Mit einer sehr herzlichen Verabschiedung machen wir uns auf den Weg in die Berge. Aussenrum dem Rheintal entlang zum ersten Pass. Verkehr hat es kaum und den Julier schaffen wir mit links. Geschafft, wir sind mal wieder im Engadin. Der erste Schreck folgt aber gleich, der Camping von Silvaplana ist wegen extremer Überfüllung geschlossen! Die Tafel auf Rot und am Eingang werden die Leute abgewiesen. Doch Joel ist da und wir ziehen einfach ein Ticket und schleichen uns rein. Unser alter Platz ist wirklich voll. Vor lauter Camper und Zelten sieht man kaum das Grün 😉 Doch er hat super geparkt und wir setzten uns einfach neben ihn. Passt doch! Haben auch alle Platz zum rausfahren? Sollte gehen. Zögerlich gehen wir zur Anmeldung zurück, doch die Skepsis ist unbegründet, kein Problem, habt ihr einen schönen Platz gefunden und wie lange wollt ihr den diesmal bleiben, sind die einzigen Fragen, die sie haben. Uff, wir sind drin und angekommen. Alles auspacken und aufstellen. Diesmal drehen wir den Vordersitz von Gaby, damit ich, wir etwas mehr Länge haben. Joel kommt auch gerade von einer extremen Tour zurück und benötigt erst mal einen bequemen Stuhl 😉 Das Wetter ist genial, warm und nicht so heiss wie gerade im Unterland. So geniessen wir den Abend mit einem feinen selbst gekochten Essen unter der Markise.

Der nächste Tag ist der Hammer. Warm, blau, schön bei 16.5° schreibe ich ins “Logbuch”. Nach einem ausgiebigen Zmorge wollen wir zusammen einen Spaziergang machen. Unser Sohn ist heute zu schlapp für eine weitere Biketour. So machen wir uns auf und schauen uns mal wieder das wunderschöne Dorf von Silvaplana an.

Der extreme kurze Anstieg zum Aussichtspunkt über dem Dorf kennen wir ja bereits. Aber mit Hilfe geht es natürlich fast wie von allein. Die Aussicht ist heute durch die extreme Weitsicht besonders gut. Dem Höhenweg folgend spazieren wir St. Moritz entgegen. Nur noch einen kurzen Abstieg, Gaby ist gut gesichert, kommen wir der schönen Stadt im Engadin immer näher.

Einen feinen Burger im Pier 34 darf es jetzt sein. Schmeckt der gut, dazu gesellen sich unsere Tochter und ihre Freundin, die sich gerade für die Segelprüfung bereit machen. Auf dem See ist wahrlich die Hölle los. Es ist ein “Flügel-Event” der uns viel Action beschert und rund um den See findet noch ein Lauf statt.

So viele, schnelle Flügel auf einmal

Fantastisch diesem internationalen Feld zuzuschauen. Dann aber los, wir wollen den schönen Weg am Bach und See entlang nach Silvaplana kommen. Doch wir kommen nicht so weit, beim Stadion in St. Moritz müssen wir wohl oder übel unterstehen. Ein Gewitter, das eigentlich über dem Berg durchziehen wollte, hält geradewegs auf uns zu. Hammer Regen. Keine Change trocken an einen anderen Ort zu kommen. Wir schauen uns den Postauto-Fahrplan an und in fünf Minuten soll der nächste Bus abfahren. Das Nass hat etwas nachgelassen und so rennen wir zur Haltestelle. Dummerweise steigen wir in den falschen Bus ein und kommen nur bis Champfèr. Es ist ja nicht mehr weit und so laufen wir bei ein paar Tropfen dem See entlang zurück zum Van. Tja, wenn man nur dem Wetterbericht glaubt ist man selbst schuld. Unser Sohn hatte nicht einmal ein Pulli dabei 😉 Die Sonne kommt aber noch einmal und so trocknen unsere Sachen viel besser.

Alles trocknen lassen

Zum Znacht basteln wir zusammen eine feine Pizza. Alles darauf und rein in den Gasofen. Wunderschöner Abend, etwas Apéro, etwas Essen und viel Zeit zum Schwätzen.

