Acciaroli war gar nicht so übel. Weiter gehts nach Norden. Etwa fünfzehn Meilen sind auf dem Plan und das Ziel ist Argopoli. Wollen wir da überhaupt hin? Mal schauen. Es ist auf jeden Fall eine gute Marina und die wollen wir uns anschauen. Ob wir die nächsten Wochen nochmals hinfahren hängt sicher vom Wetter und den anderen Orten ab.
Wir lassen die Kirche von Acciaroli im Dorf und umrunden die schöne Insel mit dem Kap Licosa.
Da sehen wir schon die Stadt auf dem Berg. Wow, das wussten wir gar nicht. Sieht Super aus.
Auch die Dorfheilige beschützt die Segler und Schiffer schon vor dem Hafen.
Am Yacht-Club Steg machen wir fest. Die Aussicht auf die Stadt ist gewaltig schön.
Sogar einen eigenen Leuchtturm schwingen sie!
Gut sind wir hierher gekommen. Die Stadt wird sicher interessant. Zuerst wollen wir aber Duschen. Hier soll es welche geben und ich mache mich auf dem Weg und bringe folgendes Bild zu Gaby:
Ganz einfach. Einen 50er mitnehmen und schon kann man duschen. Alles einpacken, den letzten 50er herausklauben und schon rollen wir zu “unseren” Duschen. 50er rein und? Es ist ein WC! Wir, ich bin einfach zu blöd. Lesen sollte man. Die Duschen sind auf der anderen Seite. Also ein zweiter 50er. Super. Gaby lasse ich stehen und gehe auf die Suche nach einem 50er. Die Strassenarbeiter die gerade Pause haben, spendieren mir den einzigen 50er denn sie haben. Danke, danke! Zurück bei Gaby und einwerfen. Aber oha, da beträgt der Einsatz ein Euro. Also zwei 50er. Entnervt gehe ich nochmals auf die Suche. Bei einem Kiosk bekomme ich schliesslich noch einen. Endlich duschen. Beide Münzen rein und die Türe geht auf. Sie haben genau zehn Minuten Zeit. Wunderbar! Und das zu zweit mit umziehen und Stuhl und kein Platz? Wir schaffen das. Und wahrlich. Als ich dann endlich unter dem Wasser stehe geht tatsächlich erst nach dem Haarewaschen das rote Licht an. Kein Wasser mehr, die zehn Minuten sind um.
Als wir wieder auf dem Boot sind kommt ein Mann auf uns zu und entschuldigt sich im Namen des Marinerios. Er habe uns zu unrecht die € 60.- abgenommen und wolle uns das Hafengeld wieder zurückgeben. Aus Menschlichkeit, wir hätten genügend zu tun mit dem Stuhl, müssen wir nichts bezahlen! Wir sind sprachlos und bedanken uns in aller Form. Wo gibt es denn sowas?
Ab geht’s zur Stadt. Es ist zwar noch etwas heiss, diesen Hügel lassen wir uns aber nicht entgehen.
Rund um den Hafen und rauf die Stufen. Das haben wir schon hinter uns, als ein Mann uns zuruft. Es gibt eine schöne Strasse auf der anderen Seite! Danke!
Eine schöne Kirche begrüsst uns, aber die Aussicht auf die Stadt ist der Hammer.
Schöne Altstadt, aber es verirren sich nur Touris hier hoch. Keine lässige Beiz oder Laden. Zuoberst eine schöne Burg.
Die Gassen sind aber einfach gewaltig. Leider nicht für Stühle gemacht. So umkurven wir die Stadt und finden den leichten Abstieg auf der anderen Seite.
Viel einfacher. Doch der Aufstieg war trotzdem schön. Diesen Weg hätten wir vermutlich nie gefunden. Wieder unten in der Stadt, öffnet sich ein gewaltiger Platz. Voll von Beizen und Leuten. Es brodelt richtig. Wir setzen uns eine eine Beiz und genehmigen uns ein feines, wohlverdientes Bier mit einem Ice-Tee. Dazu Snacks in Hülle und Fülle. Brauchen wir noch Znacht? Nicht mehr viel. Wir geniessen diese Stimmen voll und ganz. Schade, schade dass wir morgen schon weiter müssen. Wir kommen fast nicht mehr los, es ist schon fast dunkel als wir uns aufmachen, eine Beiz zu suchen. Bruscetteria! Was ist das? Arme Leute essen sagt uns der Wirt. Probieren wir. Am steilen Hang, die Tische und Bänke sind grade aber die Beine nicht, lassen wir uns in dieses Geheimnis einführen. Mega fein. Ein Stück Brot und nicht nur Tomaten und Basilikum oben drauf. Es gibt einfach alles. Am Schluss sogar noch ein süsses, Haselnüsse und Honig. Einfach fein und der Preis ist wirklich für arme Leute. Den Weg zurück zur Ulalena ist fast wie ein Schauspiel. Diese Beleuchtung ist einfach fantastisch!
Schön dass wir hier waren und schade dass wir wieder weiter müssen. Aber nichts weiter als die Amalfi-Küste wartet auf uns. Wir sind ja gespannt.