Wir bleiben für immer auf Samos und dem wunderschönen Marathokampos, aber Heute sollten wir wirklich weiter. Heute Montag den 12. September, geht’s weiter in den Süden. Es sind noch sooo viele Inseln, die wir gerne anschauen wollen und wenn es das Wetter zulässt, können wir die meisten auch besuchen.

Es ist erst sieben, für Zmorge haben wir keine Zeit und legen ab. Ruhiges Wetter fast ohne Wind. Jetzt haben wir Zeit und Musse, einen feinen Tee zu kochen und eine Banane zu geniessen.

zmorge

Dabei sehen wir dem Sonnenaufgang zu. – Dann, wie schon so oft, kommt der Wind vor dem Ziel. Patmos sehen wir schon von weitem und mit etwas Gross und Genua rauschen wir der mystischen Insel entgegen. Kaum ums Ostkap rum, sehen wir schon der Grund für die “Berühmtheit”, die Klosterburg zuoberst auf dem Berg. Darunter die schöne Stadt.

klosterburg

Wir kommen Skala, dem Haupthafen von Patmos immer näher und merken sehr schnell, er ist pumpen voll! Heute morgen waren wir fast alleine und jetzt voll. Das gibt es doch nicht. Den Grund finden erfahren wir erst später, die Türkei hat einen hohen Feiertag (Opferfest) und somit chartern viele ein Boot und segeln ins schöne Patmos. Wir finden aber trotzdem einen Super Platz im Hafen. Anker runter und am Kopf legen wir uns an den Steg.

kopf des steg

Alles bestens, bis der erste seinen Anker über unseren wirft. Die vermeintliche Fähr- oder Fischermole entpuppt sich als Anlegestelle, wenn auf der anderen Seite alles voll ist. Somit haben wir auf einmal 15 Ketten über unserem Anker. Wir ärgern uns, warum haben wir das nicht gesehen? Leider steht im Hafenhandbuch nichts. Wir wollen ja eh ein paar Tage bleiben und Morgen hat sich das alles sicher gelöst.

unser steg

Am Abend ist der kleine, feine Hafen rappelvoll. Kaum Platz um durch die engen Gassen zu schlendern. Ganz, ganz am Ende der Tourigasse finden wir eine Beiz. Einen ganz, ganz leckeren Hasen in Tomatensauche bekommen wir. Als wir bezahlen wollen, kann sie nicht herausgeben. Es fehlen ein paar Euros. Sie sagt nur, macht nichts, vielleicht kommt ihr ja noch einmal. Wir staunen und verabschieden uns.
Am nächsten Morgen legt unser Nachbar früh ab und so dürfen wir seinen Platz längsseits erben. Leider müssen wir den Anker liegen lassen, den können wir ja am Mittag dann holen, denken wir.

längsseits

Wir mach uns auf, auf einen Spaziergang an eine der südlichen Bucht von Patmos. Grikou soll ein wunderschönen Platz sein. Quer durch den Hafen geht’s der Strassen entlang südwärts. Wow, und es werden noch mehr Touris an Land geschwemmt. Das schöne Schiff schwemmt seine Gäste an Land.

royal clipper

Leider können wir Heute keine Frappee in der Beiz in Grikou genehmigen, es wartet ein Termin auf uns. Gaby muss zu Coiffeur. So schauen wir kurz die Bucht an und drehen an Ort und Stelle wieder um. Wir kommen sie noch einmal hierher. Gaby’s Haar it wieder wie neu und dann, dann endlich bekommen wir einen Kaffee. Als wir zur Ulalena kommen, hat es immer mehr Segler. Einer nach dem anderen sucht einen Platz im vollen Hafen. Aber erstaunlicherweise finden alle einen Platz. Es ist, wieder einmal, eine Regatta am einlaufen. Wir haben erbarmen und lassen einen längsseits gehen. Am Schluss sind es deren Drei!

päckli

Alles sehr, sehr nette Leute. Zwei sogar aus der Schweiz. Sie ziehen genau in diesen sonst schon vollen Tagen durch die Dodekanes. Tja.
Am nächsten Morgen, sie alle legen schon früh ab, das heisst sie wollen eigentlich. Die Startzeit, zehn Uhr, ist schon lange vorbei, als die letzten endlich ihren Anker befreit haben. Mitten und dem ganze geknäuel liegt zum Glück unserer. Wenn das nur gut kommt. Dann will noch ein Charterer ablegen und bringt seinen Anker gar nicht hoch. Die Winsche verabschiedet sind. Mit vereinten Kräften holen sie ihn von Hand hoch. Wir bieten unseren Platz im Päcken an. Er ist sehr dankbar und so kann der Mech einfacher vom Land aus sein Ding flicken. Das dauert aber. Wir kommen auf die Idee, jetzt unseren Anker per Dingi zu holen. Warum nicht, ein weiterer Nachbar, bringt uns auf diese “Lösung”. Wir borgen uns ein aufgeblasenes Dingi und stürzen uns in Abenteuer. Mitte Kette nach 20 Meter ist fertig lustig. Es liegt immer noch ein “Gegner” darüber. Wieder warten. Dann endlich kann unserer neuer Nachbar, die Winsche ist nun geflickt, ablegen. Aber, der Motor startet nicht! Wir der dem Mech anrufen. Der Hauptbatterieschalter macht schlapp. Wieder warten. Auf der ander Seite hingegen tut sich was, er geht Anker hoch, aber als er hängen bleibt, fährt er einfach davon und schleift uns fast vom Bock. Nur mit viel, viel schreien von allen Seiten, merkt er überhaupt was los ist. Dingi charter und unsere Kette befreien. Gaby im Schiff meint ein Schiff hat uns gerammt! Somit ist unser Anker frei und wir versuchen einen neuen Bergeversuch unseres Ankers. Ein Meter fehlt nur noch! Wir binden einen Fender daran und können nur noch warten. Er will noch zwei Tage bleiben. Wir auch, also sollte das passen. Endlich darf auch unser Päckenlieger ablegen und wir machen uns, endlich auf zum Diesel bunkern. Zweimal rollen wir zur Tankstelle und holen vierzig Liter Treibstoff. Das sollte wieder weit reichen. Auf zu unserem Spaziergang. Das Kloster muss immer noch warten und so laufen wir ins eine nahe Bucht gleich hinter dem Hafen. Steil hoch und steil runter. Aber es lohnt sich. Wunderschön hier in Melogi.

