Sie sind unterwegs! Ihr Gepäck ist auf jedenfalls schon mal im Auto verstaut.

Gut gepackt

Es ist Freitag, der 14. Juli und die Riffenswiler kommen nach Portugal geflogen. Ihr Flugi haben sie bereits gefunden.

Der Flieger ist auch schon da

Ich bin schon lange auf und messe bereits 23.7° um halb Sieben. Wind hat es nicht und so drückt die Hitze bereits am Morgen durch. Mach mich auf den Weg, um noch die vielen schönen Classic-Cars anzuschauen. Da hat es doch ganz verrückte Gefährte am Start. Im nahen Casino von Vilamoura veranstalten sie ein kleines Rally und Umkurven ein paar Pylonen auf dem Parkplatz. Richtig lustig zuzuschauen. Dann ist es endlich so weit, sie kommen am Tor in die Marina an. Wunderbar, sie nach so langer Zeit allesamt in die Arme schliessen zu können. Viel Aufregung und müde sind sie, hundemüde von der langen Reise.

Seven, Juna, Colin und Natascha zeige ich nun mein schön geputztes Segelschiff. Bin stolz und auch extrem erleichtert, dass wir es beide geschafft haben, uns nach langer Planung in Portugal zu treffen. Alles wird gründlich angeschaut und tausende Fragen werden beantwortet. Kochen? Währe alles da, doch wir holen uns eine Pizza beim nahen Bäcker. Seven ist schon sehr, sehr müde und wir verfrachten sie in die Bugkoje.

Wir haben uns noch so viel zu erzählen, doch auch wir hüpfen bald ins Bett. Willkommen auf der Ulalena, ihr “Anfänger”!

Am nächsten Tag gehen wir posten. Der nahe Markt von Quarteira ist nicht weit weg und so sind wir bald ganz unter Fischen. Die Auswahl ist grandios und die Kids schauen um die Runde. Noch nie gesehen und was ist das? Herrlich. Im nahen Jafer’s, die kennen mich schon ziemlich gut, holen wir die letzten Lebensmittel. So, jetzt ist der Kühlschrank aber voll. Nichts geht mehr rein. Gefunden haben wir fast alles. Nur noch einen Buggy kaufen, den der Eigene wird am Flughafen nicht ausgeliefert oder besser, ist leider verloren gegangen. So finden wir in der Nähe bedauerlicherweise kein geeignetes Model. Wir heuern ein Taxi an, der uns in eine grosse Mall fährt, wartet und uns mit dem neunen Teil wieder in die Marina bringt. So, das ist alles, wir können morgen los. Zum Znacht entführe ich die Gesellschaft ins feine A Bora. Natürlich kennen mich sofort alle der Angestellten und begrüssen uns. Fisch, Cataplan und vieles mehr landet auf dem Tisch. Man, bin ich überglücklich.

Ein wunderschöner Sonntag und wir kommen nicht los. Der Motor springt nicht an. Paff! Ganz paff, stehe ich nun da und weiss keinen Rat. Saft haben wir, doch der Anlasser spinnt aus einem unbekannten Grund. Halte das Meter an das Anlasserkabel und schwups läuft das Ding. Verrückt. Etwas verhockt, wie mir scheint. Los gets. Bezahlt und abgemeldet haben wir uns allesamt von der Marina. Es war sehr erholsam hier und ich habe auch alles gefunden. Doch wie mir scheint, war ich zu lange still. Die Winschen quietschen etwas. Auch das lösen wir schnell und während des schönen Segelns in Richtung Lagos, fette ich die Dinger. Die neue Mannschaft hält sich wirklich super. Jeder findet seinen Platz und es wird immer entspannter. Halt alles etwas gar neu 😉

Gegen fünf Uhr erreichen wir Portimao. Im grossen Ankerfeld gleich hinter der Mole finden wir einen schönen Platz und zum ersten Mal kann ich den Anker mit der negelneuen Winsch schmeissen. Mehr oder weniger stolz auf meine Arbeit hole ich die Kette noch etwas dichter. Passt alles. Es hat etwas Wind und so ist es mit dem SUP nicht ganz einfach, dagegen anzukommen. Doch ich möchte das Ding unbedingt ausprobieren. Wie wir den Wind auf die Nase bekommen haben beim Hochfahren, so stört er jetzt auch beim Baden. Keiner hat irgendwie lust, ins Nass zu hüpfen. Natascha macht einen feinen Znacht und wir sind angekommen. Zum ersten Mal vor Anker auf dem Meer. Wie geht es “ächt” meinen Gästen?

Tief geschlafen und auch Seven findet es “lässig” in ihrer Koje. Passt doch. Zmorge und dann ziehen wir den Pickel hoch. Ich bin etwas nervös. Hält das alles da vorn? “Gräme”. Mit 10 – 20 Knoten Wind segeln wir in Richtung Lagos. Die paar Meilen sind genial und schon bald kommt Colin ans Steuer. Er soll heute den Kanal hochfahren und dann am Steg fürs Anmelden, aufstoppen. Wir anderen geniessen die Aussicht auf die Stadt, die Stände und dem fast endlosen Verkehr auf diesem schmalen Fluss. Doch er macht es bravourös. Kurz Anmelden und dann müssen wir durch die Bücke. Anmelden am Funk und da sind wir schon an unserem Platz. Mache eine Leine am Steg fest und will Colin die Knöpfe zeigen. Der Motor heult auf und mit Vollgas reisst die Ulalena am Steg. Die Augen werden gross und Natascha ist geistesgegenwärtig und zieht den Gashebel, den Seven, sie will natürlich auch helfen, heruntergedrückt hat. Mein Herz ist vermutlich kurz stehen geblieben. Aber nichts ist passiert. Auf Seven müssen wir ein besonderes Auge werfen, das wussten wir, doch dies war etwas ganz Spezielles und hat speziell mich aufgerüttelt. Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Wir spazieren dem Kanal entlang zum Meer und buchen gleich zwei Kanus für morgen Früh. Leider ist die erste Fahrt schon ausgebucht, doch um halb Zehn hat es noch Platz. Für Seven sollte es kein Problem sein. Wir verirren uns in der wunderschönen Altstadt von Lagos. Es hat viele Touristen und so sind wir bald wieder auf dem Schiff.

