Sie wollen es hier einfach so, dass man die Marinerio anruft, wenn man die Marina von Bodrum verlässt. Ich bin nicht einmal richtig fertig mit dem Aufruf, steht er schon neben uns auf dem Steg. Das Pilotboot kommt gleich, sagt er. Danke. Motor an und schon sind wir raus. Fast, den das Pilotboot schuppst uns direkt in die Mooringkette des Nachbarn. Wieder weg und knapp schrubben wir über die Kette hinweg. Weg von den vielen Booten und dem Rummel. Gestern Nacht hatten sie wieder bis tief in die Nacht gesungen. Im Marina Club natürlich, der gerade hinter unserem Steg ist. Die Musik war gut, sehr gut sogar. Wir laufen zum Hafen raus und zwischen dem Festland, ja wir sind wieder einmal auf dem Festland und der kleinen Insel Karaada schlängeln wir uns nach Osten. Wind? Gar nichts. Macht nichts, mal gemütlich gurken und dazu die Geschichte dieses Landes lesen. Kurz nach dem Mittag laufen wir in unseres erste Bucht ein. Cökertme heisst sie, gross und offen gegen Süden.
Kaum sehen die Beizen uns, winken sie schon und fahren sogar mit dem Boot auf uns zu. Hier, hier! Wir fragen nach dem Namen der Beiz. RoseMary, ja die nehmen wir. Sie schupsen uns regelrecht zurecht und machen die Mooringleine fest und ich muss nur noch die Heckleinen übergeben. Willkommen oder besser “Merhaba”. Da ist das Restaurant, dort das WC und hinten die Duschen. Strom und Wasser sind auf dem Steg. Paff! Danke. Zuerst bestaunen wir den Steg. Hält der für uns? Muss wohl.
Zuerst ankommen und was kleines essen, dann ein Nickerchen. Der Wind, ja der Wind bläst nun genau in die Bucht. Blöd. Nicht heftig, aber der Schwell merken wir schon. Dann dreht er ab gegen Westen und kommt somit von der Seite. Kein Problem. Wir rollen oder besser, holpern über die Bretter und setzen uns in die Beiz. Schön hier. Dann hören wir immer wieder Telefongeläut. Dann ein Pfeifen. Dass muss ein Papagei sein oder sonst so ein Vogel. Ich schaue nach, genau es ist Jabu, ein Graupapagei mit roten Schwanzfedern. Verrückt wie er die neuesten Händylaute nachäfft. Sehr unterhaltsam für uns, die Beizer nehmen es gelassen und schieben uns den Vogel näher. Hier haben wir wirklich alles. Sogar einen kleinen Markt mit dem Nötigsten. Wir gehen über die Bücher und das Wetter für die nächsten Tag. Was wollen wir uns anschauen, wo wollen wir hin und wann kommt der Südwind, der uns zum Kap von Knidos bringt. Samstag, Samstag kommt etwas Süder, so sollten wir am Sonntag nach Knidos kommen. Der Plan steht.
Wir haben Hunger und bestellen das Znacht und werden mit verschiednen Vorspeisen verwöhnt. Dann ein CurryHuhn für Gaby und ich bekommen ein Tintenfisch Gratin aus dem Ofen. Sehr, sehr lecker. Früh auf der Ulalena lesen wir im Koch-Buch Nummer Drei. Sehr, sehr unterhaltsam und wir waren sogar an Ort und Stelle, als er seinerzeit seine Kairos in den Staaten überwinterte.