Ohne Wind und Wellen gurken wir zur unserer Bucht. Sie liegt auf dem Weg in den Süden und ist am Festland. Der Wetterbericht sagt nur schönes, ruhiges Wetter für die nächsten Tag voraus, so ist es ideal noch vor den Besuchern den Anker nochmals zu werfen, baden und die Stille zu geniessen. Als wir um die Ecke des Kap Larmes kommen, sehen wir nur eines: Fischfarmen!
Im Hintergrund noch die grosse Fabrik mit dem kleinen Kamin. Ist das was für uns? Wir schauen uns um und tatsächlich in einer kleinen Einbuchtung finden wir zwischen den Farmen einen Super Ankerplatz. Der Grund ist aus Sand und die Tiefe vier bis sieben Meter. Gräme! Anker bereit und runter damit. Einfahren und er hält. Ein kurzes Bad um den Sitz zu kontrollieren, alles bestens. Wir essen was kleines und legen uns für ein Nickerchen hin. Dann auf einmal verschwindet die Sonne. Was Heute? Wolken? Es sollte doch blau und lau sein! Ich schaue mir den Himmel an, denn auch der Wind hat auf Süd gedreht.
Gaby, wir müssen weg! Da kommt was gewaltiges auf uns zu. Mit Südwind in einer halboffenen Bucht. Nicht mit uns. Anker rauf uns ab nach Politika. Immer noch sehr wenig Wind, aber auf dem Festland sehen wir schon die ersten Regenfronten sich entleeren. Sind wir nur Feiglinge oder war es richtig? Denn die Sonne kommt wieder hervor und “unsere” Bucht ist wieder im vollen Licht. Hmm, macht nichts. Wir sind kurz vor Politika und spüren den Fallwind der Berge. Um die Ecke und Ruhe ist. Ein Fischer hilft uns am Kopf des Steges beim Anlegen und wir sind erleichtert. Guter Platz. Dann kommt der Fischer auf einmal und warnt uns. Nehmt die dicken Festmacher und bereitet euch auf ein starkes Gewitter vor. Es ist zwar nur ca. 20 Minuten aber mit 6 Beaufort recht heftig. Wir schauen uns an und verschlissen alles. Die Ulalena ist ja eh schon perfekt Festgemacht. Das Wetter kommt.
Etwas Wolken mit Regen. Kann das so schlimm sein?
Aber wir glauben den Fischer und schon kommt die Walze. Es haut das Boot schräge, so heftig ist der Luftdruck.
Fünf, zehn Sekunden, dann nur noch heftiger Regen. Wow. Wir schauen uns nur an und sagen, zum Glück hier und nicht in der Bucht! Auch auf dem Barometer sehen wir am nächsten Tag die Auswirkung!
Schon in der Bucht habe ich bemerkt, dass der Wert um 3 hPa gefallen ist, dass man es aber auch “sehen” kann, gut zu wissen.
Das Wetter beruhigt sich fast so schnell wie es gekommen ist. Die Sonne sagt kurz gute Nacht.
Auch einen kleinen, heftigen Regenbogen bildet sich über Chalkida. Gewaltig!
Zum Schluss kommt der Osten noch seine Farben ab.
Wir hauen noch ein paar Tortellini in die Pfanne und gleichzeitig telefonieren wir noch mit der Schweiz. Schmeck Super und mit dem Wissen, das unsere Intuition genial war, beunruhigt uns sehr.
Am nächsten Tag haben wir genug von Buchten. Zum einen währen die wieder auf den Festland und zweitens gibt es hier eine gute Beiz. Das Wetter ist zwar ruhig, aber wir bleiben und machen einen ausgedehnten Spaziergang am Strand entlang und am Schluss laufen wir noch einmal ins Dorf hoch. Beim Bäcker holen wir unsere feine Sachen und auf dem Dorfplatz geniessen wir das Treiben und das feine Frappee.
Da kommt ein knallrotes Flügel-Auto. Mitten auf dem Platz will er parkieren. Typisch, denken wir nur. Da steigt seine Schönheit aus und er, aber halt, er ist gut und gerne sechzig! Hemd offen und die Kette auf dem Bauch. Unser Wirt gibt ihm Anweisungen, wo und wie er seinen Klapf abstellen kann. Das Dorf schaut zu. Es kommen Lastwagen, Busse und Sonstiges. Jeder zierkelt um seinen Wagen ohne murren. Wahnsinn. Es ist eben nicht die Schweiz!
Zurück auf der Ulalena geniessen wir die Ruhe und machen uns breit für’s Znacht. Die Aussicht auf unsere Büx, Super nicht wahr. Auch das Essen, hmmmmm …