Die schönen Gassen in Lagos

Am Abend wollen wir ins feine Fisch-Reschti, dass ich mit Jasmin besucht, gefunden habe. Doch es ist Wirtesonntag. Bedauerlicherweise geschlossen. Aber auch die Fähre ist heute nicht vor Ort. So laufen wir vom Fischerhafen zur Brücke zurück. Blöd, richtig blöd. Doch in der Altstadt finden wir ein weiteres Fisch-Reschti. Es sind hauptsächlich Einheimische da und wir werden einem Tisch zugewiesen. An einer Schiffertafel stehen die Fänge des heutigen Tages geschrieben. Verstehen, kennen tun wir sie natürlich nicht. So erklärt uns der Chef die einzelnen Meerestiere und wir entscheiden uns für einen Turbot. Der Fisch ist der Hammer! Schmeckt hervorragend und alle geniessen dieses feine Essen. Alle Kids reissen sich fast darum. Als wir draussen auf der Gasse sind, können wir nur staunen. Es hat sich regelrecht eine Schlange von Menschen gebildet. Die möchten alle hier herein! Da haben wir aber extrem Glück gehabt und sind genau zur richtigen Zeit gekommen. Wir schlendern zurück in die Marina. Morgen müssen alle fit sein.

Es wird etwas hektisch am nächsten Morgen. Bis jeder seine Siebensachen beisammen hat und wir endlich loskönnen. Doch wir sind mehr als pünktlich und können den Erklärungen zum Kanufahren zuhören. Eine Schwimmweste und ein Paddel für alle. Dann schnappen wir unser Kanu und “fräsen” aufs Meer hinaus. Herrlich und wunderschön. Seven haben wir zwischen uns parkiert und das passt erstaunlich gut.

Zu Dritt auf dem Kanu

Es wird eine wunderschöne Ausfahrt, trotz der vielen Wellen und des Windes. Leider können wir nicht ums Eck und die restlichen Höhlen bestaunen, die ich vor ein paar Tagen mit Jasmin machen konnte. Auch ist es heute etwas kühler als sonst. Doch der Guide, Raffael, ist einfach spitze und erzählt viel über die Felsen von Ponta da Piedade, die Kajaks und übers Dorf Lagos. Das Ganze macht aber sehr müde. So erholen wir uns auf der Ulalena vom vielen rudern.

Mittagspause

Wir machen noch eine Runde Wäsche und geniessen die Ruhe. Trotz des “Gstürm” in der Marina. Es sind doch so viele Unternehmen hier, die mit den Booten hinauswollen.

Wäsche in der Marina von Lagos

Seven hat Hunger und so streichen wir ein Butterbrot. Das liebt sie einfach über alles.

Butterbrot ist das beste

Was wollen wir den zum Znacht? Grosse Frage in die Runde. Jeder schaut im Gugu und am Schluss entscheiden wir uns für Indisch. Die beiden grösseren wollen in die Stadt und so treffen wir uns gegen Abend im “The Curry Leaf”. Wir werden sehr positiv überrascht. Das Reschti ist nicht gerade heimelig, doch das Essen ist fantastisch. Einfach gut.

Es ist schon Mittwoch und trotzdem bleiben wir noch eine Nacht an diesem wunderschönen Ort. Der Spaziergang zum Leuchtturm wollen wir schon noch machen. Trotz des warmen, eigentlich heissen Wetter. Wir ziehen bereits um neun Uhr los. Es kommt nur Seven mit. Die anderen benötigen eine Pause. Der Brettersteg bis nach ganz vorn ist wirklich gelungen. Auch mit dem Buggy ist das natürlich viel einfacher und auch die Aussicht ist besser, als wenn man nur auf dem Felsen steht. Von der Sicherheit wollen wir gar nicht sprechen. Ganz vorn wird es immer wärmer und als wir zum Boot kommen, lesen wir 33° ab. Der Wind hat auch den Dienst eingestellt. Warm. Per Zufall haben wir noch das “lässige” Garten-Resti gefunden und gleich reserviert. Es ist jedesmal gestossen voll, heute haben wir aber einen Platz. Nicht für lange, aber das passt schon. Bekommen einen exzellenten Tisch und lassen uns verwöhnen.

Nachtessen in Faro, Rest. “The Garden”

Die Atmosphäre ist aussergewöhnlich, mit all den verschiedenen Tischen und Stühlen, dazu die endlos vielen Pflanzen mitten im Tempel.

Wir ziehen wieder los. Wir wollen ein paar Meilen nach Westen segeln. Vor Albufeira hat es einen feinen Ankerplatz und den wollen wir nutzen. Der Wind hält nur kurz und sobald wir bei den Felsen sind, stellt er auch schon wieder ab. Schade.

Alles im Griff

Doch es ist nicht sehr weit und um halb Drei setzen wir die Kette. 40 Meter sollten reichen. Das SUP wird aufgeblasen und zum ersten Mal setzen wir die Banane ins Wasser. Colin versucht es gleich. Der Wind kommt vom Land her, doch hier vorn sind wir gut Geschütz. Das Rudern ist doch nicht so einfach, wie es aussieht. Colin bekommt es irgendwie nicht in den Griff und treibt ab. Seine Mutter sieht in Winken und beschliesse hinterher zu schwimmen. Ich lege ihr noch kurz die Tauch-Bombe um den Bauch und los geht’s. Währenddessen hüpfe ich auch ins Wasser und “pflege” den Rumpf der Ulalena. Was da immer für Algen und Muscheln hängen bleiben. Dann auf einmal kommt ein grosser Töff daher und bringt mir die Banane. Etwas ungläubig nehme ich das Dinghy in Empfang und frage nach den Insassen. Die seien von einem anderen Boot gerettet worden und wir sollen gefälligst aufpassen auf den Wind. Der ist gefährlich! Danke, besten Dank für die Hilfe, bringe ich nur hervor. Irgendwo weit draussen, es hat sie, ihn doch mächtig abgetrieben, kommen sie angerudert. Natascha lacht über beide Ohren und Colin ist brummig. Die Geschichte muss ich mir aber ein paar mal anhören, um es zu glauben. Colin wurde abgetrieben, seine Mutter hat in eingefangen, dann aber sind sie aus Übermut gekentert. Die Banane lief voll Wasser und ein Fischer, der sie bereits vom Land her beobachtet hat, hat sie gerettet. Das haben wir ja voll unterschätzt! Gut, dass nichts passiert ist.

