Schöne Insel, gutes Essen und nette Leute, dazu viel Platz im Hafen. Eigentlich ideal hier in Lipsi, wenn das Wetter nicht währe. Es ist immer das gleiche, wir entscheiden uns für die eine Seite und zweifeln dann doch wieder mit: währen wir doch weiter oder hätten wir doch noch einen Tag gewartet. Tja, so ist halt das Segeln 😉
Jetzt aber los, eine Insel weiter. Leros mit der grossen Werft mit Duschen und der netten Hauptstadt ruft. Windlos treten wir die Strecke an. Sobald wir in die Nähe von der neuen Insel kommen, gehen die Wellen hoch. Laaaange und hohe Dinger rauschen unter dem Rumpf durch. Wir sind ja bald da und so biegen wir in die immens grosse Bucht von Lakka ein. Wo sind die Wellen geblieben? Keine Zeit um darüber nachzudenken. Da vorne muss der Hafen und die Marina kommen. Sind wir hier richtig?
Navionics ist das Einzige was hilft, alle anderen Quellen haben nicht einmal eine Marina eingezeichnet. Alles bestens und so rufen wir über Kanal 10 die Marina für einen freien Platz an. Kein Problem, nur reinkommen. Wir gurken an unseren Platz und werden sogleich vom Ausräumen, Putzen, Einmotten Virus gepackt. Es kommen fast nur Schiffe hierher die sich für den Winterschlaf bereitmachen. Wir aber wollen nur – DUSCHEN! Endlich wieder einmal unter die Brause stehen. Gaby freut sich mega. Einchecken und Türen öffnen für die IV-WC-Duschen ist das Nächste. Mit Duschzeug und Stuhl geht’s ab in die komfortablen Räume. Tut das gut! Alles sauber und somit Zeit für eine Pause bei einem Frappee. Gegen Abend spazieren wir zur Stadt hinüber.
Uns trifft fast der Schlag! Wie kann man nur so was bauen? Wirklich, wie es im Führer steht, hier sieht es aus wie eine Filmkulisse.
Wir gewöhnen uns aber schnell daran. Eine coole Beiz und nette Café’s gibt’s hier.
Am nächsten Tag wollen wir noch etwas mehr von der Insel sehen. Also ab in die Höhe. Zuerst aber noch die Vorräte aufstocken. Früchte, Brot, Käse etc. Dazu finden wir noch einen Super Shipchandler. Wow, hat der geniale Sachen. Wir haben ja eine lange Liste und somit wird sie etwas kürzer. Schläuche fürs WC sind am dringendsten. Sie laufen zwar immer noch, aber wehe wenn – jetzt haben wir Ersatz. Dazu spukt die Ankerwinde oder besser gesagt die Tasten. Jetzt haben wir endlich Neue. Das ganze Zeugs schleppen wir zur Ulalena. Gaby’s Stuhl kippt dabei fast 😉 Die Höhe muss halt etwas warten. Anstatt nach Gourna in die westliche Buch zu laufen, begnügen wir uns nur auf den Kamm zu spazieren. Die schöne Kapelle Ag. Isidoros auf einer kleinen Insel muss bis zum nächsten Besuch warten. Die Aussicht ist aber schon nicht schlecht.
Auf dem Heimweg sehen wir unser “Nachtessen”. Was die zu fressen kriegen ist schon etwas mager.
Wieder im Hafen können wir endlich unserer Sucht hingeben: Frappee. Am Abend, es ist schon fast unter zwanzig Grad und Gaby muss dementsprechend eingepackt werden, machen wir uns wieder auf den Weg zur Beiz.
Feine Spagetti mit Meeresfrüchten, Fava und ein Huhn warten auf uns. Lecker!
Dürfen wir noch einen Tag bleiben? Das Wetter macht nicht so recht mit. Es sollte Morgen Samstag etwas mehr Wind geben. Den Platz haben wir aber noch nicht. Es ist alles voll. Auf dem Büro klärt sich alles. Alles geregelt, wir dürfen bleiben. War Gaby wieder “Schuld”? Danke und somit können wir Morgen doch noch die Burg besichtigen. Aber was ist das? Platten! Der Stuhl hat zum ersten Mal einen Platten. Wir haben ja vorgesorgt und einen im Rucksack deponiert. Der ist aber voll mit Löchern übersät. Wie denn das? Nächster. Wo haben wir nur diese Dinger versteckt? Beim Werkzeug? Nein. Bei den Schrauben? Nein. In der Bugkoje. Auch nein! Ein paar Flüche sind zu hören. Da, da endlich finde ich einen einzigen. Wir hatten doch sicher deren zehn. Alles auf den Steg und mechen. Etwas zu Gross, es muss aber passen. Würgen hilft immer und so pumpe ich nach einer halben Stunden das Rad endlich auf. Gräme. Auf geht’s! Vorbei an wirklich herzigen Weges-Rand-Kapellen geht’s dem Hauptort Plantanos entgegen.
Auch sehen wir den wahren Wind im Osten. Ja, wir hätten da auch so zu kämpfen wie der da unten.
Es windet wirklich wie blöde. Gut das wir bleiben konnten und so das Wetter geniessen können. Da steht ja unser Berg mit der Burg.
Vorbei an der Bucht von Panteli schnaufen wir die Strasse hoch.
Die Aussicht, das Dorf, diese Farben und dazu ein heftiger Wind. Schöööön. Im Windschatten machen wir Pause und geniessen das Ganze.
Fast haben wir es geschafft. Der liebe Wind plagt uns schon etwas. Ein paar Mal kommen wir fast zum Stillstand, wenn uns eine dieser fiesen, fiesen Böen erwischt. Die Entschädigung ist dafür grossartig. Auch die nächste Bucht sehen wir von oben, dazu der Ort Agia Marina. Schau das Blau!
Noch kurz die Burg anschauen. Gaby will nicht hoch. Zu viele Stufen und oben hat es einfach keinen Platz um was zu sehen. Mauern, Treppen mit Klettern währe angesagt. Ich hüpfe kurz rauf und schaue mir die Steine an.
Runter, runter oder besser gesagt in den Windschatten. Rund um den Berg und hinab über Plantanos und Panteli nach Lakka zurück. Durst, grossen Durst. In unserem Café “erholen” wir uns vor den Strapazen 😉 Jetzt haben wir eine ganz, ganz andere Sicht der Insel gesehen. War ein Super schöner Marsch auf die andere Seite. Morgen, morgen hauen wir ab. Kalymnos wartet mit seinen noch höheren Bergen auf uns. Es soll ein richtiges Klettereldorado sein. Mal sehen.
PS: Die Schläuche waren bei den Motorerstatzteilen. Logisch!