Endlich, endlich. Um zwei Uhr dreht der Wind. Der Oster ist angekommen. Ich kann beruhigt weiter schlafen. Um sechs sind wir schon auf und machen uns auf die Abfahrt bereit. Alles ready? Ja fast. Ich weiss noch nicht, wie wir vom Steg wegkommen. Eindampfen? Oder reicht nur abstossen? Der Wind legt eine kleine Pause ein und so dampfe ich kurz ein und stosse dann den Bug in den Wind. Perfekt. Sieben Uhr und wir sind unterwegs. Auch auf anderen Booten sehen wir emsiges treiben und zwei sind schon vor uns weg. Ja, da ist was los. Wir umrunden die kleine Insel und rauschen in Richtung Rio.

Trizonia

Kaum sind wir aus dem Windschatten der Insel, setzen wir die Segel und ab gehts. Sechs, sieben und manchmal sogar acht Knoten sehen wir auf der Logge. Schon etwas schnell für unser kleines Boot. Aber sie hält sich tapfer und mit 8.8 Knoten erreichen wir einen Höchstwert. Der Wind ist konstant und bläst schön von hinten in das Grosssegel. Die Wellen sind nicht allzu hoch und so melden wir uns um zehn schon beim Rio Traffic für die Brückendurchquerung an. Der Wind ist genau von achtern und so zieht das Genua, das wir im dritten Reff haben, nicht mehr richtig. Wir wollen das Gross bergen. Kurz an den Wind und runter mit dem Segel. Da fällt der ganze Baum auf die Reling. Hmm, so war das aber nicht geplant. Habe wohl was beim letzen Rigg-Check vergessen. Mit dem Grossfall löse ich das Problem und rolle das Tuch ein. Jetzt ist es etwas ruhiger und die Spitzenwerte sind nicht mehr so hoch. Dann kommt schon die erste Tonne für die Einfahrt nach Messologhi und wir segeln direkt in den Hafen hinein. Bergen auch noch die Genua und bringen Feder und Festmacher an. Kurz ein Aufruf an die Marina. Ja, Platz haben wir. Hier hinten am Steg 3. Gut. Aber der Wind bläst etwas schräg und ich bekomme die Büx fast nicht in die Lücke. Abbrechen und schon hangen wir fast in den Mooringleinen der anderen. Zu Glück reagiert der Nachbar blitzschnell und löst sie. Ich komme nochmals davon. Zweiter Versuch und mit etwas mehr Gas würge ich die Ulalena an ihren Platz. Durchschnaufen hoch drei. Alles ist genial abgelaufen, ausser, dass wir den Windpiloten nicht aufgebaut hatten. Das war ein grosser Fehler. Ich musste die ganze Zeit am Steuer stehen und konnte weder etwas ausruhen noch mich um Gaby kümmern. Nur immer das Nötigste. Dass müssen wir das nächste Mal unbedingt besser machen.

Ab in die Beiz. Ein grosses Bier, ein Frappee und zwei Gyros. Lange bleiben wir nicht, wir sind viel zu müde. Gute Nacht.

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