Panormitis auf Symi war wirklich eine Reise wert. Jetzt wollen wir aber noch die restlich Inseln der Dodekanese anschauen. Der Wind für die Vulkaninsel Nysiros steht momentan etwas ungünstig, so kommt die zweite, Tilos zum Zug. Dort entscheiden wir dann, ob wir doch noch nach Nysiros segeln oder über Chakli nach Rhodos. Ohne Wind und Wellen motoren wir die knapp 25 Meilen nach Westen zur Hauptstadt mit Hafen, Livadia. Bei Sonnenaufgang holen wir den Anker hoch.

anker hoch

Viel los ist nicht. Ausser, dass uns fast ein Kahn übersieht. Oder doch nicht? Laut AIS wechselt er den Kurz für uns.

besuch

Kurz nach Mittag sind wir da. Rein in den Hafen, was Mooringleinen, okay danke und schon begrüssen uns die Einheimischen.

katzen

Sie geniessen das schöne, warmen Wetter und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Von den eigentlichen 500 Einwohnern ist noch nicht viel zu sehen. Wir haben einen guten Platz und machen uns auf durch die Stadt.

guter platz

Die Kirche vom Heiligen St. Nikolas ist schön anzusehen.

nikolas

Am meisten fasziniert uns aber die Wolken, die über die Berge ins Tal stürzen. Fast wie bei unserem Gotthard.

wolken

Der wunderschöne Spazierweg entlang der Bucht reicht für Heute und so setzen wir uns in eine Beiz und genehmigen uns wieder einmal ein Frappee.

frappee

Das Wetter, das Wetter! Alle paar Stunden analysieren wir den besten Weg, den besten Zeitpunkt um weiterzusegeln. Einmal von Süd, dann von Nord und auch noch von Ost sollen die Winde kommen. Nysiros? Nein, geht nicht. Chalki? Noch zu früh, wegen dem Süder. Karpathos? Braucht eine ruhige Situation, haben wir aber erst Ende nächster Woche. Jetzt ist Samstag. Hmm. Wir warten ab, denn es gefällt uns hier überraschen sehr gut 😉
Die eingelaufene Frachter löscht gerade seine Fracht.

frachter

Ein Grund mehr. Wir laufen los in richtig Süden. Der Promenade entlang, bis zum Winterhafen und um den Hügel.

promenada

Super, Super Weg und so ideal für den Stuhl.

super weg

Uff, ist das steil und dann noch der Steinweg. Wir haben eine Pause verdient, als wir bei der kleinen Kapelle eintreffen.

pause

Denn die Aussicht – staunt selber!

stauenen

Der Ort hier ist wirklich fast magisch schön.

magisch

Die Kapelle Agios Ioannis ist sogar offen und so betrachten wir die Bilder und Ikonen.

ikonen

Die nächsten Tag fangen immer gleich an. Tee, Logbuch schreiben und Wettercheck. Dienstag, Dienstag wollen wir weiter. Chalki soll’s sein. Wenn wir den Süder am Montag “überleben”, dann weiter nach Karpathos am, am Freitag? Oder doch zu viele Wellen? Was wollen wir denn? Einen halben Meter? Oder doch bis Einen Meter? Die Prognosen ändern wirklich fast stündlich. Es ist auch mit modernster Technik nicht einfach was zu planen. Und Kreta wartet ja auch noch. Was ist den mit Rhodos? Hmm, zu weiter Umweg. Einen, maximal zwei Tage ist es gut, dann dreht’s schon wieder.
Dazwischen kommt wie fast jeden Tag, DIE Abwechslung Nummer eins, eine Fähre. Das ganze Dorf ist somit auf den Beinen.

fähre

Immer wieder zu anderen Zeit, trifft so ein Monster ein. Wir spazieren Heute in den Norden und schauen aufs Dorf herunter.

nord

Dann am nächsten Tag geht’s hinters Dorf zur Kapelle Anna.

blumen

Gewaltige Strasse und herzige kleine Kapelle. Gaby hat fast Platz 😉

platz

Die vom Beck gekauften Apfelstrudel verputzen wir mit Hochgenuss. Wasser? Wasser haben wir mal wieder vergessen.

