Schon früh bin ich am Anker vorn und hebe mit der Winsch die lange Kette. Fast 40 Meter haben wir gesteckt und so dauert es ein Weilchen bis ich den Anker sehe. Kurz mit dem Bootshacken putzen und dann verlassen wir den schönen Platz vor Lygia. Der Kurs ist 141°. Wir wollen nach drei Jahren wieder einmal Georges besuchen. Der hat auf der Insel Kalamos ein kleines Imperium aufgebaut, mit Hafen, Hotel und Taverne. Mal schauen wie es im geht.
Unterwegs traue ich meinen Augen nicht. Eine weisse England Flagge!
Sofort an das AIS und sehe die Nahlin mit seinem Tender. Hier muss ein Mitglied des Königshauses wohl an Bord sein. Wow!
Dann umrunden wir die wunderschöne Nordseite der Insel Kalamos und laufen in den Hafen ein.
Hat es Platz? Mit dem Feldstecher kann ich nur ein paar Masten sehen, also sollte es kein Problem sein. Und tatsächlich, viel Platz. Georges ist schon im Anmarsch und dirigiert unseren Anker. Anker runter uns zurück an die Mole. Er hilft, wie bei jedem Boot, beim festmachen und begrüsst uns. Willkommen in Kalamos. Ich frage nach den vielen freien Plätzen und er sagt nur, das ist immer so am Freitag, Crewwechsel. Wir räumen kurz auf und setzen uns gleich in die Beiz. Ein kleiner Salat und ein Tzaziki fräsen wir rein. Dann wird wieder einmal geblogged. Blick auf Meer und die Erlebnisse niederschreiben. Nur so merken wir, wieviel wir überhaupt gemacht haben. Denn wir machen ja eigentlich den ganzen Tag nix 😉
Noch kurz ein Nickerchen und bald ist es Zeit fürs Znacht. Es ist schon acht, aber wir sind fast die Ersten. Einen feinen white Snapper bestellen wir, dazu Dolmades, Reis in Weinblättern und frittierte Zucchini. Jammy!
Beim annähern der Insel ist mir eine kleine Kapelle aufgefallen. Sie ist hoch oben am Berg und von da hat man sicher eine Super Aussicht. Heute Morgen wollen wir sehen, wie weit wir kommen. Der erste Aufstieg ist sehr, sehr steil. Es ist immer noch im Dorf und es geht schon mächtig zu Werke. Ich bin sofort munter. Durch das ganze Dorf und bis ans andere Ende laufen wir. Dann sehen wir eine Abzweigung. Hmm, dass kann nur die sein. Es wird wieder steiler und noch eine Kreuzung. Rechts oder Links. Rechts. Und da steht sie endlich.
Wow. Wir sind sprach- und luftlos! Grandios. Was für eine Aussicht. Nach einer Weile sagt Gaby nur, machst du keine Fotos? Doch, doch nur noch etwas verschnaufen und staunen.
Hier ist unser Hafen.
Wir können uns kaum trennen. Dann hole ich unser Buch hervor und ich lese ein paar Kapitel vor.
Auf dem Nachhauseweg wollen wir noch einkaufen. In einem traditionellen Mini-Market gehe ich kurz reinschauen – komme prompt mit einem Stück Kuchen heraus. Ist für Gaby, probieren. Die Chefin hat ein Paar Kuchen und Süssspeisen frisch gebacken und verkauft sie nun. Zwei, drei Stücke testen wir und können fast nicht genug bekommen. Das und das “brauchen” wir. Sie packt alles ein und gibt noch bei jedem eines drauf. Sprachlos. Was ist es denn? Ein Reiskuchen, der Name ist – vergessen und eine Süssspeise mit dem Namen – auch vergessen. Sie redet dermassen schnell und viel, dass ich das Ganze auch bei einigen Nachfragen nicht behalten kann. Ich werde glaube älter 😉
Am Abend gehen, müssen wir wieder zu Georges Taverne essen. Heute hat er einen feinen Octopus auf der Karte. Fein, Super fein.
Am nächsten Morgen sehen wir nach dem ablegen unsere Kirche. Ja, das war die Mühen wert. Aber sie ist gar nicht so weit oben 😉