Auch Heute stehen wieder fast 40 Meilen auf der Logge. Wir müssen einfach nochmals einen “Gump” nach Norden machen. In acht Tagen kommt der Flieger und wir haben erst die Hälfte des Weges. Die Wettervorhersage ist nicht so das wahre, es könnte Gegenwind geben. Aber es sollte gerade noch fahrbar sein. Vor Acht legen wir in der Marina von Cetraro ab und winden uns fast durch den Sand.

sand

Nein, so schlimm ist es nicht. Aber abkürzen ist verboten. Lange, lange und hohe Dünnung und mit Motor, Genua gelingt es uns ganz zügig nach Norden zu kommen. Obwohl es nur gerade sieben, acht Knoten Wind aus SE hat. Alles bestens, bis zehn Meilen vor Scario, als der Wind doch noch von vorne kommt. Natürlich auf die Nase. So quälen wir uns noch die restlichen Meilen gegenan, sehen aber schon bald unser Ziel.

anfahrt scario

“Wow, wesich wie schön!” Kommt uns spontan in den Sinn. Aber wo sind die anderen Segler? Motorboote? Der Hafen scheint leer zu sein. Komisch. Wir kommen näher, umrunden die Mole und sind sprachlos. Wie im Himmel angekommen, denken wir.

ankegommen

Es ist zwar alles leer, aber sie bieten uns noch den scheinbar letzten Platz an. Was da Heute wohl noch abgeht. Es ist Samstag der erste Juli und die, die vielen Boote in den Buchten werden wohl noch zu uns stossen. Mal sehen. Wir geniessen diesen genialen Anblick und wollen jetzt schon nicht mehr weg.

anblick

Und genau um Sieben kommt die ganze Flotte. Rums. Einer nach dem anderen wird festgemacht bis fast alle freien Plätze weg sind. Vorne im Wind hat es noch etwas Platz. Wir wollen in den Apero. Viele, viele Leute sind unterwegs und so setzen wir uns geradewegs in das erste Beiz am Platz.

gediegen

Der Keller ist überaus freundlich und bedient uns vorzüglich. Wir sind hin und weg. Auch der Wein ist genial! Wieder eine Stammbeiz, denken wir. Ausblick aufs Meer und die Leute. Total gediegen. Touristen? Keine! Alles nur einheimisch oder lokale Leute. In einem Fischrestaurant machen wir es uns gemütlich. Fast leer, aber alle anderen Plätze sind reserviert. Voll und immer voller wird es. Unser Fisch ist aber ein Gedicht. Auch die Fischervorspeise mit allerlei gekrabel ist himmlisch.

Wir bleiben sicher noch Heute, entscheiden wir uns am nächsten Morgen. Da können wir einfach nicht los 😉 Ein überaus böiger Westwind hilft uns bei der Entscheidung natürlich. Es ist sogar Regen angesagt.

regen

Kaum sind wir los, müssen wir umdrehen um die Luken zu schliessen. Wir haben ein paar Tropfen gespürt! Alles zu, Regenjacken wieder einmal einpacken und weg sind wir. Durchs ganze Dorf, zum Leuchtturm und bis zum Ende der Strasse.

leuchttrum

Dann hinten rum, die alten Gassen und Strassen entlang. Wir verlieben uns immer mehr.

gassen

Rundherum und zurück, finden wir einen Smoothy laden. Die Bestellung ist nicht ganz einfach, aber als dann die ganze Tafel vor Gaby steht und auch noch mit Nummern versehen werden, geht’s ganz flott. Zurück auf der Ulalena machen wir noch etwas Büro und erhalten auch prompt schon die Bestätigung von Nisida. Eine Sorge weniger. Auch bloggen sollten wir schleunigst. Sooooo viel ist schon wieder passiert. Nach dem feinen Apéro, Heute sogar mit Gebäck, er kann es fast nicht glauben, dass wir schon wieder da sind und entschuldigt sich sogar dafür, das der Wein von gestern schon alle ist, spazieren wir zu Tante Sofie. Einen genial feinen Schwertfisch an einer edlen Tomaten-Kapern-Oliven-Sauche lassen wir uns “andrehen”. Fein, fein. Wir wollen hier nie wieder weg 😉 Ganz spontan entschliessen wir noch einen Tag zu bleiben.

Heute wollen wir in die Berge. Hoch hinaus auf die andere Seite und zum nahen Strand. Mal sehen. Rauf ist ein mega Krampf. Fast überhängend geht die Strasse, die zum grossen Glück geteert ist, hinauf. Dann unter einem Felsen durch.

felsen

Leider sind wir bald am Ende. Es geht nur noch runter und da passen wir.

runter

Die Bucht währe zwar ganz, ganz nett, aber das Ganze wieder hoch und runter? Wir sind keine Zwanzig mehr und drehen um. Da unten im Dorf ist noch Markt und so schlendern wir durch die vielen, vielen Auslagen. Leider nicht viel für uns und Früchte, Gemüse und Esswaren hat es gar nicht. Pause und ein Smoothy als Belohnung. Die Aussicht auf die menschenleere Promenade …

promenade

Heute müssen wir noch feiern. Joel hat die Prüfung bestanden und anstatt an seine Diplomfeier zu gehen setzten wir uns in “unser” Apérodings uns feiern still vor uns hin. Stolz, wir sind sehr stolz!

sonnenuntergang scario

Zum Abschlussabend werden wir mit einem Tunfisch an Ruccola und Muscheln verwöhnt. Dazu ein, ein Glas Wein. Das letzte mal brachte sie eine ganze Flasche, extrem süffig, halt etwas gefährlich um mit Gaby aufs Boot zu kommen.
Morgen müssen wir schon, schon wieder weiter. Haben wir doch gedacht, dass wir von Scario nie, nie wieder weg müssen!

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