zu und die muss, will ich eh abwarten.
Es wird immer heftiger und ich sehe von sicherer Distanz zu, wie sich ein wunderschöner Regenbogen über die Insel spannt. Willkommen im Paradis!
Fertig Regen, LePhareBleu ich komme, Schon von weiten ist das Feuerschiff zu erkennen. Da, genau da muss ich hin.
Die Tonnen fürs Fahrwasser sind gut ausgesteckt und lassen mich ohne Probleme rein. Fender, Festmacher, was für komische Dinger, sind schnell montiert und schon kommt mir der Marinerio in dieser frühen Stunde entgegen. Danke, und danke fürs helfen. So nähere ich mich, immer auf den Steg schauend, da ist ja keiner da, sind meine “Gäste” noch nicht gelandet? meinem zugewiesenen Platz.
Keiner da! Tja die haben sicher die Nacht im der schönen Villa auskosten wollen. Kein Problem, dabei schaue ich mir mit erstaunen die schön gediehen Entenmuscheln am Heck an. Wow, wusste nicht, das man diese Dinger auf dem Wasser bei Fahrt einfangen kann.
Jetzt gib es nur noch eines, Land, ans Land und meine Liebsten suchen.
Kaum bin ich bei den Villas, kommen sie schon entgegen. Was schon da? Wollten gerade – grossen Hallo und viel zu erzählen. Ist extrem cool, wenn jemand auf einen wartet. Dazu ist es irgendwie schade, schon wieder an Land zu sein. Die letzten Paar Tage habe ich so geniessen können, was aber zwischen durch doch die eine oder andere Frage aufgeworfen hat, warum machst du das bloss? Warum tut man sich so was an – wegen dem Ankommen, wegen der Vorfreude! Irgendsowas muss es wohl sein ;- Willkommen im Paradis!
Wow Andy
Wie iidröcklich, din Brecht vo de Öberfahrt z’läse. Ech bewondere dine Durchhaltewille, dini Energie ond au de Muet.
Wönsche euch i de Karibik ganz en schöni Ziit ond hebids guet.
Liebi Grüess a die ganz Famelie
Pitsch
Viele herzliche Dank Pitsch