Wir sind schon ganz kribbelig, als wir um acht die Bucht von Ciftlik verlassen. Wind hat es nur wenig und der Schwell merkt man auch nicht gross. Wir umrunden den Leuchtturm von Kadirga Feneri und was ist das? Wind, Wellen genau auf die Nase. Super und das natürlich genau auf unserem Kurs. Es sind ja nur fünf Meilen, aber die scheinen fast endlos zu sein. Über zwanzig Knoten Wind wirken auf die Ulalena. Ich muss wieder einmal laut Fluchen. Der Bericht sagt nichts davon, aber eventuell kommt das Ganze von den Regenwolken ganz in der Nähe.

regen

Zwei, drei Tropfen und schon ist es vorbei. Fertig Regen, fertig Wellen und fertig Wind. Genau an der engsten Stelle vor der grossen Bucht von Marmaris wird es ruhiger. Dann können wir fast nicht nach Rechts abbiegen. Der Schiffsverkehr ist gewaltig. Hand raus und schon ist die, unsere Marina vor uns. Wir sind da!

marina

Aufruf an die Marina und dann laufen wir ein. Wir sollten aber noch Diesel tanken und vor allem uns vom pumpenvollen Abwassertank entledigen. Oder besser vom Inhalt. Kurzes Gespräch mit den Marinerios. Diesel? Haben wir nicht, da müsst ihr in die Netstal Marina nach Marmaris. Super! Umdrehen und die drei Meilen hoch zur Stadt.

marmaris

An die Tankstelle und am freien Platz erhalten wir sofort unseren begehrten Saft. Abwasser, kein Problem. Gleich nebenan. Die BlueCard bitte. Hmm, die kann nicht gelesen werden. Was, lesen schon, aber der Schiffsname ist nicht drauf. Das könnte Ärger geben. In diesem Land hat jedes Boot eine Abwasserkarte, die beim Abpumpen eingelesen wird zur Bestätigung der Menge, Zeit und Ort. Wildes entleeren gibt es nicht mehr. Also was nun? Die Marina Office kann sicher helfen. Quer durch die Marina hetze ich zur Office und dann wird es geklärt. Die Karte ist nicht ganz in Ordnung. Hier kann man den Namen lesen, aber nicht auf der Abpumpstation. Also muss eine Neue her. Zurück beim Schiff geht’s jetzt ruckzuck und die 223 Liter sind weg. Danke. Ablegen und zurück in die Yacht Marina. Aufruf und schon werden wir einem Platz zugewiesen. Passt! Etwas sehr, sehr weit draussen hier auf dem Bravo Stag – aber wir sind angekommen. Fast sieben Monate waren wir nun unterwegs. Nichts gebrochen, kein Sturm, keinen Schaden oder grössere Ausfälle. Wir sind einfach nur Stolz und stossen mit einem Schoggipudding an!

anstossen

Kurze Pause. Dann machen wir uns auf den Weg zu Marina Office. Die ist wirklich weit, weit weg. Alles wird geplant, geklärt, abgerechnet und bezahlt. Sogar das Transitlog können wir schon vorgängig deponieren. Super. Jetzt haben wir aber einen Drink verdient. Wir setzen uns in die Beiz und geniessen die grosse Ankunft.
Oder doch nicht? Die lange, lange Liste wird bald gezückt und die Arbeit kann beginnen. Aber he, wir haben doch Zeit. Mehr als eine Woche bis der Flieger geht 😉

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