Wir brauchen ein Pause. Schlafen lange, bis uns die Hitze aus dem Bett wirft. Dann geht’s an Land und normalerweise machen wir einen Spaziergang. Sind wir zurück, setzten wir uns in ein Kaffee, Illy wird bevorzugt ausgewählt, und trinken einen Frappee. Kaffee mit Milch und Zucker. Dazu Eiswürfel und ein Glass Wasser. Sehr, sehr erfrischend. Dann sprechen wir über Gott und die Welt. Pause, einfach. Aber Heute funktioniert das WC wieder nicht. Wir brauchen ja nicht viel im Hafen, ein paar Sachen zum Essen, Wasser und etwas Strom für den Kühlschrank und PC. Aber das WC ist überlebenswichtig! Und Heute ist wieder eine Demontage auf dem Plan. Verschieben? Geht nicht. Auspumpen, auswaschen, fetten, schmieren und wieder zusammen bauen. Aber Heute, hat das alles nichts gebracht. Es wird kaum Wasser in den Tank gepumpt. Es muss es also die Verbindung sein. Logbuch, Servicebuch, wann wurde es gewechselt? Benno hat uns mal gesagt, das MUSS alle drei Jahre raus. Wir haben nur gelacht. Aber beim Fäkalientank wechseln, wurde es da gewechselt? Wir finden nichts in den Unterlagen. Also raus. Bugkoje ausräumen, damit ich den Schlauch zu fassen kriege und eins, zwei halte ich den Übeltäter in den Händen. Ein Meter lang und ab ins Wasser. He, kein Tropfen geht durch! Mit einem Draht gehts auch nicht. Dann der alte Besenstiel. Endlich rührt sich was. Urinstein en masse wird entfernt. Und zwar nur ca. zehn Zentimeter. Eigentlich will ich oder wollte ich einen neuen einbauen, aber genau diese Grösse haben wir nicht dabei. Alles wieder sauber und die ganze Geschichte wieder einbauen. Fast blind gehts. Test, perfekt. Ein Traum. Wir können wieder in Ruhe sch …
Somit haben wir wieder Zeit für anderes. Die Fischer legen gerade ab. Sie sind neben uns stationiert und laufen jeden Abend zur Arbeit aus.
Um sechs Uhr morgens legen sie wieder an. Was für eine Arbeitszeit! Griechisch hört man aber beim Netzeflicken höchste selten. Könnte Arabisch, Albanisch oder sonst was sein. Was die wohl für die Knochenarbeit bekommen? Denn der Fisch in den Beizen ist viel, viel teurer als ein Stück Fleisch.
Wir geniessen auch die Abende in der Nähe des Hafen. Das ganze Dorf trifft sich. Spazieren, reden und spielen. Lebensfreude pur.
Manchmal haben sie auch gute Ideen fürs Detail. Dieser Kapitän ist unser Favorit. Die Pinne ist doch goldig!
Auch probieren wir diverse Beizen aus. Die erste hat nur Meerestiere. Da esse ich ein geniales Saganaki mit Shrimps in Tomatensauce. Für Gaby bestelle ich ein paar Sardellen. Sind etwas zu gross geraten, also nur Salat für Sie heute. Am nächsten Tag, wieder nur Fisch. Tja, das ist eben das Problem, wenn es keine Karten gibt und die, die Karten haben, steht’s natürlich nur auf Griechisch. Ich bestelle einen feinen in Zitronensauche eingelegter Kalamare. Ein Gedicht. Gaby, Salat um Pommes. Nächster Tag. Fastfood. Ein Gyros mit Pommes und Salat. Fein und stink billig. Ganze € 16 für zwei Gyros, einen Teller Pommes, einen grossen Salat, ein Bier und eine Flasche Wasser. Der Fisch war etwas teurer 😉
Die Rechnung stimmt doch, oder? Die Chefin sprach kein Wort English, gab uns den Zettel mit “efkaristo poli” und einem Handkuss!
Morgen, morgen ziehen wir (leider) weiter …