Schöner “Nothafen”! Karlovasi, du bist wirklich schön.
Genau wie der Wetterbericht vorausgesagt hatte, null Wind, null Wellen. Den gewaltigen, bis 1400 Meter hohen, Bergen motoren wir ums Westend von Samos.
An der engsten Stelle sieht man die Inseln Fourni und Ikaria.
Ohne Probleme umrunden wir das Kap und sehen schon bald unseren nächsten Hafen. Marathokampos, was? Ja, so steht’s auf der Karte. Wir brauchen ein Weile bis wir in auswendig können 😉
Im Hintergrund sieht man noch die Chora des Hafen. Das Ziel für Morgen. Der Hafen, die Marina oder die Stege sollen ganz neu sein, aber noch nichts ist angeschlossen oder in Betrieb. Keine Ahnung was uns erwartet, tasten wir uns um die Aussenmole. Kein Plan der uns aus den Hafenhandbüchern hilft. Da am Kopf können wir mal festmachen und schauen.
Währe sicher brauchbar, aber wir wollen ja ein paar Tage bleiben, da muss es schon was besseres geben oder? Auf der anderen Seite ist wahrlich der neue Steg. Sieht wie ein Baustelle aus, wenn wir dort aber längs gehen können, grandios. Wir legen wieder ab und laufen der Innenmole entlang, Untiefe, grosser Bogen und anlegen auf der Baustelle.
Überhaupt nicht so schön wie im anderen Teil des Hafen, aber dafür sehr, sehr sicher und überaus ruhig. Schon von weitem sehen wir eine Taverne in den Bäumen. Wenn das was Gutes ist, sind wir hier genau am richtigen Ort. Wir “verlaufen” uns ins Kaffee, ein Traumplatz. Hier bleiben wir für immer!
Nach dem Frappee schlendern wir noch durch die Gassen und an der Promenade entlang. Schön, wirklich wunderschön hier!
Friedliche Stimmung, überall.
Kurz nach dem Sonnenuntergang, machen wir uns auf den Weg zu “unserer” Beiz. Mal schauen was sie so kochen.
Eine Fischsuppe mit, von einem Skorpionfisch. Sollen wir noch weiter erzählen? Wir bleiben wirklich für immer hier.
Am nächsten Morgen suchen wir den Weg zur Chora. Wo geht’s rauf? Den alten Eselweg oder der Strasse entlang? Da, da ist der Wegweiser und schon bald überblicken wir den Hafen.
Die Strasse ist schon besser. Etwas mehr Verkehr, dafür nicht sooo holperig.
Keine Stunde später stehen wir mitten im Dorf.
Grossen Durst! Es ist fast dreissig Grad und am Schluss doch etwas Steil. Die Beiz neben der Kirche ist genau richtig.
Ein Frappee und viel Wasser. Wir lassen es richtig auf uns wirken. Die Einheimischen, ein paar Touris und die Gassen. Jetzt wollen wir aber doch noch was von der Stadt sehen. Ab geht’s. Da ist es aber zu steil, weiter dem flachen Weg entlang.
Das ist schon besser.
Die Kirche ist ja goldig! Mitten in den Gassen eingeklemmt, sehen wir eine wunderschön verzierte Kirche.
Weiter kommen wir nicht mehr. Den selben Weg zurück und wieder die Strasse hinab zum Hafen. Waschen sollten wir Heute auch noch und das Blogen währe auch schon lange überfällig. Wasser? Woher nehmen wir das Wasser. Denn angeschlossen ist hier auf der Baustelle nichts. Bei unserer Beiz hat es einen öffentlichen Hahn, dort sollte es gehen. Ich komme mir vor wie “Wäschwiib” 😉
Morgen mieten wir ein Auto. Weil die Stadt Samos nicht so ideal ist für ein Segelboot, die Marina Samos zu teuer und Pythagoreion zu viel Volk und das Hafenrund berühmt für den Ankersalat ist. Vor dem Znacht laufen wir geradewegs an einem Vermieter vorbei und bestellen mündlich ein Auto.
Klappt ja genial, halbneun und wir haben schon ein Auto. Samos Stadt ist auf dem Program. Die Höhe überwinden wir etwas einfacher als gestern.
Ein paar Kurven weiter sehen wir schon Pyrgos. Sieht cool aus.
Da, da unten ist schon die Stadt.
Wir stellen das Auto auf dem grossen Parkplatz ab und spazieren zum Hauptplatz.
Nichts verrücktes, aber trotzdem eine nette Promenade.
Nach einem Rundgang und einem Frappee, suchen wir das archäologisch Museum. Nicht schlecht, vor allem der grosse, kolossale Kouros von Samos beeindruckt uns.
Die meisten Gegenstände stammen aus den Funden von Heraion, einer für Gott Hera gewidmeten Heiligenstätte im Süden von Samos. Morgen werden wir sie besuchen. Jetzt geht es aber zur nächsten Stadt, der angeblich schönsten auf der Insel. Kokari, nur einen Katzensprung von der Hauptstadt entfernt wollen wir uns ansehen. Auto abstellen und verlaufen. Natürlich laufen wir statt in das Zentrum dem Strand entlang. Andere Seite. Dafür sehen wir auch den hinteren Teil der Touristadt. Es hat einfach nur Beizen und nochmals Beizen. Dazwischen Souvenierstände. Schön? Ja, warum nicht, aber deswegen auf die Insel kommen? Wir wissen es nicht. Wir setzen uns ins ein Kaffee und testen Grossmutters Erfrischungsgetränk. Pfirsich für Gaby und Zitrone für mich. Lecker!
