Wie, wo, fährt man eigentlich um das Kap Trafagar mit den unzähligen Untiefen? Fragen wir noch am Vorabend den Nachbar, aussen rum. Okay, war auch so geplant aber das ist ein ganzes Stück raus und dann erst hoch. Ohne Wind und wenig Tide laufen wir aus Barbate aus. Das grosse Tunfischnetz haben wir umrundet und da kommt der Wind endlich. Coole fahrt denken wir und Gaby ist noch nicht festgemacht, da rumpelt es schon. Anbinden und den PLB um den Hals. Die Wellen sind hier total konfus und das Segeln ist nicht so gemütlich.
Es wird Super mühsam, das bekannte Ding zu runden. Der Wind schläft immer mehr ein, sodass die Wellen die Ulalena hin und her werfen. Bald, bald sind wir durch, beruhige ich Gaby. Endlich!
Ja hier ging vor ein paar Jahren, 1805, ganz schön die Post ab. England gegen den Rest. Kaum vorstellbar und Nelson wurde genau hier von einer Kugel getroffen. Aber jetzt ist alles abgeflaut und wir gurken in Richtung Cadiz. Dort aber nicht in den Hafen, sondern vier Meilen weiter nach Rota. Die Stadt Cadiz sieht von weitem schon ganz schön mächtig aus.
Die letzten paar Meilen zur Marina sind einfach herrlich. Genialer Halbwind. Fast schade dafür, aber kurz nach fünf sind wir an der Tankstelle von der Marina in Rota. Die Office ist noch zu, so tanken wir mal wieder. Einmal im Monat muss das schon sein und wir bringen ganze 50 Liter rein. Wie sparsam wir doch sind 😉 Dann bekommen wir einen Platz und merken erst spät, dass das mit dem Wind, Fingersteg und ohne Marinerio nicht ganz so funktioniert. Quer im Platz und zum Glück rennt der Nachbar uns zu Hilfe. Super, besten Dank. Da liegen wir nun. Auf einem Aussenplatz. Die Möwen mussten kurz weichen und so ist der ganze Steg bei uns etwas verschissen. Hmm. Das Wasser ist auch noch weg! Wie kommen wir da Rauf? Mit einem Bänzel laufe ich die Brücke hoch und befestige die Türe, dann renne ich mit Gaby hoch. Soooo einfach 😉
Fast drei Meter ist im Moment die Tide. Die Stadt ist wirklich “schnusig” und gefällt uns auf Anhieb. Der Turm natürlich an vorderster Front.
Grossen Hunger, aber wo ist der Eingang zur Stadt? Etwas erhöht sind die Häuser und wir müssen vermutlich aussenrum. Den direkten Weg sehen, finden wir erst später. Mitten auf dem Hauptplatz setzen wir uns in die Dorfkneipe und lassen uns einen feinen Salat und ein Estragon-Huhn bringen. Lecker. Dazu unterhaltet uns die Dorfjugend beim spielen. Hüpfburgen und ein Salto-Ding ist die Attraktion, die mitten auf dem Platz stehen. Dabei sind die Kleinen noch zu leicht und müssen von den Eltern runtergezogen werden, damit sie mit dem Saltogurt überhaupt hüpfen. Ein ganz lustige Geschichte und die Kids wollen natürlich nicht mehr hören.
Am nächsten Tag spazieren wir dem Strand entlang und geniessen das schöne, warme Wetter.
Weiter im Süden die stolze Stadt Cadiz, die wir ganz sicher mit dem Katamaran besuchen wollen.
Ein regelmässiger Dienst fährt alle paar Stunden direkt von unserer Marina in den Hafen von Cadiz, also mitten in die Stadt. Ideal für uns. Jetzt aber erst mal Pause. Beim spazieren durch die Stadt finden wir mitten auf dem Platz einen “Gschpanen” für Gaby. Sieht wirklich lässig aus.
Wir müssen schon sagen, das es hier viel, viel Rollstühle gibt und fast alles ist dafür eingerichtet. Von Toiletten, Duschen, Museen bis zum Strand ist alles machbar. Einen extra Platz mit Sonnenschutz für die Stühle und dann diese “Tools” die man für den Sand ausborgen kann. Fantastisch!
Durch die schönen Gassen schlendern wir zurück zur Ulalena.
