Politika ist unser nächstes Ziel. Die Frage ist nur, wie weit sollen wir denn in den Norden? Der oder die Besuche wollen ja alle möglichst schnell bei uns sein. Vom Flughafen in einer Stunde in Chalkida währe ideal. Auf der anderen Seite, was gibt es hier noch alles zu sehen und zwei Wochen am gleichen Ort halten wir einfach nicht aus 😉 So tuckern wir Heute wieder los und wollen die sechs Seemeilen nach Norden gurken. Ohne Wind und blauem Himmel laufen wir aus. Gleich um die Ecke sehen wir schon die nächste Mole.
Sieht irgendwie komisch aus. Zwei Yachten, also keine Sorge, wir finden sicher einen Platz an der Mole. Aussen und hoffentlich ruhig und gut, wir legen an.
Passt doch. Es ist zwar Sonntag mit viel zu viel Trubel, aber das legt sich zum Glück spätestens am Abend. Alle sind weg und wir setzen uns in eine Taverne gleich am Strand.
Unter den Platanen machen wir es uns gemütlich und bestellen wieder einmal Randensalat. Wow, ist der fein. Dazu noch etwas Huhn und feine Shrimps in roter Sauce. Ein Gedicht. Dazu studieren wir das Schild. Was das wohl alles heissen mag?
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg in das Dorf. Es soll etwa ein halbe Stunde zu Fuss im Landesinneren sein. Ab gehts. Wie es in Griechenland ist, ohne Touris. Grossen Platz im Zentrum, ein paar Beizen unter den Bäumen und viel Volk. Alle sind irgendetwas am kaufen oder trinken. Beim Bäcker gehen alle ein und aus. Auch der Fischer hat sein Wagen parkiert und wartet ganz geduldig auf Kundschaft. Türe auf und wieder sind ein paar Fische weg. Autos und Töff fahren hin und her und schwatzen mit den Leuten im Kaffee. Wir sitzen da und können nur staunen. Verstehen tun wir nichts, aber es gefällt uns ausgezeichnet und wir geniessen die Betriebsamkeit. Dann noch einen kurzen Abstecher zum alten Turm. Schade, er ist geschlossen.
Alles eingekauft und verstaut, Frappee fertig, wir sind müde. Ab zur Ulalena für den Mittagsschlaf.
Weil es eine feine, kleine, frisch schmeckende Wasserquelle gleich am Anfang der Mole hat, füllen wir unsere Wasservorräte auf. Die beiden neuen Zehnliterkanister rollen ein paar mal zur Quelle und zurück. Jedesmal werde ich von den Leuten angesprochen. Sehr unterhaltsam.
Voller Tank und volle Kanister. Dabei hat es sicher im nächsten Hafen einen Hahn am Steg. Aber eine solche Gelegenheit kann man sich fast nicht entgehen lassen.
Nach dem Znacht spazieren wir zurück zum Boot. Die Ulalena schaukelt wie verrückt. Kommen wir da auch heile drauf und wie sieht es mit dem Schlafen aus? Die Festmacher rücken zum Glück nur selten ein. Ein Satz und Gaby ist in Sicherheit. Drinnen merkt man das Geschaukle fast nicht. Aber im laufe der Nacht wird es immer schlimmer. Kein Wind, null nada, aber es hat Schwell wie blöd. Um vier Uhr möchten wir am liebsten schon los. Es zerrt auch langsam an den Nerven. Dann sieben Uhr, los gehts. Auf, anziehen und weg sind wir. Das nächtliche Rodeo ist endlich fertig. Wir haben sogar Rückenwind. Genial. Nach einer viertel Stunde dreht sich das Ganze. Über zwanzig Knoten Wind auf die Nase und Wellen wie blöde. Nein, nein, der Norden ist gestorben. Kurz einen Blick auf die Karte und der neue Kurs auf die gegenüberliegende Seite ist gesetzt. Etwas Genua hoch und so rauschen wir dem Festland entgegen. Eine Bucht sollte uns genügend Schutz bieten. Nach einer halben Stunde. Stehen wir in der Flaute! Nur noch der Schwell steht. Fallböen. Die Berge, Klippen sind so steil, das die Fallböen so heftig sind. Also versuchen wir sie zu Umfahren. Mehr oder weniger. Der Wind dreht im Minutentakt und so wird es eine mühsame Fahrt doch noch in den Norden. Dort soll es einen genialen Hafen haben und wenn wir Platz haben auf der Innenseite, sogar sicher vor allen Winden und Wellen. Endlich ist es geschafft. Limni wir kommen!