Schwell ade! Die geniale Bucht von Emporio können, dürfen, müssen wir “endlich” verlassen.
Gaby ist gut eingepackt. Ja, ja man glaubt es kaum, wir haben am Morgen jeweils unter 20°. Fast Winter für uns 😉
Es geht ja in den Süden, es muss also wärmer werden. Der Westküste entlang von Kalymnos ist es aber noch etwas garstig. Wolken und somit im Schatten segeln wir dem Kap Trakhilas entgegen. Auf der Seite laufen wir am schönen Myrties vorbei.
Durch dieses Nadelöhr gehts weiter. Eine richtiger Föhn bläst uns durch. Danke. Auf der gegenüberliegenden Seite ist Talendos mit dem wuchtigen Berg, denn wir gestern so ausgiebig angestrahlt haben.
Mit einem gewaltige Schupser umrunden wir das Kap und können nun die Südküste genüsslich entlang segeln. Herrlich! Genau vor Pothia, Segel runter, Motor an und die Fender raus. Die grosse Hauptstadt der Insel wartet auf uns.
Platz hat es mehr als genug, das Yacht-Pier ist aber gut gefüllt im riesen Hafen. Es ist noch früh, kurz etwas essen und dann schauen wir uns die grosse Mole und die Stadt an. Schön gross alles hier. Am Abend können wir uns fast nicht entschliessen für eine Taverne. Wir lassen uns überreden und werden nicht enttäuscht. Fein, fein und für die Unterhaltung mit den Einheimischen ist gesorgt. Mit “Your are a beautiful woman!” werden wir vom Nebentisch verabschiedet. Gaby gefällt’s!
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg, das Museum für Archäologie zu finden. Ganz, ganz hinten zwischen den Gassen werden wir fündig. Ohne Wegweiser, hoffnungslos. Werden aber sehr, sehr positiv überrascht. Gut aufberbeitet und dargestellt die ganzen Funde der Insel. Frappee, wir setzen uns in unsere Stammbeiz und geniessen das erfrischende Getränk. Dabei müssen wir wieder einmal ein paar Zeilen über unsere Reise schreiben. Die Zeit läuft uns fast davon.
Mitten in der Nacht weckt uns die Fähre. Morgens um drei wirft sie fast den Anker auf uns, fast, es hört sich auf jedenfalls genau so an. Ich erschrecke mächtig und schaue nach. Gaby, Gaby schläft seelenruhig weiter. Am Morgen, die Sonne ist schon auf und über 20° warm, brechen wir auf. Wir suchen die Strasse zum Kloster Agios Savvas. Google-Map hilft? Oder eben nicht. Wir finden einfach den Weg oder besser die Strasse nicht hoch. Fragen die Leute am Weg. Kein Ahnung. Welche Kirche. Namen, haben wir leider nicht aufgeschrieben. Da, die da oben. Oh, oh das ist schwierig. Dann endlich, weit, weit hinten finden wir den Einstieg und sehen die Stadt endlich von oben.
Dann ist es einfach, nur noch schieben und schwitzen. Geschafft. Wir können nur stauen. Gewaltig!
Schönes Kloster, vor allem aber die Kirchenbilder, soooo viel Gold auf einmal. Wunderschön. Man sieht die ganze Pracht aber erst, wenn man ein paar Minuten drinnen ist. Auch von aussen, einfach schön.
Daneben die kleinen Kapellen.
Aber die Aussicht, die Aussicht überragt alles. Sie dir nur dass an, wow!
Gelaufen? Gelaufen ist natürlich niemand ausser wir. Alle andern Besucher stiefeln direkt vom Taxi, Bus oder Auto um die Häuser. Etwas weiter unten sehen wir noch ein Folk-Museum. Es ist gerade eine Gruppe am zuhören und wir werden dazugebeten. Spannend das Ganze. Die ganze Geschichte der Schwammtaucher. Vom Anfang ohne Brille und Flossen, bis zum ersten Tauchgerät und dann die ersten Metallhelme. Gewaltig. Weil sie die Aufsteigszeit, Geschwindigkeit noch nicht kannten, hinkten zuerst alle Taucher und starben dann bald darauf. Mit einer Zigarette wurde das ganze Rätsel gelöst. Auftauchen, Zigarette rauchen, ging das, okay, nicht, Helm wieder auf und nochmals runter. Wahnsinn. Bis Afrika sind sie am Schluss die begehrten Schwämme suchen gegangen. Erst nach Tschernobyl war fertig lustig. Alle Schwämme waren durch die Strahlung futsch. Hier die Schiffe, mit jenen sie auf Tour gingen.
Am Schluss erhielten wir noch einen feinen Wein zu Probe. Etwas herb. Dann alles wieder runter. Diesmal mit Abkürzung. Schon nach einer Stunde sind wir wieder unten. Dann der Blick rauf zum Kloster – gewaltig.
Am Abend wollte unser Wirt uns etwas kochen, was nicht auf der Karte steht. Wir lassen uns überraschen und wir erhalten Dolmades. Aber nicht nur die gewöhnlichen. Die in Weinblätter eingepackte Reis-Fleisch-Mischung ist schon genial, dazu machten sie noch Chabis-Wickel. Aussen ein Chabisblatt und innen eine feine Fleischfüllung. Hammer. Das ist ein typisches Sonntagsgericht von Kalymnos. Dazu zahlte Gaby’s Verehrer noch den Wein. Gibt es so was? In diesem Land scheinbar schon. Wir lieben die Griechen!