Auf, auf, auf! Wir sind zu spät. Im Fischerhafen von Caleta de Velez ist es noch ruhig. Drüben am Fischerquai ist aber schon hektisches treiben. Um halb sechs sind wir dann endlich bereit. Alles angezogen, Navigation an und Motor schnurrt. Leinen los und, uhhh fast vergessen. Es ist ja noch stockdunkel und die Positionslichter auch, Schalter an und wir werden auch gesehen. An den Fischerbooten vorbei und raus aus dem Hafen. Kaum ist es sechs, kommen sie fast gleichzeitig hinter uns her. Auf dem AIS zählen wir deren elf!
Uff, zum Glück waren wir etwas früher dran! An den Fischernetzen vorbei und mit Kurs 247° gehts in Richtung Fuengirola. Alles ruhig, ausser, das wir ungeheuer vielen Netzen ausweichen müssen. Die einen haben einen sooooo kleinen Schwimmer, das wir das Ding es kurz vor dem Überfahren sehen. Pause? Momentan sicher nicht. Dann endlich haben wir die letzten umfahren und können uns der aufgehenden Sonnen widmen.
Die Überfahrt geht ohne Wind und Probleme über die Bühne. Auch haben wir Zeit für ein dickes Mittagessen um elf. Dann, dann kommt der Wind. Ganz zaghaft und natürlich auf die Nase. Ist im Zeitplan, sage ich nach dem Wetterdaten check. Solange es nicht mehr ist. Es dauert noch eine Stunde, dann zeigt das Meter über zehn Konten Gegenwind an. Wellen sind immer noch zahm. Zum Glück. Den Hafen sehen wir schon als es richtig zur Sache geht. Zehn, zwölf, fünfzehn, bis zwanzig gehen nun die Böen hoch. Rein, rein nur noch rein. Kaum im Hafen Ruhe. Geschafft! Angelegt und durchschnaufen. Oben in den Mästen wird geblasen, unten herrscht die Hitze. Ab in die Stadt oder besser, den Rummelplatz.
Ein Eiskaffee, mit Glace und keinem Whiskey wünscht sich Gaby noch einmal. Mal sehen was daraus wird. Im Hafen, Marina ist das Volk unterwegs. Hunderte von Touris machen sich hier breit. Wie im Zoo, aus dem Gitter zu den “Tieren”. Wir verziehen uns etwas weiter weg und setzen uns in ein Glacehaus. Hat es nicht! Was, keines. Nein. So komme ich mit normalem Kaffeeglace zurück. Super lecker, aber auch nicht das was ich wollte. Hmmm. Wir sind müde und machen eine lange, lange Siesta. Hinter dem Gitter 😉 Gross raus? Kochen? Ich mag nicht! Aber da neben dem Glacehaus hat es doch einen Brasilianer. Währ das was? Fleisch pur? Okay, wir setzten uns.
Buffet und endlos Fleisch vom feinsten! Einfach lecker. Salat muss man holen, aber das verschiedene Fleisch vom Spiess wird an den Tisch geliefert, bis man die Ampel auf Rot stellt. Haben wir zu viel gegessen? Sicher, ganz sicher. Einen kleinen Café Solo dazu ein kurzer Spaziergang ist jetzt von Nöten. So geniessen wir noch die laue Nacht und denken schon wieder an Morgen. Wir müssen weiter! Der Wind, das ganze Wetter dreht wieder auf West und dann ist es für Tage zu. Also noch einmal etwas mehr als 35 Meilen. Irgendwie haben wir uns das ganz, ganz anders vorgestellt. Momentan gibt es für den Wind nur Westwindwetter und wir müssen die Morgen dazu nutzen, vorwärts zu kommen. Blödes Wetter!