Es ist schon spät und wir sollten langsam an die Rückfahrt denken. Die Strassen sind nicht ganz ohne in der Nacht, also ab geht’s. Eine kleine Abkürzung über die Berge zurück nach Marathokampos. Da vorne geht’s links die Strasse hoch. Zuerst zum Bergdorf Vourliotes und dann um den Berg Karvoumis. Einfach. Die Aussicht auf Samos und Kokari ist Superschön.
Es wird immer enger und steiniger, bis wir eine Vollbremsung machen müssen. Geissen! Hunderte von Geissen, mitten auf der Strasse.
Anhalten. Motor abstellen. Warten. Es geht eine Weile bis wir weiter können. Langsam erreichen wir den höchsten Punkt und es geht endlich wieder runter. Gaby mag langsam nicht mehr. Genug geholper.
Aus lauter Eifer, verpassen wir noch die Abzweigung. Aussteigen und zu Fuss schauen wo der Weg durchgeht. Alles führt in eine Sackgasse. Sch…. wir müssen umdrehen. Irgendwo haben wir was übersehen. Mit etwas Spulen kommen wir wieder raus und finden tatsächlich die Abzweigung. Warum sind wir da nur Rechts abgebogen? Schon bald sehen wir ein Feuerwehrauto vor uns, also sind wir auf dem richtigen Weg. Da unten ist das nächste Dorf. Mesogio und die geteerten Strassen, wir kommen! Dass war Super, Gaby ist da etwas anderer Meinung, was ist wenn wir ….
Morgen geht’s etwas gemütlicher zu und her. Nur noch rote Hauptstrassen oder fast nur Rote. Den Westen wollen wir auch noch vom Land her sehen. Eine “Malerische Strecke” soll uns nach Drakei führen. Sieht sehr schön aus. Leider macht uns das windlose Wetter einen Strich durch die Rechnung. Nebel!
Wunderschöne Strecke, aber leider sieht man nicht die Berge. Ab der Strasse sieht man nur nach unten. Kennen wir doch von irgendwo her 😉 Gefallen hat es uns trotzdem. Vor allem die alte Frau, die Gaby angesprochen hat und sich nach dem Unfall von ihr erkundigen wollte. Ein langes OOOOOO sagte alles. Ich ging in der Zwischenzeit die engen Gassen von Drakei anschauen.
Quer über die Insel wollten wir ja heute noch ins Heraion. Es liegt hinter dem Flughafen. Eine kleine Abkürzung und prompt sehen wir ein altes Kloster. Das Meghali Panaghia müssen wir uns ansehen. Leider, leider ist es schon ein Uhr und die Besuchszeit ist schon vorbei. Schade.
Also weiter. Es ist zwar etwas heiss, aber das müssen wir uns noch kurz reinziehen. Wir wissen ja von gestern schon fast alles und jetzt wollen wir es noch in Farbe sehen. Gar nicht schlecht. Es sind zwar “nur” Steine, aber die Geschichte ist gewaltig. Diese Pilgerstätte von Heraion war enorm wichtig für die damalige Zeit und auch die Gaben sind sehr eindrücklich.
Wir haben mächtig Durst. Kurz die Marina Samos in der Nähe von Pythagorio anschauen und dann in den Hafen der Stadt selber. Die Marina macht einen guten Eindruck. Hat alles was man braucht und der Flughafen ist fast zu Fuss erreichbar. Zurück in der Stadt parkieren wir unser Gätzi und laufen zum Hafenrund. Zuerst ein grosses Bier! Aber halt, wir sind ja mit dem Auto da. Hmmm. Schlecht, ich merke es ab er erst nach dem ersten grossen Schluck. Der Hafen und die Bucht ist gerammelt voll. Wir können es kaum glauben. Wo kommen den all die Schiff her? Und alle mit der Delaware Flagge, also türkische Schiffe. Nach dem Schluck spazieren wir der Mole entlang und bestaunen die “plöfer” Boote, eines grösser als das andere. Das Denkmal von Pythagoras, der von dieser Insel stammt, ist ganz schön eindrücklich.
Was hat er schon wieder erfunden? Ja, ja schon lange her. Wir schauen uns die schönen Häuser an. Schon schön, gell?
Müde, müde. Es war ein langer Tag. Über Hora und Pyrgos fahren wir auf dem schnellsten Weg zurück zum Boot. Parkieren, abgeben und zahlen. Den Wagen schaut sich keiner an. Auch die Tankanzeige nicht. Wir hatten ja auch voll getankt. Also für ein paar hundert Kilometer und dass bei einer Inselgrösse von 45 Kilometer. Wir waren einfach zu dämlich zu rechnen beim Tanken. Es war halt noch früh am Morgen 😉 Das Znacht in unserer Beiz entschädigte aber wieder für alles. Ein Redsnapper kam auf den Tisch. Göttlich! Dazu etwas Linsen- und Kartoffelsalat. Wir bleiben hier für immer 😉
Morgen, morgen brauchen wir eine Pause. Ausschlafen. Dazu den Motor checken. Einen kleinen Spaziergang und leider, leider schon den Heimflug buchen. Eine Marina haben wir im Süden von Marmaris gefunden und der Flug ab Dalaman sollte uns Ende Oktober nach Zürich bringen. Komisches Gefühl! Wir sind ja erst gerade gestartet.
Mit einem feinen Znacht verabschieden wir uns von unseren jungen Beizern. Danke, ihr ward genial! Macht weiter so. Den Platz auf unserer Hitliste habt ihr auf sicher. Morgen müssen wir weiter, aber wir bleiben für immer hier!