Geniessen den Abend vor Anker

Halb Zehn ziehen wir den Pickel hoch. Wir müssen los. Die Tide müssen wir im Auge haben, wenn wir ins Gewässer um Ria Formosa wollen. Ab Mittag kommen wir da rein, brauchen aber noch ein paar Meilen bis dahin. Der Wind wird immer besser, die Strömung bei der Einfahrt passt perfekt und mit über acht Knoten rauschen wir hinein. Mit gerefften Segeln macht es mega Spass. Doch wir sind rasant unterwegs und die Navigation muss auch noch gemacht werden. Colin übernimmt und so finden wir einen genialen Platz gleich vis-à-vis der Anlegestelle des Ortes Culatra. Der Wind wird noch etwas stärker, doch der Anker hält bombenfest. Die Banane kommt ins Wasser und gegen Abend rudern wir an Land. Es wird etwas nass in diesen Wellen. Doch es macht mega spass. Ziehen das Ding, dank des unzerstörbaren Plastiks, auf den Steg und spazieren durch das “kurlige” Dorf auf diesem Sandhügel. Der Weg ist vom Feinsten. Etwas erhöht haben sie einen Holzsteg gebaut.

Spaziergang zum Meer in Culebra

Die Natur ist wirklich einmalig. Auch sehen wir das Wasser, Tide, kommen und gehen. Dazu die vielen Pflanzen und Büsche. Der Stand ist der hammer. Superfeiner Sand und der Strand ist schier endlos. Leute hat es nur wenige oder lediglich am Ende des Steges. Nachher ist Ruhe. Seven und Natasha können es fast nicht glauben, so wunderschön. Doch das Wasser ist etwas zu kalt, um länger drin zu sein. Es ist hiess und zum Glück haben wir ein Dach dabei. Gegen Abend schlendern wir langsam zurück und Seven geniesst diesen Weg ganz besonders.

In ihrem Element

Der Wind hat zum Glück etwas nachgelassen und wir kommen fast trocken zur Ulalena zurück. Machen etwas Znacht und geniessen die grandiose Stimmung hier.

Die Sonne verlässt um am Ankerplatz

Morgen Samstag soll Markt sein in Olhao. Genau richtig für uns. Wir wollen die erste Fähre packen, damit wir genügend Zeit haben. Alles einpacken und beizeiten los. Hektisch und etwas zu früh stehen wir vor der Kasse. Die Fähre kommt überraschend pünktlich und bringt viele Badegäste. Es dauert etwas, bis dann alle ausgestiegen sind. Die Fähre ist nun fast leer, als wir sie entern.

Ausflug nach Olhao. Beim Leuchtturm

Nach einer kurzen Fahrt, wir kommen noch am Leuchtturm von gestern vorbei, geht’s in die Biegung in Richtung Olhao.

Sind schon fast da

Die Frauen sind in ihrem Element, als wir beim Markt eintreffen. Da hat es fast alles. Früchte, Gemüse und natürlich auch Süssigkeiten. In den Häusern auch noch Fisch und allerlei anderes.

Schöne, frische Fische

Zum Glück haben wir grosse Taschen dabei. Wer trägt denn das Ganze?

Viel zu kaufen und probieren

Wir haben doch noch hunger und suchen in der Altstadt zudem eine Beiz. Gar nicht so einfach, doch wir finden eine nette Bleibe und geniessen das einfache Essen. Die Stadt ist schon einmalig schön. Zurück, quer durch die Gassen, setzen wir uns schon bald wieder auf die Fähre. Doch wir kommen an einem Spielpi vorbei und das geht natürlich gar nicht. Seven muss einfach kurz spielen 😉 Zurück auf dem Boot, mache ich noch alles Bereit für morgen und der Motor-Check muss kurz sein. Wir wollen aber doch noch einmal an den Strand. Kein Wind, keine Wellen, so lässt sich natürlich wunderbar rudern. Spazieren nochmals durch das Dorf und bestaunen ein weiteres Mal die Vorgärten. Da hat es wunderschöne Sachen darunter. Am Strand sind wir fast alleine, den alle kommen zurück und wollen, müssen die letzte Fähre erwischen. Was für eine super Stimmung hier. Einfach wunderschön! Wir geniessen es in vollen Zügen. Doch es wird bald dunkel und die anderen haben Hunger. Es gibt Resten zum Znacht.

Morgen machen wir einen längeren Schlag. Also früh ins Bett. Wir segeln wieder raus und dann geht’s weiter nach Westen. Der kleine Hafen von Isla Canela planen wir anzusteuern. Leider müssen wir diesen wunderschönen Flecken schon wieder verlassen. Der Wind ist um neun bis jetzt nicht present. Bis ich nur den Pickel endlich an Bord habe, dauert es ein wenig. Der Boden hier in diesem Sumpf ist schon sehr zäh. Er hält auf jeden Fall sehr gut. Beim Leuchtturm vorbei, der Wind wird eingeschaltet, und raus aufs Wasser. Motoren. Fast kein Wind. Das Ziel kommt immer näher und auch der Wind frischt immer mehr auf. So segeln wir dem Rio Carreras entgegen. Der Autopilot macht zicken. Blöd. Ich kann ihn einfach nicht resetten. Tja, wir haben zum Glück genügend Steuerleute 😉 Es wird spät und erst um halb Sieben machen wir endlich am Steg fest. Hunger, grossen Hunger. Gugu hilft bei der Suche, doch mehr oder weniger ist alles dicht. Alle Beizen die wir ansteuern habe geschlossen. Natürlich, wir sind in Spanien gelandet. Die öffnen erst am Abend. Wir finden doch noch eine und Essen ganz fein. Etwas zu “gestopft”, doch der Fisch ist sehr, sehr fein.

Zurück vom feinen Znacht

Dieser lange Törn hat ganz schön geschlaucht und wir verziehen uns schon früh ins Bett. Zu sehen gibt es auch sonst fast nichts zwischen diesen Hotelburgen. Was für ein Kontrast zu Portugal!

