Gestern habe ich ins Logbuch das Wetter von Heute notiert. Um 15:00 Uhr soll der Wind aus 196° Grad kommen und mit 13 Knoten wehen. Die Böen aber bis 18 Knoten hochschnellen. Gestern währe ruhiger gewesen, aber die Windrichtung stimmt und warum nicht etwas segeln? Die Strecke ist ja immerhin 55 sm lang.
Den Wecker hören wir schon vor dem läuten. Keine viertel Stunde brauchen wir um die Büx bereit zumachen. Dann rattert die Kette und ich fische sehr viel Seegras raus. Tja, das hält halt nicht so gut. Raus aus der Bucht und wenn Gaby nicht gewesen währe, hätte ich hoch den Sonnenaufgang verpasst. Dabei geht ja erst der Mond unter. Wir staunen nur.
An der Südküste motoren wir raus auf’s offene Meer. Wir können uns an der Sonne und der Stimmung kaum satt sehen! Tschau du schöner Leuchtturm, du siehst das jeden Tag.
Wind? Etwas. Das Maximum ist keine 6 Knoten. Motoren mit dem Gross. Eine wirklich geruhsame Überfahrt. Das letzte Mal, vor 14 Jahren, hatten wir mit Meltemi etwas “strubere” Konditionen. Damals waren wir mit dem Masten aus dem Hafen gesegelt. Jetzt, wir schauen nur den vielen Tanker und Frachtern zu, die geruhsam an uns vorbei ziehen. Diesmal bewegen sie sich und nicht wie vor Piräus mit Dani, wir.
Dann auf einmal Delfine. Eine ganze Schule. In etwa 100 Meter Entfernung tummeln sich etwa 15 dieser schönen Geschöpfe.
Vor Hydra kommt doch noch der versprochenen Wind. Sehr böig bläst er uns in den Kanal von Poros. Super Abschluss. Scheint wie der Abschiedsgruss von den Kykladen gewesen zu sein. Irgendwann kommen wir sicher wieder. Wir dachten beim planen immer wieder, da hat es nicht so viele Inseln. In den Norden oder, und der Türkei müssen wir schon noch. Wir haben ja sooo viel Zeit. Jetzt müssen wir sagen, wir haben noch gar nichts gesehen!
Müde machen wir am Schwimmsteg in Poros fest. Dann geht das Theater los. Etwas zwanzig Boote einer Flottille hängt sich an den Steg. Sie werden einzeln vom Chef dirigiert. Der macht einen Super Job. Am Abend schlagen zwar einige bei den Böen an den Steg, aber sie sind alle in Reih und Glied.
Wir gehen nur noch kurz in die nahe Taverne und essen einen kleinen White-Snapper. Der Wirt erkennt uns sogar vom letzten mal und das Dessert ist garantiert.
Glücklich und müde fallen wir ins Bett.