Pauschaltouris & Bergpreis

Die Front ist vorbei und wir können wieder los. Mit etwas Wind und Wellen auf die Nase motoren wir gegen Norden. Das ist das letzte Mal! Mit Thasos erreichen wir den nördlichsten Punkt dieses Jahr, dann geht’s nur noch mit dem schön, warmem Meltemi nach Süden. Kaum sind wir aus dem Hafen, sehen wir schon die Ölplattform vor der Insel. Sieht nicht sehr schön aus, gehört nicht in diese Gegend, aber woher soll es dann kommen?

Dann, dann kommt er. Der Bergpreis! So sieht er also in Natura aus. Nicht sehr spannend.

Auf der Karte ist es schon spannender.

Und in den Köpfen wir er gebührend gefeiert 😉

Im Hafen hat es dann sehr viel Platz. Wir wollen aber ganz am Anfang. Windstiller und näher zu Stadt. Der passt doch ganz gut.

Kaum sind wir fest, kommt ein Grieche und klärt uns auf, der gelbe Steifen ist für den Flying Dolphin und da darf man nicht hin. Aber einen Meter weiter und es passt. Danke, dann das Schild ist ja soooo klein.

Jetzt ist es besser.

Die Insel ist ja bekannt für den ultraweissen Marmor. Gerade am Hafeneingang haben sie eine Demo montiert. Einfach grandios.

Wir legen los und machen die Stadt unsicher. Der alte Hafen, ganz nett.

Dahinter kommt ein Stand und es wimmelt nur so von Pauschaltouris. Badehosen und Schlarpen sind hier voll im Trend. Die “Alt”-Stadt. Na ja, passt sich den Touris an. Wir sind etwas enttäuscht. Sicher, wenn wir ein paar Wochen später hier währen, würde die Sache ganz anders aussehen. Jetzt, wir bleiben noch einen Tag und wollen auch noch das bekannte Museum und das Amphitheater anschauen. Als wir zurück zur Ulalena kommen, muss ich kurz etwas genauer schauen. Hat das Ding wirklich Platz?

Ja, es hat “vörig” Platz zum landen.

btw: Die neue Generation hat nur eines im Sinn, Smartphone! Dafür machen sie alles.

Wir setzten uns in ein Kaffee und geniessen das Frappee. Da kommt sogar Kunst daher. In einem ganz neuen Gewand. Sieht irgendwie goldig, rotig aus.

Heute Abend wollen wir etwas Ruhe haben und setzten uns in mitten der Stadt in eine Taverne. Einen Platz davor und weniger Leute. Im Pigi essen wir hervorragendes Stifado, Rindsvoressen und Kleftiko, Lammvoressen. Einfach riesig. Die Altstadt ist für Autos nun gesperrt und genau in der Umfahrung haben wir uns hingesetzt. Ein Auto nach dem anderen fährt an unserem Tisch vorbei. Hmm, das war so nicht gedacht. Macht nichts, es läuft mal was.

Kultur ist Heute angesagt. Es soll ein Feiertag sein. Moment, feiern wir das auch? Ja, es ist “Maria flüg uf”. Ausser das kein Flying Dolphin kommt, merkt man gar nichts. Wir versuchen zuerst das Amphitheater zu erforschen. Leider wegen Umbau geschlossen und auch die Treppe währe für den Stuhl etwas zu heftig. Ich steige kurz alleine los und hole Gaby die Bilder. Der Hafen und die Stadt. Super.

Und das Theater im Umbaustadium.

Wenn sie etwas Geld bekommen würden, ginge es vorwärts, ist die Aussage im Museum. Tja, mal sehen wann es wieder fertig für die Besichtigung oder Konzerte ist. Das Museum ist wirklich gut. Es fängt in der Steinzeit an und zeigt zig Funde von der Insel. Dann durch die ganze Zeitgeschichte der Insel mit seinen jeweiligen Gegenständen. Das Marmor und ihre Skulpturen vom weissen Stein ist schon gewaltig. So, genug Kultur. Noch etwas frische Luft und ganz am Ende der Stadt finden wir eine Beiz. Wollen wir uns hinsetzten? Nein.

Zu viele Badehöseler so ziehen wir zu “unserem” Kaffee und geniessen ein feines, kühles Bier. Zum Glück ist es nicht mehr so warm. Nur noch 28, 29°, schön angenehm.
Am Abend setzten wir uns nochmals ins Pigi. Das Essen ist einfach einmalig. Da kommt eine Taubstumme an den Tisch, legt einen Zettel hin mit ein paar Sachen. Wir sind zu faul nur schon um den Zettel überhaupt zu lesen, wir müssten ja die Brille hervorklauben. Als sie zurück an den Tisch kommt um die Sachen einzusammeln, schenkt sie Gaby so ein Ding. Einfach so. Wir sind sooo gerührt. Danke, danke viel mal. Jetzt hat Gaby eine Monster Inc. Figur an der Taschen die Blinkt und Heult.

Morgen, morgen sollen die Wellen etwas kleiner sein, damit wir den Sprung nach Süden ohne geholper machen können. Auch der Wind sollte mitspielen. Mal sehen.