apfel

Montag, der Süder kommt. Wie kommt er? Heftig! Die Wetterkarte sagt alles.

wetterkarte

Wir mitten drin. Keiner kann was genaues sagen. Kommt nun der Schwell über die Mole oder ist nur der Wind oder doch der Schwell das Problem? Die Lokalen sagen, weg von der Mole. An die Mooringleinen oder in der Südbucht ankern. Dort ist es wegen dem Schwell viel sicherer. Wir laufen aus, oder besser versuchen es. Unser Motor läuft sofort heiss. Sch…. Abstellen, nachschauen. Kein Kühlwasser wird ausgespuckt. Und was ist es, der Riemen ist viel zu lose. Anziehen uns raus in die Bucht. Anker runter, bei zehn Meter Wassertiefe sollte unsere eingefrästen 50 Meter reichen. Es ist nach Vier. Wind? Keinen. Schwell etwas, etwas viel. Die Nacht bleibt ruhig. Wir schlafen aber beide nicht so fest und tief. Dann eine gewaltige Böe haut uns aus den Betten. Woher kommt sie? Süd! Gut, sehr gut denken wir. Hier sind wir Super geschützt. Keine Wellen, nur Wind. Aber die Böen werden immer heftiger. Windmesser an, was? Bis zu 45 Knoten messen wir. Unser Anker verliert nach einer Hammerböe kurz den Halt und greift erst nach ca. 50 Meter wieder. Was sagen die Prognosen? Mittag, am Mittag ist der ganze Spuk vorbei.

windfinder

Aber es will und will nicht hören.

böen

Um halb Drei wir es uns zu Bunt. Wir wollen wieder in den Hafen, mögen nicht mehr warten. Motor an, etwas Gas, Autopilot an und zum Bug um den Anker zu lichten. Wenn uns eine Böe jetzt erwischt? Kein Problem. Der Anker kommt nach mittlerweile 70 Meter hoch und so motoren wir zurück zum Hafen. Die verbliebenen begrüssen uns und die Diskussion, was war jetzt besser, geht los. Der Schwell war im Hafen heftiger, dafür die Böen am Morgen für uns sicher unruhiger. Nichts passiert und das ist das Wichtigste.

back home

Am Abend gehen wir wieder in unsere Beiz die uns schon schwer vermisst haben und schenken uns prompt einen Ouzo. Wow! Vielen, vielen Dank. Das Essen ist wieder ein Gedicht.

Was ist jetzt mit unserer Planung? Es ist mittlerweile ein Schweizer direkt von Kreta eingeflogen und hat von der hat uns neugierig gemacht. Währe das auch was für uns? Alles auslassen und nach Kreta in einer Nacht zu segeln? Dafür brauchen wir nur ein 24 Stunden Fenster und das währe Donnerstag und Freitag. Das machen wir. Donnerstagmittag legen wir ab!

Der Plan steht und auch die Wäsche baumelt an der Leine, Zeit für einen Spaziergang.

wäsche

Ein kleines Kloster wollen wir auf der Südseite der Bucht uns anschauen. Hier sind also die Böen gestern durchgeflogen?!

kloster

Dann zurück auf der Ulalena, wird sie nochmals durchgecheckt. Rigg, Motor, Pantry, Segel, Windpilot, Westen, Lichter etc. Alles i.O! Ein Abschiedsessen mit extrem feinen Gavros (kleine Fische), Saganaki (Schmelzkäse), Randensalat und Pastizio (Nudelauflauf) wird uns serviert. Dabei geht auch schon der Mond auf.

mond

Ja, diese Insel haben wir wirklich ins Herz geschlossen. Aus “Nur kurz schauen” wurden eine Woche und die überaus herzlichen Leute werden wir noch lange vermissen!

4 Comments

  1. Liebe Gaby und Andy
    Toll von euren Erlebnissen zu lesen. Gaby ich wünsche dir, dass dich der Engel weiterhin begleitet. Juhee wir hatten heute einen Sommertag, es fühlte sich an wie Ferien.
    Ich wünsche euch weiterhin eine gute Reise.
    Liebi Grüess Irene

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