Wir ziehen wieder los. Hier gibts nicht zu sehen. Strand und viele Hotels, aber wo sind nur die Gäste? Wir lassen uns etwas Zeit heute Morgen. Legen erst um 10.15 Uhr ab. Doch es ist gar nicht so einfach. Der Wind ist mit 15 Knoten unterwegs und das Hinausfahren wird genau besprochen. Am Schluss in die Gasse und rückwärts raus. Passt. Draussen haben wir dann genialen Wind nach Westen zum nächsten Ort. Wir segeln wie die wilden. Mit ein paar Reffs geht das auch ganz gemütlich. Vor Magazon wollen wir eigentlich ankern, doch der Wind macht das fast nicht möglich oder sehr, sehr unruhig. Wir entschliessen uns für die nahe Marina und finden eine feine Marina. Ich war schon mal hier und weiss, wie es in etwa aussieht. Seven will noch baden. Das Wasser im Meer ist einfach zu kalt und dafür muss jetzt der Gemüsetopf herhalten. Das war einfach der Kohl-Kübel 😉

Ein Bad ist immer gut

Wir machen was zu essen und legen Seven bald ins Bett. Wir wollen aber noch kurz zum Turm. Nehme Natascha an der Hand und so schlendern wir dem Sonnenuntergang entgegen. Die Fischer sind zahlreich hier vorn und einer spielt eine coole Musik. Natascha packt es gleich und mit dem Händi ist der Komponist schnell gefunden. Wir staunen um die Wette und geniessen den Augenblick mit der untergehenden Sonne und so, in vollen Zügen.

Was für eine Stimmung in Mazagon

Schon wieder weiter. Hier ist einfach nur ein schöne, feine Marina, das Dorf etwas weiter weg und sonst nichts. Aber morgen machen wir dann in Rota sicher zwei Tage Pause. Auch möchten wir uns Cadiz anschauen. Es sollte immer noch eine Fähre nach drüben geben. Wow, ist das früh am Morgen. Bringe um sieben noch die Karten zurück und dann legen wir bereits ab. Es ist eben etwas weit heute und so wollen wir zeitig los. Ohne Wind, doch kaum ausserhalb der Molen fängt der zügig an. Wir segeln wie die Fürsten. Ein hammer Tag. Doch es hängt an. Etwas zu viel des Guten. Alle sind am Schlafen und dösen und ich geniesse die Sausefahrt in vollen Zügen. Endlich kommen wir ums Eck und können zur Marina von Rota abdrehen. Die ganzen 7 – 16 Knoten Wind waren einmalig, doch wir sind allesamt auf den Felgen. Bekommen schnell einen Platz zugewiesen und müssen unsere Nummer angeben. Die Türen können mit dem Händi geöffnet werden. Auch die Toiletten sind dafür ausgelegt. Das ist mal etwas ganz Geniales! Machen unsere Büx an und steuern die engen Gassen von Rota an. Tex-Mex wollen die Kids. Passt doch. So sitzen wir uns, sobald die Beiz offen hat, hinein und geniessen unsere Fajitas. Superfein und herrlich, mal so ganz ruhig zu sitzen 😉

Pause, wir benötigen eine grosse Pause. Das Wetter ist leider derart massgebend, dass wir es immer ganz genau im Auge haben müssen. Am Freitag ist zwar Nebel angesagt und der Wind für die nächste Station, Barbate, ist leicht gegen an. Doch für Samstag ist dann der Wind ausgezeichnet, um nach Gib zu gelangen. So haben wir zwei ganze Tage ruhe. Heute geht’s durch die Stadt von Rota und an den schönen Strand und für morgen haben wir einen Bus-Tripp nach den schönen Cadiz gebucht. Auch wird die Waschmaschine kräftig benutzt. Es tut wirklich sehr, sehr gut, mal wieder voll durchatmen und vor allem, die Beine mal wieder so richtig zu vertreten. Gegen Abend setzen wir uns in eine Tapas-Bar und wir bestellen diverse Gerichte. Eines ist etwas speziell und als ich die Karte etwas genauer studiere, ist es Chickenliver! Ich habe es nicht bestellt 😉 Ist aber wirklich fein.

Die Gassen von Rota

Dieser Strand ist gar nicht so schlecht.

Der Bogen zum Strand

Wir wollen am nächsten Tag auf den ersten Bus nach Cadiz. Etwa eine Stunde soll es dauern und uns direkt in die City führen. Doch wir sind nicht die Einzigen, die diese Idee haben. Es stehen schon ein paar Leute an und ich bin beizeiten beim Schalter und ordere fast die letzten Plätze. Passt. Überpünktlich fährt der Buss auf den Parkplatz der Marina. Leider ein Bus, nicht wie gehofft können wir die Fähre nehmen. Die hat schon seit längerem einen Defekt und das Geld für die Ersatzteile fehlt bedauerlicherweise. Doch wir geniessen die Fahrt über Land und über die hohen, langen Brücken nach Cadiz. Alles aussteigen. Ein Café und was zu Essen für die Kids währe jetzt genau das richtige. So setzen wir uns auf dem Plaza de San Juan de Dios. Trotz der vielen Leute ist es auf diesem grossen Platz erstaunlich friedlich. Eine grosse Bestellung folgt und bald geniessen wir die megafeinen Croissions. Sie sind etwas gross geraten und erst noch mit feinen Sachen gefüllt. Alles klar für die Umrundung der Stadt. Aussenrum hat es wunderschöne Gärten und grandiose Bauten und Burgen. Wir kommen nicht recht weiter vor lauter schauen. Wir sehen uns noch das Castillo de Santa Catalina an und sind mächtig beeindruckt von der Geschichte dieser grandiosen Stadt Cadiz. Am Schluss wollen wir noch zum Castillo de San Sebastian, was leider geschlossen ist. Doch die Aussicht aufs Meer und die Stadt ist einmalig. Das Essen ruft. Wir sind schon spät dran, doch finden wir eine feine Beiz und geniessen das überaus feine Essen. Ein guter Fisch wählen wir aus. Alle sind müde vom Essen und dem herumrennen. Der nächste Bus fährt schon bald, doch die Läden in der Innenstadt sind zu verlockend, dass wir einfach vorbeilaufen können.

Die wunderschönen Gassen von Cadiz

Nur kurz, flehen die Kids. Doch die Zeit rennt und wir erreichen den Bus pünktlich beim Fährterminal. Diese Stadt hat das gewisse Etwas und gefällt uns sehr, sehr gut. Todmüde erreichen wir um sechs Uhr die Ulalena. Wir machen noch alles bereit für das morgige Auslaufen.

