Was ist nur mit dem Wetter los? Kein blauer Himmel heute? Nebel! Gut wir sind noch in der Marina von Alcaidesa, Gibraltar fast mitten in der Nacht und es ist dunkel. Sechs Uhr und ich bin auf der Suche nach dem Securitas-Typen. Gefunden, das muss aber der Marinerio machen! Er wird angefunkt und bringt uns prompt das Depot für die Karte. Hat ja wunderbar geklappt. Ab gehts, Leinen los und ablegen. Sind wir nicht doch zu spät? Nein, nein genau richtig. Radar an und die Suche nach dem Ausgang des Mittelmeers fängt an. Der Nebel? Der hat den Felsen verschluckt.
Nur die Unterstadt ist zu erkennen und zum Glück die grossen Pötte. Trotzdem kontrolliere ich laufen, was auf dem Radar vor uns läuft. Der Wind ist sehr gut und schiebt uns zum Punta de Carnero. Die paar Untiefen umfahren wir problemlos und da tauchen auch schon die ersten Mitstreiter auf. Einer bekommt es mit einem grosser Tanker zu tun, der ganz ruhig anfragt, was er den gedenke zu tun und rast mit voller Geschwindigkeit auf den armen Segler zu. Einfach nur nach Steuerbord, ich komme auf der anderen Seite. Wusch ist er durch, hören und sehen wir auf dem VHF und den AIS. Wir haben die Segel gesetzt und rasen förmlich Tarifa entgegen. Auf der anderen Seite ist vor lauter Nebel nicht einmal Afrika mit seiner Küste zu sehen. Bei uns lichtet sich zum Glück der Nebel.
Was macht eigentlich die Strömung? Sie läuft mit uns! Also alles richtig gemacht. Wir sind einfach nur happy. Dann sehen wir schon Tarifa mit dem grossen, weissen Leuchtturm.
Wir sind genial in der Zeit und umrunden kurz nach zehn Uhr den südlichsten Punkt. Absolut cooles Gefühl. Da, da ist er, der langersehnte Leuchtturm auf dem Punta Marroqui.
Kurswechsel, Segel justieren und ab in den Norden. Noch 18 Meilen bis Barbate. Der Wind währe eigentlich ideal um weiter gegen Rota zu laufen, aber das Capo de Trafalgar ist noch im Wege und die Nerven waren Heute schon genug unter Druck. Wir machen eine wohlverdiente Pause im Hafen von Barbate. Nur noch das Tunfischnetz vor dem Eingang umfahren und da steht schon die Ehrengarde zur Begrüssung.
Das Eingangspier ist übersät mit Möwen. Sieht verrückt aus. Funk an die Verwaltung, die nur sagt, Platz haben wir und beim Pier B könnt ihr anlegen, wir haben gerade Siesta und kommen danach. Kein Problem, laufen in den fast leeren Hafen ein und schnappen uns einen Finger. Raus, ran und fest sind wir. Wir haben es wieder einmal ohne Probleme geschafft. Alles richtig geplant und gesegelt, darauf stossen wir an. Siesta! In die Stadt wollen wir dann aber schon noch. Wo sind wir hier gelandet.
Laufen, laufen, laufen. Um den ganzen Fischerhafen in die Stadt. Am Strand bei der Stadt angekommen und, wo sind dann die Touris? Weg. Die Einheimischen sitzen im Schatten und geniessen ihr Bier. Wir setzen uns zu ihnen und halten mit: Grande Cervesa, por favour! Herrlich, so unter “normalen” Leuten. Haben wir schon vermisst. Dabei bekommen wir gar nicht mit, das ausgerechnet Heute das grosse Spiel gegen die Nachbarn ist. Tja, was soll’s.
Wir nehmen eine Abkürzung und machen auf der Ulalena Reis an. Zucchini und Pilze werden geschnibbelt und dazu eine süsssaure Sauce und der Hunger ist gestillt. Der Platz ist bezahlt und wir sind bereit für Morgen. Das Wetter auch? Wetterwelt sagt ja.
PS: Die Walker sind immer noch bis tief in die Nacht unterwegs. Ein beliebtes Ziel diese Marina und wir sind nicht ganz alleine 😉