Dann etwas bloggen und skypen, bis es wieder Zeit für unsere Beiz ist. Der Wirt freut sich enorm und bringt ein paar feine Tapas für uns. Am besten schmeckt uns der Super gewürzte Kartoffelsalat. Einfach göttlich. Die Beizen sind am heutigen Sonntag alle rammel voll. Griechenland wo warst du nur?
Planung, ja die Planung muss heute wieder mal sein. Sind wir gut drin? Wo wollen wir überall an Land? Welche Städte, Dörfer und Häfen besuchen. Dazu das Wetter. Es passt immer besser, Angst macht uns eigentlich nur der Ecken vom Capo de Sao Vicente. Reicht die Zeit und bekommen wir überhaupt die Change da rum und den grossen Schlag nach Norden zu machen? Alles in Butter für den Moment und Zeit haben wir auch genug. Spaziergang! Raus. Kreuz und quer durch die Stadt.
Dazu die Festung daneben.
Und immer mal wieder am Turm vorbei.
Bäckerei? Kaffee? Immer. Dazu einen megafeinen, frischen Apfelkuchen. Yammi! Am Abend noch ein sehr, sehr wichtiges Telefon! Unser Sohn wird ein Jahr älter. Dazu stossen wir in unserer Beiz auf ihn an und am Schluss bekommen wir vom Beizer noch karpoúzi! (Melone) Wir wähnen uns immer mehr in Griechenland. Alles das gibt es hier auch. Nur finden muss man es. In den Touris-Zentren findet das leider nicht mehr statt oder ist sehr, sehr gut versteckt.
Auf den Zehnuhr Kat wollen wir Heute und somit nach Cadiz. Dazu die Marina verlängern und geradewegs bezahlen. Alles paletti. Nur kein Kat ist da? Es gibt nur ein Bus, der Wind ist viel zu stark! Sch…., genau das wollten wir aber eigentlich nicht. Weil es aber dummerweise der letzte Tag ischt, steigen wir mürrisch in den Bus. Die Fahrt ist wieder einmal über Land und schon von weitem sieht mann die grosse Brücke vom Festland auf die Insel. Ich habe sie verpasst! Fast.
Bei Fährterminal lassen sie uns raus und wir sind in Cadiz. Die mächtigen Häuser. Gewaltig und schön dazu.
Zuerst ein Kaffee. Wir setzten uns in den Schatten und hören einem fantastischen Gitarristen zu. Das Wechselgeld ist für den Musiker, sagt Gaby. Neben an ist die Kathedrale. Ein ganzes Museum wird da errichtet und mit dem Audiofone extrem viele Informationen zu jedem einzelnen Stück gesagt. Dazu noch die Geschichte. Viel zu viel, aber Super spannend. Weiter zeiht es uns ins Museum und dann auf die andere Seite zum Wasser. Die Parks sind wirklich schön angelegt und gepflegt. Ein wahrer Genuss da zu spazieren.
Ganz im Norden hat es noch eine Festung. Die wollen wir auch noch mitnehmen, trotz der heissen Temperaturen.
Schöne Aussicht und nebenan sieht man die Ebbe, wo ist denn das viele Wasser hin?
Quer durch die ganze Stadt schlendern wir dem Fährbahnhof entgegen. Bewundern aber immer wieder die schönen Gassen.
Schöne Stadt, wirklich. Nur braucht man halt viel mehr Zeit um sie zu erkunden. Die hunderten von Gassen, Plätzen mit den vielen Museen und Gebäuden sind es wert. Wir setzen uns noch in eine Beiz und warten auf den Bus. Einsteigen mit vereinen Kräften, es gibt immer wieder sehr hilfsbereite Leute, die spontan helfen. Es braucht doch etwas, bis unser ganzen Bagage verladen ist. Der letzte Abend in Rota, zuerst noch kurz alles bereitmachen für morgen, geniessen wir noch einmal im Alameda auf dem Dorfplatz. Super lässige Stadt. Morgen, morgen geht’s weiter nach Mazagon. Gute 40 Meilen stehen auf dem Plan. Nichts besonderes und auch das einlaufen in den Hafen sollte dort kein Problem sein. Somit ist das Auslaufen für acht geplant. Nur noch etwas lesen ….