Aufstehen, alles aufstehen. Aber nichts regt sich. Seven und Natascha sind bereit, die anderen lassen sich beim Schlafen nicht stören. Los gehts in Richtung Barbate. Das Orca Problem wird jetzt so richtig ernsthaftig. Hier kommen wir in ein etwas heikles Gebiet, wo die Wale gern die Jachten besuchen. So fahren wir verhältnismässig nahe am Ufer. Das soll sie abhalten von Besuchen. Auch haben wir Kontakt zu Rui (orcas.pt), der das schon lange verfolgt und mit do&don’ts propagiert. Der Wind ist bis jetzt nicht aufgestanden. Kaum haben wir Cadiz hinter uns, fängt es an zu ziehen. Schlussendlich haben wir beim Cabo de Trafalgar gute 17 Knoten Wind und ich “versuche” sogar innen durchzuschlüpfen. Also ganz nah am Ufer.

Faro de Trafalgar

Es hat immer noch gute sieben Meter Tiefe und reicht allemal, doch es ist mir nicht soooo geheuer. Mit einer Sausefahrt surfen wir der Marina von Barbate entgegen. Ein ganz komisches Gefühl habe ich schon. Gerade hier, also ein paar Meilen weiter draussen, ist dieses Jahr ein Segler untergegangen. Doch wir segeln ohne Orca-Sichtung in den sicheren Hafen. Dort allerdings erzählt uns ein Nachbar, dass er hier gestandet ist, weil die Orcas seinem Boot das Ruder zerstört haben. Nur ein Spiel? Schwierig. Wir, ich entspanne mich langsam und wir sehen uns um auf dem grossen Gelände.

Die Stege in der Marina von Barbate

Am anderen Ende der Marina tobt gerade der Bär, ein Konzert ist am Laufen. Das heisst, es sind gerade zwei Bühnen, die auf uns zeigen. Können wir da heute Nacht überhaupt ein Auge schliessen? Wir werden sehen. Wir machen uns auf den Weg an den Strand. Wunderschön ist es hier und wir vergnügen uns mit einem feinen Picknick. Was für eine geniale Idee! Danke Natascha. Es ist einfach magisch hier. Nur schade, das wegen des Wetters, wir morgen schon weiter müssen 🙁

Magischer Stand

Wir, ich bin am nächsten Tag besonders angespannt. Wegen des Wetters, der Strömung und natürlich wegen der Orcas. Natascha beschwichtigt mich, doch ich kann mich nicht entspannen. Um acht Uhr legen wir ab. Unsere Nachbarn sind schon seit einer ganzen Stunde unterwegs. Sind wir zu spät dran? Der Wetterbericht hat recht und stösst uns mit bis zu 17 Knoten Wind Tarifa, dem eigentlich südlichsten Punkt unserer Reise und von ganz Europa, entgegen. Wir sind nicht zu spät in Tarifa, sondern genau richtig. Wir haben immer noch zwei Knoten Strömung um diesen gewaltigen Ecken. Geschafft, alles bestens. Super Wind, keine grossen Fische und wir liegen voll in der Zeit. Hammer. Auch die Mannschaft hat sich gut eingerichtet und fiebert dem grossen Felsen entgegen. Oder doch nicht? Als ich stolz den Ausblick auf den Klotz verkünde, interessiert das keinen. Sie haben ihre eigenen “Sorgen” 😉

Der Affenfels kommt in Sicht

Wunderbar dieser Anblick für Natascha und auch ich bin happy mit dem vorankommen. Als dann die ersten Tanker, die vor Gib vor Anker liegen, an uns “vorbeirauschen”, sind auf einmal alle an Deck und können es fast nicht glauben. Die sind einfach sooooo gross!

Die grossen Tanker kommen

Es ist schon vier Uhr, als wir die grosse Bucht von Gib durchsegeln. Plötzlich geht das Echolot auf endlos. Wow, hier ist es aber sehr, sehr tief. Mit über 400 Meter springt das Ding plötzlich wieder an. Sind wir hier wirklich sicher? Schiesst es mir plötzlich durch den Kopf. Doch die Aussicht auf den Berg, die unzähligen Schiffe und das Ankommen und es geschafft zu haben, verdrängen das Ganze sofort. Es ist fünf Uhr und wir sind in La Linea, also der grossen Marina im spanischen Teil, angekommen. Wir machen bei dem Office fest und melden uns an. Mir fällt ein riiiiiisiger Stein vom Herzen und kann es nicht so recht glauben, wieder hier zu sein. Viele Eindrücke und viele Emotionen flammen auf. Nur noch kurz zu unserem Parklatz und ankommen, happy camper! Das Wetter ist gut um am Abend, nach einem sehr feinen Essen in der Nachbarschaft, sehen wir den Mond aufgehen. Die Stimmung ist fast nicht auszuhalten und ich versuche die ganze Idylle auf einem einzigen Foto einzufangen.

Was für eine Stimmung

Gute Nacht! Alle sind todmüde von der langen Reise, doch glücklich allemal.

Die nächsten Tage widmen wir uns diesen riesigen Klotz vor der Haustüre. Schon die Überquerung der Landebahn des Flughafens ist ein Abenteuer. Kurz was essen im Ocean-Village und mit dem Bus zum Point Europe steht auf dem Program. Zum Glück sind wir nicht gelaufen, schiesst es uns durch den Kopf, als wir so im Bus sitzen und die schmale Strasse sehen. Ich flippe fast aus, als ich den anderen von der Bedeutung dieses Punktes erzähle, doch es kommt nicht so an. Für die älteren passt es allemal.

Was für eine Stimmung am Point Europe

Es windet heftig und wir fühlen uns dementsprechend bestätigt, dass wir nicht noch eine Nacht in Barbate verbracht haben.

Wind pur

Ich kann mich fast nicht mehr erholen, losreissen von dieser grandiosen Aussicht auf Afrika.

Da staunt der Kapitän

Da, da ist der grosse Kontinent von Afrika!

Da drüben ist Afrika

Mit dem Bus zurück und auf dem Nachhauseweg gehen wir Shoppen. Essen einkaufen. Es ist schon günstig hier und vor allem ist die Auswahl in Bezug zu vorher, gigantisch. Aber wir müssen das Ganze zur Ulalena schleppen. Alle packen an.

Am Abend geht der Mond erneut auf und wir staunen ein weiters Mal.