melogi

Am Abend kommen wir noch mit den Nachbarn in Kontakt und kaufen im prompt seinen Windgenerator ab. Was für ein Zufall, es ist genau der, den wir auf der Liste haben. Type und Grösse, identisch! Auch kommt der Schweizer zu uns, dem ich beim Anlegen geholfen habe, und bedankt sich herzlich. Er ist schon seit einigen Jahren im Nachbarland unterwegs und kann nur positives erzählen. Was für ein Tag!

Aber Morgen laufen wir endlich zur Klosterburg und der schönen Stadt hoch. Alles ist festgemacht, dass ein keiner mehr den Anker “klauen” kann und so gurken wir den Berg hoch. Die Aussicht auf Skala ist ….

aussicht skala

Das Kloster selber ist ein Krampf, aber lohnenswert. Für uns ist alles Gratis und so geniessen wir die Besichtigung der Kirche, das Museum und der Terrasse.

kloster

(sorry, die Sonnenblende hat sich verschoben) Die Gänge sind so schmal, das ich Gaby auf dem Rücken fast nicht durchbringe 😉 Wunder -, wunderschön. Leider durch die vielen Touris, nicht mehr so persönlich. Die Mönche haben sich regelrecht verschanzt. Trotzdem hat es sich gelohnt. Wir umrunden noch die Stadt und ganz am Schluss finden wir noch die Beizen. Noch geschlossen oder ohnen Schatten. Wir rollen wieder die Strasse herunter und setzten uns mitten auf dem Hauptplatz von Skala in ein Kaffee. Verdient, haben wir’s!
Endlich ist der Tag gekommen, damit wieder unseren Anker wieder kriegen. An unserem Fender vorbei, alles bestens. Oder doch nicht. Er bleibt an was hängen. Nichts geht mehr. Wir bemerken in Zittern am Steg. Das gibt es doch nicht! Er hat die Stegverankerung getroffen. Sie liegt auf neu Meter sagt er. Soweit runter komme ich nicht. Soll ich es versuchen? Ich hole die Maske und Flossen und stürze mich ins Abenteuer. Kurz runter und da sehe ich schon das Problem, er hat die ganze schwere, schwere Kette halb hochgezogen. Kurz eine Leine rumbinden und schon ist der Anker befreit. Tausend Dank. Somit machen wir uns bereit um unseren Anker zu holen. Gaby auf dem Steg am reservieren und ich hole, oh Wunder, oh Wunder, ohne Problem den lieben, leiben, tausendfach beworfenen Anker hoch. Wir atmen tief, tief durch!
Wir machen eine schönen Spaziergang in den Norden nach Kampos. So sehen wir eine weiter schöne und vor allem gut geschützte Bucht.

kampos bucht

Am Abend können wir endlich auf unsere Freiheit anstossen. Wir hatten doch ein paar schlaflose Nächte 😉 Auch ein Kreuzfahrer legt sich an die grosse Mole.

kreuzfahrer

Was ist den dass? Ein grosser, grosser Anker wird gerade neben uns fallen gelassen. Nichts mit ausschlafen am Sonntag. Der Ort für seinen “Wurf” ist merkwürdigerweise, sehr, sehr nahe an der Stelle, wo ich die Stegverankerung ertaucht habe. Hoffentlich hat er ihn nicht erwischt!

tanker

Wir machen einen grossen Marsch in den Süden und erkunden eine weitere Bucht. Diese Insel gefällt uns immer besser. Es hat hier einfach alles. Nur etwas zu viele Touris, aber die sind mittlerweile fast alle abgezogen und so geniessen wir die Ruhe.

porto piertra

Auf dem Rückweg sehen wir noch eine Hochzeit. Die Kapelle ist so klein, das der Gottesdienst unter freiem Himmel stattfindet. Von weitem schauen wir zu.

hochzeit

Kaum sind wir auf der Ulalena zurück, legt der grosse Tanker wieder ab. Schon alles abgeladen. Er kommt immer näher zu unserem Steg. Wir schauen dem Ganze zu, bis wir ein vibrieren merken. Das ist aber nicht wahr! Ich pfeife dem Matrosen auf dem Bug und signalisiere, du hat den Steg erwischt. Er flucht und das Ungetüm vertäut sich wieder an der Mole. Die PortPolice taucht auf und ein Taucher befreit schlussendlich den Anker. Die Verankerung ist jetzt ein paar Meter weiter im Norden, stört aber kein Mensch hier.

Können wir Morgen weiter? Jein! Es kommt eine doppelte Front auf uns zu. In den Peloponnesen waren es heftige Gewitter. Wir warten und suchen uns noch ein paar schöne Spaziegange aus. Die Front ist dann zum Glück nicht so gewaltig. Nur ein kurzer Schauer in der Nacht, das ist alles. Seit Mitte Juli das erste Mal wieder etwas Wasser von oben. Die Wolken, wir haben sie schon fast vermisst, sehen gewaltig aus.

wolken

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