Trotz der kalten Nacht haben wir gediegen geschlafen. Das mit dem Sitz umdrehen hat uns wieder etwas mehr Bequemlichkeit beschert. WC voll, Laden extrem voll und die ganzen Plätze sind einfach gerammelt voll. Doch wir haben unser Reich und geniessen den feinen Kaffee. Gestern haben wir uns doch noch einen Espressokocher, sogar von Bialetti, im Coop gefunden und gekauft und geniessen nun die ersten Tassen. Die Anleitung ist neu, das Ding muss, sollte richtig eingekocht werden 😉 Dazu ein feiner Bergkäse der Gegend. Mehr braucht man nicht! Dann wollen wir den schönen Tag noch mit einem kleinen Spaziergang nach St. Moritz auskosten. Am See tummeln sich die Kiter und Surfer. Verrückte Bande! Aber genial zuzuschauen.

Viel los auf dem Silvaplaner-See

Vorbei am Runner’s Festival treffen wir uns wieder mal beim Pier. Schauen minutenlang den Foilern zu und warten auf unsere Girls. Kurz was essen und dann ziehen wir los, um einen alten Freund zu besuchen. Er ist leider gerade am Runner’s Festival im Einsatz und hat darum nur wenig Zeit. Aber wunderschön ihn mal wieder zu treffen. Es ist eben momentan extrem viel los im Engadin. So watscheln wir zurück nach einem kurzen Tratsch. Zurück auf dem Platz haben wir das Gefühl, das noch mehr gekommen sind. Wo nehmen die alle den Platz her, aber es ist überhaupt kein Problem. Wirklich jeder schaut auf den anderen und wenn jemand wegwill, gibt es immer Platz. Zum Znacht lassen wir ein paar Pastastangen im heissen Wasser brodeln. Eine feine Sauce dazu und einen Schluck Wein. Auf jeden Fall bin ich erst um Mitternacht auf dem Weg zum Abwasch!

Schon wieder Sonntag. Joel will noch auf die Heide und zieht bald los. Komm ich da raus? Fragt er sich eigentlich unbegründet. Kurz schauen, ein paar Heringe raus und auch sein grosser Bus kommt mühelos zum Ausgang. Danke, danke für die wunderbare Zeit mit dir. Wir, ja wir wollen rund um den See und zur Maria, Sils Maria, ein Café trinken. Der Wanderweg ist mega voll, doch kein Thema, jeder macht Platz und man schaut aufeinander. So geniessen wir den Umgang und essen sogar noch was Kleines in unserer Beiz. Natürlich kennt man uns und Gaby bekommt alle Aufmerksamkeit. Auf dem Rückweg sehen wir erst die vielen Segler, Kites, Surfer und sonst was sich mit Wind so antreiben lässt. Der Wind ist natürlich auch ideal für solche Hobbys 😉

Viel Betrieb auf dem Silvaplaner See

Etwas weiter unten ist das Training der Surfer im vollen Gange. Die haben die ganze nächste Woche einen Wettkampf mit der neuen Foiler, das bei den nächsten Olympiaden mitmischen darf. Die können was auf ihren Einheitsbrettern!

Foiler beim Training

Durch den Wald schauen wir dem Treiben zu. Einfach genial. Weiter unten sind dann auch die “normalen” Kiter und Surfer unterwegs. Platzangst gibt es da scheinbar nicht!

Buntes Treiben auf dem See

Dazu kommen noch die vielen Zuschauer, die eigentlich Spazieren, Wander, Radeln wollen, aber gezwungenermassen zuschauen “müssen”. Wir sind fast am unteren Ende und versuchen noch die ganze Stimmung auf ein Bild zu bringen.

Der Silvaplanersee von Norden her

Diesen See lieben wir einfach, wenn es nur nicht so kalt währe 😉 Zurück beim Van benötigen wir erst mal eine Pause. Wir machen es uns gemütlich und schauen mit Bedenken auf die Wetterkarten von morgen. Eine Front, mal wieder eine Front, die direkt auf uns zuhält. Die Idee ist, sie zu umfahren. Mal schauen, ob es uns gelingt. Jetzt gibt’s erst mal Znacht, ein Schluck Wein und vor dem Espresso noch einen kleinen Spaziergang zum See. Die letzten Sonnenstrahlen einfangen.

Wundervolle Stimmung

Norden? Ja, das kommt dann morgen. Der Plan ist am Bodensee kurz haltzumachen und dann weiter in Richtung Ostsee.

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