Was für ein Mond über dem Affenfelsen

Der letzte Tag im Monat Juli bricht an. Es ist ein Montag und wir steigen heute auf den Affenfelsen. Die Schlange bei der Bahn ist etwas gar lang geraten. Doch als wir sehen, wie lange sie noch wird, sind wir glücklich, dass wir die Kids so früh aus den Federn geholt haben. Dann diese Aussicht, bei stahlblauem und windlosen Tag.

Wo sind die Affen, aber die Aussicht

Einfach genial und sehr, sehr beeindruckend. Wir werden von Rangern angewiesen, die Rucksäcke nach vorn zu nehmen. Die Affen sind rasant und stehlen alles.

Rucksack nach vorn
Die Affen kommen

Der Plan ist über die verschiedenen Attraktionen runter in die Stadt zu spazieren. Aber zuerst geniessen wir ein weiters mal die Aussicht. Aussicht pur!

Aussicht pur!
Ein paar Schiffe vor Anker

Wir sehen uns den Skywalk, die Affen und die O’Hara’s Battery an. Grosse Geschichte.

Pause im Schatten

Es sind noch zwei Museen auf dem Weg nach unten und zusätzlich eine Hängebrücke. So viele Eindrücke, das macht hungrig. So wählen wir uns ein feines, vietnamesisches Resti im Ocean Village aus. Zu unserer Überraschung spricht die Besitzerin deutsch, ja sie ist sogar aus Deutschland und erzählt uns ihre Geschichte, wie sie nach Gib gekommen ist. Spannend und auch das Essen ist hammer fein.

Feines vietnamesisches Essen

Müde, sehr müde und voll von Eindrücken, laufen wir zur Marina zurück. Pause.

Am nächsten Tag ist definitiv Ausschlafen angesagt. Nach diesem strengen Tag geniessen wir die Zeit auf und um das Boot.

Putzen auf der Ulalena

Doch wir spazieren nochmals in die Stadt und schauen uns den Botanischen Garten an. Gehen Fish & Chips essen und einfach etwas shoppen. Die Läden haben heute alle offen und nicht wie gestern. Montag – alles zu!

Drei Tage sind wir schon hier am Felsen. Wir sollten langsam los. Wind und Wetter stimmen. Doch es wird etwas gar böig bis Estepona. Natürlich ums Eck beim Point of Europe, doch der Wind kommt nach der Rundung wieder von seiner ursprünglichen Seite und lässt uns zum Hafen von Estepona “fräsen”.

Vize-Skip an Steuer

Wir rauschen in den kleinen Hafen und machen am Office-Pier fest. Mann, bläst das immer noch mit über 16 Knoten im Hafen. Doch unser Manöver gelingt gut, nur das Anlegen in die Box wird etwas gar hektisch bei dem Luft. Doch es passt mithilfe aller einwandfrei. Griechisch ist zum Znacht angesagt. Fast neben dem Boot setzen wir uns in eine feine Taverne und geniessen das ausgezeichnete Essen. Wir müssen, sollten morgen schon wieder weiter. Der gute Wind hält sich nur noch einen Tag, dann ist fertig lustig und wir müssten Motoren. So verabschieden wir uns von diesem schönen Ort an diesem Donnerstag, den 3. August und machen die letzte Strecke nach Benalmádena. Von dort fliegen dann die grossen nach Hause. Der Wind ist da und wir surfen dem Ort entgegen. Mit über 18 Knoten brausen wir in den fast ungeschützten Hafen. Machen am Ankunftspier fest und als die Ulalena anfängt, sich aufzuschaukeln, verlassen wir hektisch diesen Pier und verholen uns an unseren Platz. Doch das ist eine grosse Herausforderung. Der Wind, die Strömung und natürlich die Wellen, schwappen durch den ganzen Hafen. Es braucht alle und alles bis wir da heile Ankommen und endlich, endlich festmachen können. Was ist denn das für einen Hafen! Total ungeschützt für diese südliche Windrichtung. Wir haben extrem viel Abstand zum Steg und kommen fast nicht runter. Gegen Abend beruhig sich das Ganze und wir hüpfen auf den Steg. Leider mit einem Missgeschick, Colin verpasst die Welle und wird nass. Bedauerlicherweise verliert er sein Telefon. Blöd, wirklich blöd. Doch bei der jetzigen Situation ist es absolut nicht möglich zu tauchen. Wir finden einen gute französische Beiz und lassen uns mit Muscheln verwöhnen. Dieser ganz Zirkus hier ist nicht so “lässig”, doch überdies haben die Kids mega Spass an diesem Rummel hier in dieser Anlage. Es ist ganz einfach ein riesiges Shoppingcenter run um diesen Hafen.

Einen Tag pause, Essen einkaufen und noch ein Auto suchen für den Ausflug morgen. Wir möchten uns den El Caminito del Rey in der Nähe anschauen. Auch ist die Stadt Malaga steht am Sonntag auf dem Program, aber erst nachdem wir die Kids auf dem Flughafen verabschiedet haben. So geht die Suche nach einem Mietauto los. Finden dann eine herzig, kleine Vermietung und fahren an diesem Samstag, den 5. August in Landesinnere. Einen Parkplatz finden wir sofort und bestaunen diese gewaltig, schöne Landschaft. Doch am Eingang zum Weg des El Caminito del Rey, werden wir abrupt abgewiesen. Tickets für heute? Keine Chance, es ist für die nächsten paar Tage restlos ausgebucht. Mit oder ohne Guide.

Leider kein El Caminito del Rey

So ziehen wir mit hängenden Köpfen ab. Da sehe ich noch einen weitern Weg in die entgegengesetzte Richtung, am Fluss entlang. Das ist ein Volltreffer. Keine Leute und in grandioser Umgebung geniessen wir unser Picknick.

Picknick am Fluss

Es ist ein traumhaft schöner Weg, der uns zurück zum Auto bringt. Ein paar Meter weiter stehen wir sogar vor einem Strand und hüpfen spontan rein. Der Name dieses Wasser ist schon aussergewöhnlich. Embalse Tajo de la Encantada, also ist da irgendwo ein Stausee.

Cooles Bad im Fluss

Hat sich also trotzdem gelohnt, in diese wunderschöne Gegend zu fahren. Doch das nächste Mal müssen wir unbedingt etwas früher die Tickets ordern.

