Das Wetter ist recht verhangen und kalt, als wir die Marina in Göcek verlassen. Oder besser, verlassen wollen. Ja, ja die Mooringleine können wir schon alleine lösen und zur Marina raus. Aber, da hat sich noch was verhackt. Das komische System mit der Mooring, man muss eine eigene Leine durch ein Auge stecken und am Boot festmachen, macht uns Schwierigkeiten. Irgendwo bleibt das Ding hängen und wir schleifen es durch den halben Hafen. Die Marinerios sehen das natürlich sofort, winken aber ab. Kein Problem, passt schon. Hmm. Wind und Sonne hat es Heute nicht, und so tuckern wir gegen Fethiye zu. Kaum sind wir ums Eck, also der grossen Bucht von Fethiye, empfangen uns Delfine. Deren Drei begrüssen uns. Da vorne ist ja schon die Ece Marina. Da wollen wir hin.

ece marina

Ankern könnte man hier auch. Tiefe und Schutz stimmen gut. Aber für eine Dingifahrt ist es einfach zu kalt. Die Stimmung bei der Einfahrt ist schon gewaltig.

stimmung

Dazu hat es noch jede menge Schnee in den umliegenden Bergen. Einen guten Platz herhalten wir und da kommt schon Besuch. Eine grossen Karret Schildkröte knabbert am Steg herum.

schildkröte

Sauber ist es hier nicht gerade, aber das stört sie nicht im geringsten. Kurz noch was futtern und dann nichts wie hin. Bazar, wir kommen. Unseren Steg entlang holpern wir dem Ausgang zu.

steg g

So viele Leute, so viel Leben. Gaby lebt richtig auf. Ein Kaffee gönnen wir uns in einer feinen Gartenbeiz und schauen den Leuten beim Backgammon oder beim Wasserpfeifen paffen zu. Herrlich. Quer durch die Stadt und auf dem Rückweg durch den Bazar und am berühmten Fischmarkt vorbei. Gewaltig. Ein paar Gewürze brauchen wir noch und davon gibt es jede Menge. Töpfe übervoll mit feinen Mischungen warten auf die Käufer. Wir entscheiden und für eine Schaufel Salatgewürz und ein feines grünes Curry mit Gemüse. Schmeckt grandios. So fertig. Oder brauchen wir doch noch ein Auge für die Ulalena? Ja, aber nur ein kleines. Diese schönen glasigen Dinger halten das Böse ab. Kann nicht schaden und sieht man hier überall.

Zum Znacht begeben wir uns wieder mitten in den Bazar und setzten uns in eine empfohlene Beiz. Megri soll gut sein. Beim parken reisse ich Gaby’s Glücksbringer von der Tasche ab. Sofort springt der Kellner, holte eine Zange und flickt das Ganze. Wir sind völlig baff. Extrem hilfsbereit und freundlich sind hier alle. Das Essen, ich bestelle eine Lammkeule und Gaby bekommt ein ChickenCurry, ist Super fein. Da sollten wir nochmals hin.

Heute Samstag ist Museumstag. Ein kleines gibt es irgendwo neben der Schule. Bald haben wir es gefunden und schauen uns die Historie der Stadt und Umgebung an. Von den Lykier, Griechen und Römer waren viele Kulturen vertreten und haben ihre Kunstwerke hinterlassen. Dann geht’s aber ab zu den Gräbern. Die Lykier haben die Dinger einfach wie Häuser in die Felswände geschlagen. Hinter der Stadt soll es besonders schöne geben. Vorbei am Bussbahnhof sehen wir sie schon bald durchs Gebüsch.

gräber

Die sehen wirklich gut aus, wenn man bedenkt, dass sie über 2000 Jahre auf dem Buckel haben.

lykische gräber

Zu oberste das Grab des Amyntas. Gewaltig.

amyntas

Dazu schauen wir über die ganze Stadt.

aussicht

Schon merkwürdig, dass es keine alten Häuser gibt. Doch das Erdbeben um 1957 hat alles zerstört und somit wurde die ganze Stadt danach wieder aufgebaut.

gasse

Auch die Griechen waren da. Weiss mit Blau.

blau und weiss

So, genug Kultur. Quer durch den Fischmarkt, Fisch in Hülle und Fülle, kaufen und in einem Restaurant kochen lassen ist hier die Devise, kaufen wir aber nur Käse und Gemüse. Heute ist uns nicht nach Fisch. Alles auf dem Boot verstauen, eine kurze Pause und schon zieht uns der Hunger wieder in die Stadt zurück. An der Promenade entlang geht’s wieder zum Bazar.

weg zur stadt

Eine ganze Amphore gibt es zum Znacht. Huhn mit allerlei Gemüsen wird uns in einer Art Römertopf, die wie eine Amphore aussieht, serviert. Ein Gedicht. Es ist wieder so kalt, dass sie sogar Decken verteilen. Wo sind wir hier? Im Süden? Wann können wir dann endlich die Pullover zu Hause lassen?
Ja, das ist eine tolle Stadt. Nicht der Charme einer alten griechischen, aber trotzdem hat es uns hier sehr gut gefallen. Vermutlich auch, weil es sind fast keine Touris hatte und nur die Einheimischen die Stadt unsicher gemacht haben. Natur pur 😉

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