Valletta ist da, aber wir sind immer noch nicht recht angekommen. Leute, Auto, Busse und einen guten Stadtplan, alles irgendwie ungewohnt. Aber es kommt. Mit dem grossen, schweren Rucksack, überlebenswichtig für uns, machen wir uns auf den Weg zur Altstadt. Laufen? Ja, natürlich. Sind ja nur ein paar Meter.
Entlang der Marina Msida, Super Trottoir, dann ums Eck und den Hang hoch nach Floriana. Schön unter Bäumen und gut zu laufen. Quer durch Floriana und schon sind wir am Haupteingang oder Haupt-Busbahnhof, den ich kaum wieder erkenne. Die sind wie wild am Bauen und so ist nur ein kleiner Durchgang offen nach Valletta. Eigentlich ganz einfach, nur den Touris nachlaufen 😉 Dann stehen wir auch schon auf dem Hauptplatz.
Der Republic Square sieht schon beeindruckend aus. Aber wir brauchen erst mal einen feinen Kaffee. Setzen uns in einen Starbucks-Verschnitt und geniessen dazu ein Gipfeli. Yammi! Da merken wir, das wir gerade neben einem Kino sind und da sehen wir uns prompt “Valletta Living History” an. Geniale Einführung in die gewaltige Geschichte dieser Insel. Viele Völker waren hier, wie die Phönizier, Römer, Araber, aber dann kamen die Ritter. Der römische Kaiser hat die von Rhodos vertriebenen Ritter des Johanniterordens die Insel “geschenkt” und so wurden sie sesshaft. Nach der grossen Belagerung der Türken im Jahre 1565, wurde Valletta quasi aus dem Boden gestampft und mit diesen gewaltigen Befestigungen versehen. Auch im zweiten Weltkrieg nutzte man die strategische Position der Inseln und war so mitten im Kriegsgeschehen. Wir verlassen das Kino mit grossem Staunen. Ja, das hilft schon etwas, das Ganze zu verstehen. Woher aber diese merkwürdige Sprache der Malteser herkommt, ist glaube ich nicht allen klar. Arabisch mit Englisch vermischt und einem Sprutz Italienisch und Französisch? Vielleicht? Auf jeden Fall ist es laut Wikipedia die einzige semitische Sprache weltweit, die lateinische Buchstaben verwendet!
Wir wollen Heute noch den Grandmaster’s Palace und die Armoury anschauen. Das Oberhaupt der Ritter, Grandmaster, hat hier gewohnt, regiert und daneben ist die Rüstkammer. Leider hat die EU den Palast “gemietet” und so kommen wir nur in den Genuss die diversen Waffen und Rüstungen zu besichtigen. Einfach eindrücklich, was uns der Führer im Ohr so alles erzählt. Jetzt ist aber fertig. Wir sind schon nudelfertig und machen uns auf den Heimweg. Am Abend genehmigen wir uns eine feine Pizza gleich neben der Marina.
Heute Sonntag sind wir schon früh auf den Beinen und laufen los wieder nach Valletta. In der St. John’s Kathedrale hören wir schon von weitem den Gesang. Es ist gerade ein Gottesdienst am laufen und so setzen wir uns hin und hören zu. Auf maltesisch! Kurrlig. Aber als der Chor wieder anfängt zu singen, sind wir ganz ergriffen. Die gewaltigen Stimmen in dieser wunderschönen Kirche – gewaltig. Kurz einen Kaffee und schon verschwinden wir im archäologischen Museum und versuchen die ersten Völker und ihr Treiben zu verstehen. Diese prähistorischen und megalithischen Tempel sind schon erstaunlich. Hunger. In einer die vielen Gassen, setzen wir uns in eine Beiz und probieren Thunfisch.
Die schwimmen wie die Schwertfische zu dieser Zeit hier durch die Gegend. Fein, ganz fein. Wollen wir noch weiter? Nein, es ist sehr heiss und die Wahlen auf den Inseln sind gerade fertig und das Resultat wird gefeiert. Es sind sooooo viele Rote, die vom Süden, die gewonnen haben, auf der Strasse, dass es uns Angst und Bange wird.
Mit dem Rollstuhl kommen wir nur mit Müh und Not durch. Gaby verdreht nur die Augen.
Wir zwängen uns durch und herholen uns auf der Ulalena.
Heute ist Wasch- und Basteltag. Auf der Office bekommen wir einen Schlüssel für die Waschmaschine und so werfen wir unsere schmutzige Wäsche mal wieder in die Trommel. Handwaschen macht auf die Dauer keinen Spass 😉 Das Wetter ist noch nett und so trocknet sie Super.