Was schon Sonntag? Ja, genau. Heute fliegen die Grossen beiden selbst nach Hause. Den Flughafen erreichen wir sehr pünktlich, trotz der frühen Zeit. Wir sind bereits um sieben Uhr los. Alles passt und wir können sogar die beiden bis zum Gate begleiten. Oder zumindest fast, denn wir haben die Auswiese vergessen. Doch sie haben ein Einsehen und lassen uns schlussendlich alle durch. Eine grosse Verabschiedung, sie fliegen ganz alleine zurück. Macht’s gut!

Etwas nachdenklich fahren wir zu dieser frühen Zeit in die Stadt Malaga. Es hat keinen Verkehr und wir ergattern uns mitten am Hafen einen Parkplatz unterirdisch. Perfekt.

Wir schauen uns die mittelalterliche Festung von Alcazaba an und sind an diesem Morgen fast alleine. Doch es hat sich gelohnt. Kaum sind wir draussen und haben diesen geschichtsträchtigen Bau angeschaut, kommen die Leute in Scharen.

Auf der Mauer zurück in die Stadt

Diese Stadt ist einfach der Hammer. Wir setzen uns ein gutes Restaurant und bestellen uns, endlich, eine Paella. Sehr fein, aber etwas zu viel für uns drei. Das Dessert, 100 % Glace, (BillyBäh) ist das i-Tüpfchen par excellence!

Kein Wind und einfach nur heiss ist es heute in Benal. Wir machen einen Waschtag und finden endlich eine Lösung, um das seit einer Woche vor Ort liegende UPS-Packet endlich in empfang zu nehmen. Dazu muss ich aber ein Taxi chartern und ins Nachbardorf fahren. Somit kann ich den neuen Flux-Kompass endlich einbauen, denn der alte hat seinen Geist aufgegeben. Ich teste das Ding und alles scheint wieder zu funktionieren. Wind, Autopilot und die ganzen Angaben huschen wieder rein. Perfekt. So sind wir fast ready für den nächsten grossen Trip in Richtung Osten. Da müssen wir aber noch kurz die letzten Lebensmittel einkaufen und natürlich das Wetter etwas genauer anschauen. Wind? Hat’s nicht so viel, doch es sollte reichen um nach del Este, also zur Marina in der Nähe von Almuñécar, zu kommen. Die Buchung habe ich zum ersten Mal über Navily gemacht. Mal schauen.

Um acht legen wir ab, tanken noch einmal voll und weg sind wir. Der Wind ist mit 7.3 Knoten etwas gar lässig unterwegs, doch es sollte reichen. Er wird immer weniger und so muss der Motor ran. Gegen Abend, kurz vor unserem Ziel, möchte ich den Status unserer Reservation anschauen. Abgelehnt! Voller Hafen. Hmm – das ist aber ganz blöd. Es ist die einzige Möglichkeit, anzulegen. Ankern ist nicht so ideal hier und so ziehen wir weiter in die Nacht. Der Wind kommt wieder. Wir planen für Almerimar, denn am Cabo de Gata ist der Wind noch etwas zu hart. Leider steigt, kaum ist es Nacht, der Autopilot aus. Die Handsteuerung muss ungünstigerweise ran.

Der Steuermann im Dienst

Wir wechseln uns ab und es wird eine ruhige Nacht. Zum Glück. Warum nur, ist das Ding nicht fit? Wir kommen gut voran und bis es Tag wird, kann Almeria kommen. Doch auch hier, nach einem Anruf in der Marina, bekommen wir eine Absage. Natürlich ist es Hochsaison und etwas voll, aber dass es überhaupt nirgends Platz hat? Wir beraten uns. Ich schaue das aktuelle Wetter an und so entschliessen wir, direkt weiter nach Cartagena zu segeln. – Das Cabo de Gata ist wirklich ein Kap. Sobald wir auch nur in die Nähe kommen, pfeift der Wind auch schon ums Eck. Bis 17 Knoten, Super! Das wird heftig. Natürlich kommt das Frische genau auf die Nase. Es wird etwas gar mühsam. Doch wir schaffen es ohne Probleme. Auch die Anfrage nach dem kleinen Hafen gleich ums Eck, erweist sich als negativ. Er ist sogar für Touris gesperrt. Das Wetter wird besser und der erwartete Wind kommt dann auch endlich von hinten und schubst uns gegen Norden.

Gute Nacht liebe Sonne

Der Autopilot hat nach ein paar Macken wieder reibungslos funktioniert, doch dann steigt er endgültig aus. Ans Schlafen können wir fast nicht denken. Wir wechseln uns ab und endlich gegen morgen des 10. August, es ist schon Donnerstag, erreichen wir die Einfahrt nach Cartagena.

Da ist die Einfahrt nach Cartagena

Wir sind happy, aber auch sehr müde von den zwei langen Nächten. Die beiden Girls haben’s super gemacht, doch so war es ganz sicher nicht geplant. Sorry! Die fast 200 nm sind nicht spurlos an uns vorbeigegangen. Wir erhalten an diesem frühen Morgen einen perfekten Platz, direkt am Eingang und machen ohne Probleme fest. Seven benötigt, wie auch wir, Auslauf. Pause, Essen und dann einen Spaziergang zum Office. Gegen Mittag steuern wir das Zentrum an. Das Tages-Menü in einer Beiz wird zum Reinfall! Drei, vier Büchsen geöffnet, etwas aufgewärmt und serviert. Ächt? Wir sind ganz einfach zu müde und da gross zu meckern. Am Abend dann die wohlverdiente Dusche im neuen Gebäude. Ja, das hats echt in sich. Mit Aussicht auf dem Hafen durch eine grosse Schiebe und dazu noch gekühlt. Wir sind wieder glücklich. Gute Nacht, wir sind hundemüde.

Am nächsten Tag sieht die Welt wieder viel besser aus. Wir besuchen das grosse römische Theater und gönnen uns einen feinen Inder zum Zmittag. Es ist sehr heiss heute und der Wind hat seinen Dienst ganz eingestellt. Pause brauchen wir sicher noch, doch die Prognosen lassen auf sich warten. Erst am Montag scheint eine Verbesserung einzutreten. So verbringen wir wunderschöne Tage in dieser genialen Stadt. Voll von Historie und feinen Beizen. Auch der Berg, also das Castillo de la Concepción, erweist sich als genialer Platz, um mal die ganze Stadt von oben zu sehen. Auf dem Weg nach oben begegnet uns eine grosse Familie von Enten. Seven hat riesigen Plausch.

