Mitten in der Nacht, es ist etwa halb Sechs, hören wir Kettengeräusch. Der will aber früh los. Ich nicke wieder ein. Dann Stimmen und die eindeutige Sprache der Italiener! Es sind ganz liebe Leute, aber mit dem Anker haben ein paar mühe. Dieser Über-, Übernachbar will scheinbar raus, aber er hängt der Länge nach vor vier Booten. Beim Anker aufholen wurde er abgetrieben und hat eine Kette erwischt. Hängt also in den Seilen. Es dauert eine halbe Stunde bis der Anker frei ist und dann nochmals eine viertel bis er weg ist. Er hat keinen Schimmer wie er raus kommt und fragt mich um Rat. Bug voran und dann den “Arsch” gegen den Wind, damit du von allen Ketten weg kommst. Gesagt getan und wir alle konnten wir der schlafen gehen. Die nächsten liefen erst um halb acht aus. Geplant war bei uns acht und das hatten wir auch eingehalten. Schlecht geschlafen und mit Unterbrüchen, kein Kaffee und dann auch noch Wind beim ablegen. Schlaftrunken erledigen wir unser Manöver aber ohne Kino und legen ab. Adieu du Geheimtip!

Wow, der Wind stimmt aber präzise. Wir segeln fast aus der Bucht an den kleinen Kykladen vorbei. Dann dreht er aber gegen West und der Motor muss wieder schieben. Nur noch kurz um’s Nordkap von Ios und schon biegen wir in die Hafenbucht ein. Da hat es aber einen schönen …. Gaby strahlt.

Und da die Kirche. Die müssen wir dann aber sich anschauen. Ach ja, einen Platz müssen wir ja auch noch suchen.

Mit einer Böe legen wir zuerst Längs an. Da hat es zwei Moorings. Die eine ist leer, aber die andere scheint zu halten. Mit Hilfe zweier Segler drehen wir die Büx in den Wind und machen katholisch fest. Danke ihr Helfer.

Kaum angelegt rauschen schon die ersten Fähren rein. Sieht doch ganz harmlos aus. Dem war aber nicht so. Wir springen wie wild nach allen Seiten. Das Hafenhandbuch hat ganze Arbeit geleistet. Genügend Abstand und die Salinge beobachten, wenn die Fähren kommen. Alles hält und der Abstand ist genug gross. Passt.

Bei einem Motorenmech am Hafen frage ich nach der Telefonnummer für den Dieselmann. In Katapola hat er es ja nicht geschafft. Er ruft gleich an und sagt, nicht gerade jetzt. Er sei beschäftigt. Erst um sechs. Ob das uns recht ist. Aber sicher. Mal schauen. Aber hallo! Pünktlich erscheint der Tankwagen und liefert prompt. Ich bedanke mich vielmals und er kann nicht fasst warum. Ist doch sein Job. War er mal in der Schweiz?

Erkundung ist angesagt. Schöner Strand und ganz alleine. Wie lange noch?

Es ist einfach zu kalt für diese Jahreszeit, wie mir ein Nachbar, ein Franzose, erklärt. Unter 25° geht keiner baden.

Bald ist der Hafen voll und wir schauen uns noch die Mooringkette an, die quer durch den ganzen Hafen gezogen wurde. Eine Sorgleine für den Anker muss wohl sein.

Nur etwas kleines wollten wir essen. Am Hafen gibt es ein nettes Restaurant mit einer schönen Pergola. Etwas Huhn und Gemüse vom Grill. Fein und diesmal nicht zu viel. Eine Portion reicht für uns beide.

Kaum sind wir auf der Büx zurück, kommt noch ein Segeler rein. Ich bin schon am Zähne putzen, zwängt er sich an uns vorbei. Ich helfe ihm anlegen, kann aber seine Sprache nicht recht erkennen. Gaby meint, das ist doch französisch. Nein, nein. Ich sitze noch draussen und er spricht mich an. Es sind Russen und wollen mich gleich zum Essen einladen. Morgen früh wollen sie nach Thira. Ich verabschiede mich und so können wir endlich früh zu Bett.

Ja diese Stadt erobern wir morgen …

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