In Ayamonte ist die Flut um 10:49 auf ihrem Höchststand an diesem Donnerstag. Wenn wir nach Isla Canela rein wollen, sollte das nach Reeds ab halber Höhe am besten sein, denn bei der Einfahrt hat es nur 20 Zentimeter Wasser bei Ebbe. Dazu geht das Wasser aber nur bis 90 Zentimeter weg. Diese 1.10 Meter reichen uns aber nicht ganz. So die Theorie, die wir gestern noch in Mazagon erhirnt haben. Für die etwas mehr als 25 Meilen brauchen wir, je nach Wind, sicher fünf Stunden. Sollte also reichen, wenn wir “erst” um Sieben ablegen. 6:55h schreibe ich ins Logbuch. Total verschlafen gurken wir unter Motor zum Ausgang des grossen Wellenbrechers von Mazagon entgegen.

Licht vom Wellenbrecher von Mazagon

Der Wind hilft und schiebt uns bei flacher Welle gegen Westen. Wir sind gut in der Zeit, aber doch nervös, ob unsere erstmalige Berechnung auch aufgeht. Bis jetzt hatten wir in den letzten drei Tidenhäfen nichts machen müssen. Einfahrt jederzeit möglich, diese Information vom Buch hat gereicht. Nun gilts ernst. Von weiten sehen wir schon die vielen Fischer einfahren. Sind wir doch zu spät? Punkt zwölf sind wir an der Ansteuerungstonne zum Kanal nach Isla Canela oder Isla Cristina. Mit etwas mehr als einer Stunde nach Hochwasser äugt Gaby ganz genau auf den Tiefenmesser. Ich muss nur kurz einem Fischer ausweichen. Dann tasten wir uns voran.

Kanal nach Isla Canela

Enttäuscht, nur enttäuscht über die Information im Reeds. Der Kanal scheint ausgebaggert zu sein und kann, wie wir später sehen, immer befahren werden. Momentan geht der Messer nicht unter die 3.5 Meter Marke. Aber viel besser so als umgekehrt. Die Marinaeinfahrt ist auch gleich da.

Marina Einfahrt nach Isla Canela

Passt alles. Wir legen uns an den Wartequai und atmen erst mal tief durch. Angekommen! Alles gepasst. Total gediegene Marina finden wir vor.

Marina Isla Canela

Tiefe? Im ganzen Hafen kein Problem, sagt uns die Frau im Office. Alles bezahlt für zwei Tage und bekommen einen guten Platz am Eingang. Was Essen ist jetzt angesagt und Pause. Danach einen ausgiebigen Spaziergang durch die Hotels! Genau. Es ist hier eine Hotel-Kolonie. Am schönen Strand entlang reiht sich eines nach dem andern. Gewaltig. Keiner am Strand, alle am Pool. Von den Gästen sieht man wenig. Nur bei einem Ausflug oder dem Gebrauch eines Wassertaxi, tauchen sie im und am Hafen auf. Wir finden ein gutes Café, dass einen fantastischen Ice-Kaffee zaubert. Lecker. Am Abend gehen wir in die nahe Strandbeiz, geniessen aber zuerst noch die Super Stimmung am Kanal.

Abendstimmung am Kanal

Einen Sole- und Tunfisch bestellen wir uns. Mega fein. Dazu spricht die Beizerin ein paar Brocken Deutsch. Das hatten wir schon lange nicht mehr und geniessen die Unterhaltung.

Regen! Gestern hat es mit einem gewaltigen Gewitter angefangen, dann die ganze Nacht leicht geregnet. Genau richtig für das Büro. Konten werden wieder einmal geprüft und die Buchhaltung nachgeführt. Damit wir weiterhin uns solche feinen Fische leisten können. Alles in Butter. Der Regen ist vorbei und so geniessen wir nach der Büroarbeit und Blogschreiben einen wohlverdienten Ice-Kaffee. Rennen dann aber gleich los, wollen wir doch noch am Strand entlang. Fast bis zum Ende der Insel spazieren wir.

Hotel am Strand entlang

Ist halt keine Stadt weit und breit, aber doch ganz nett hier. Wir geniessen es. Das Wetter treibt uns aber morgen weiter. Wir sind ja schon ganz, ganz nah an der Grenze zu Portugal und lesen neben dem neusten Wetterbericht, auch die Einreisebestimmungen. Schweizer von der EU einreisend? Null Problem. Ayamonte, Rio Guadiana, Tavira, Olhao und Faro werden wir leider umfahren und direkt nach Vilamoura segeln. Ein Wetterfenster macht sich langsam bemerkbar, damit wir eventuell in einer Woche das Capo de Sao Vicente unrunden können. Wichtig! Vielleicht ist es das einzige das wir erhalten. Mal schauen …

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