Enten im Anmarsch

Dann haben wir es geschafft und geniessen die grandiose Aussicht auf Cartagena.

Einmalige Aussicht auf die Stadt

Auch habe ich, zwangsläufig, die Zeit, den Autopiloten zu studieren. Am Schluss, natürlich haben die Frauen immer recht, ist es die Position des Kompasses. Das neu eingebaute Ding ist schlicht und einfach am falschen Platz montiert. Hatte ihn an der alten Halterung angeschraubt, was aber für das neue Ding zu nah am Eisen ist. Der Motor hat einen miserablen Einfluss auf ihn. Ganz im Heck bekommt er einen neuen Platz und funktioniert nun ausgezeichnet.

Wir geniessen noch einmal an diesem heissen Sonntag die Stadt. Laufen ein weiteres Mal durch das bemalte Tunnel zur City.

Genial gemalt!

Auch der Abwasch machen wir ganz simple, auf dem Steg. Fleissige Girls.

Es wird super gemacht

Diese Stadt mit ihren vielen Museen, Plätzen und lässigen Lokalen sind etwas ganz Besonderes und da waren wir sicher nicht das letzte Mal. Morgen ziehen wir weiter. Es sind noch zwei Stationen bis zum Ziel Alicante.

Kurz vor acht laufen wir aus. Etwas Wind auf die Nase am Anfang, dann wird es nach dem Cabo de Palos besser. Der Wind schiebt uns jetzt in Richtung Torrevieja. Und der Autopilot funktioniert tadellos. Herrlich und vor allem entspannend ist das Ganz jetzt. Die Einfahrt in die grosse Marina muss aber von Hang erledigt werden. Der Steuermann hat alle Hände voll zu tun.

Einfahrt in die Marina von Torrevieja

Ich werde langsam hochnäsig. Melde der Marina, klar war ich schon mal hier und das kann ich selbst. Wow, grosse Worte. Den Platz suchen und noch die Mooringleinen festmachen. Tadellos, doch mit einem Marinero währe es etwas entspannter 😉 Am Abend werden wir in der Stadt regelrecht überrannt! Hochsaison und somit extrem viele Leute auf der Gasse. An der Promenade hat es uns zu viele Leute. Wir suchen uns einen Platz weiter hinten und finden mal wieder einen superfeinen Inder.

Natascha ist im Hoch, als sie sieht, dass es auch ein Vegi-Thali gibt. Bestellt und es stellt sich als Volltreffer heraus. Schmeckt grandios, die kleinen “Häppli”.

Ausschlafen ist angesagt. Ein feiner Zmorge und dann bereits an die nahe Beach. Wir ergattern gerade noch einen Platz im Schatten und Seven hat ihren geliebten Sand zum Spielen. Gediegen. Allmählich kommt das Volk und wir verziehen uns in den Schatten aufs Boot. Am Nachmittag sind wir nochmals unterwegs und finden diese ausdrucksvollen Flügel. Das Fotoshooting kann beginnen.

Zu zweit …
... und der Engel selbst

Finden noch ein frisches Brot, einen kleinen Spielplatz und am Abend einen hervorragenden Fisch. Wir geniessen die Zeit zu dritt in vollen Zügen. Morgen kommt der Wind und die letzten dreissig Meilen planen wir anzugehen.

Wir laufen aus und bekommen zuerst mal auf die Mütze. Fast 13 Knoten und eine fiese Welle schlägt uns entgegen. Doch bald sind wir weit genug draussen und können die Segel setzen. Dann rauschen wir in Richtung Alicante. Wir kommen an den Fischfarmen vorbei und auch sehen wir die wunderschöne Insel von Tabarca. Das währe mal was. Doch jetzt ist sie, wie wir im Fernglas sehen, vollkommen überlaufen. Der Wind wird immer besser und so segeln wir direkt in den grossen Vorhafen von Alicante. Ich bin einfach extrem, extrem happy, als wir die Segel bergen und den Motor anlassen. Wir haben es geschafft. Wir sind am Ziel. Den Atlantik gemeistert, Portugal erobert, Gib bestiegen und die Küste hoch bis hier. Und das Ganze ohne nennenswerte Probleme. Einfach nur WOW!

Wir bekommen nach dem Einchecken und Tanken, einen feinen Platz und legen ohne Probleme an. Perfekt! Das Znacht verhauen wir mal wieder. Wir sind ganz einfach zu Müde um was zu suchen. In der Marina setzen wir uns in eine Touri-Beiz und erhalten einen sehr, sehr sparsamen Salat. Der Fisch ist zwar nicht so schlecht, doch wir feiern einfach die grandiose Ankunft in dieser grandiosen Stadt.

Wir erobern am nächsten Tag diesen lebendigen Ort, entern die nahe Beach, besteigen die gewaltige Burg, Festung von Castillo de Santa Bárbara und erforschen die Altstadt.

Haben den Plausch

Staunen um die Runde. Diese Aussicht auf die grosse Stadt.

Der Hafen von Alicante

Auf dem Weg zurück sehen wir auf einem Spielplatz mitten in der Stadt einen wunderbaren Mann. Er verzaubert alle Kinder mit seinen grossen, mehrfachen, glänzenden Seifenblasen. Seven darf sogar selbst ein paar in den Himmel setzen. Herrlich, ganz einfach, extrem herrlich!

Seven am Werken

Pause auf der Ulalena und doch haben wir noch was zu tun. Das viele Salz muss endlich gereinigt werden. Seven hilft mir fleissig.

Generalreinigung

Wir geniessen diesen letzen Tag in vollen Zügen. Wow, es sind schon ganze fünf Wochen verstrichen. Sie sind doch erst gerade angekommen, denke ich nur.

Volles Leben

Es ist Samstag und der Flieger geht gleich. Doch ein paar extrafeine Pancakes müssen noch sein. Noch ein letztes Foto und auf gehts nach vorn, zum bestellten Taxi.

Tschüss Natascha und Seven

Ich danke euch ganz herzlich für die wundervolle Zeit! Ich vermisse euch schon jetzt. Sie kommen gut zum nahen Flughafen und schon bald sind sie in der Luft. Kommt gut nach Hause!

Der Hafen von oben
Seven geniesst ihren Drink

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