Dann nehme ich mich der Wasserpumpe an. Sie rünnt ja schon lange und auch der Keilriemen muss ersetzt werden. Der geniale Service von Yanmar liefert mir die nötigen Ersatzteile direkt an den Steg. Einfach genial und alles was wir brauchen haben sie auch noch an Lager. Mit etwas Gefluche und ein paar Schrammen später, habe ich die Pumpe zerlegt.
Wenn ich das nur wieder zusammen kriege!
Am Abend machen wir nur noch einen kleinen Spaziergang und setzen uns dann gleich ins Restaurant am Steg. Super feines Fleisch, Sirloin, kriegt Gaby und ich verschlinge Spagetti mit Vongole Muscheln. Gräme! Dazu die Aussicht über den Hafen.
Schon Dienstag und volles Program. Der Dieselman kommt um Neun, ist aber schon um halbe am Steg und füllt uns den Tank. Das ist Service. Dann kommt fast gleichzeitig der Yanmar Service und bringt die restlichen Teile. Alles einbauen und – es läuft alles. Dazu ist keine einzige Schraube “vorig” 😉 Regen. Kaum bin ich fertig und wir könnten eigentlich los, kommt der Regen. PC hochfahren und bloggen. Am Nachmittag, als der gröbste Schauer vorbei ist, machen wir uns doch noch auf den Weg und erkunden die andere Seite der Stadt. Sliema und die Manoel Insel wollen wir uns ankucken.
Auch hier viele Touris und grosse Häuser. Dazu viele, viele Läden. Kurz über den Hoger und am Dragut Point sehen wir uns die Wellen an. Gut, das wir Heute nicht raus müssen.
Letzter Tag auf der grossen Insel. Morgen wollen wir dann hoch und uns Gozo noch anschauen. Das Wetter ist gut und so rennen wir wieder unseren Weg nach Valletta. Beim Eingang gerade Links, da ist der wunderschöne Hastings Garden. Genialer Ausblick und erst da sieht man die enorme Dicke dieser Festung.
Auch gegen Osten ist der Aussicht fantastisch.
Quer durch die Gassen, oder besser rauf und runter.
Die Old Bakery Strasse sieht schon etwas “g’fürchig” aus. Aber harmlos für ausgebildete Zehnkämpfer 😉 Auf der anderen Stadtseite finden wir den Lower Barrakka Garten. Stauen auch hier ein weiteres Mal. Schöner Tempel mitten in den Pflanzen.
Dazu die prachtvollen Erker an den Häusern.
Und dann noch die Aussicht auf der Grand Harbour.
Zum Schluss wollen wir uns noch das Fort St. Elmo ganz am Ende von Valletta anschauen. Mit einer Super Ausstellung der Kriege auf der Insel. Erschreckend und trotzdem faszinierend. Fertig? Nicht ganz. Da ist noch eine Malta Experience Show. Die letzte würde grade noch passen. Kurze Kaffee-Pause bis sie Startet. Gaby hat natürlich wie immer Freikarten und ich meistens als Esel auch. Nur hier muss ich was bezahlen. Sie bekommt sogar noch ein Wasser dazu. Die Ärmste 😉 Die Show ist gewaltig und sehr sehenswert. Sogar auf Deutsch wird zu uns gesprochen. Endgültig fertig lustig. Wir machen uns auf den Heimweg und gehen nochmals in die nahegelegene Italiener Beiz für ein feines Risotto. Ja, das können sie einfach genial zubereiten! Die Italiener. Hat wirklich Spass gemacht. Pause hatten wir keine. Wir sind etwas auf den Schläuchen. Zum Glück hat’s geregnet 😉
Hoi zäme
Da kommen Erinnerungen hoch. Das sah sicher ganz anders aus als ich vor 20 Jahren da war. Mir hat es damals aber auch super gefallen und eigentlich müsse ich mal wieder da hin.
Geniesst die Reise und macht einen Tag Pause bei der “Blue Lagoon” – die ist auf der kleinen Insel zwischen Gozo und Hauptinsel. Bei mir war es so, dass die grossen Tagesaufflügler am Donnerstag nicht dort waren. Das wird aber heut auch anders sein.
Gruss und weiterhin viel Spass
Dani
Hoi Dani,
Soooo lang ist das schon her? Wir haben uns wirklich in diese drei Inseln verliebt, trotz der vielen Leute. Denke im Frühling oder Herbst währe die richtige Zeit für die Lagune. Wir sind ja schon mal vorbeigeschnuppert 😉
Schöne Grüsse aus Scario
Gaby & Andy