Das war wirklich ein schönes Dorf. Im Sommer, wenn die Touristen kommen, ist es sicher nicht mehr so ruhig und gediegen wie jetzt. Aber Betsi ist sicher wiedermal eine Reise wert.

Die Küste ist schroff, grün und einfach toll anzuschauen. Die Wolken ziehen aber verdächtig zu.

Dann erwischt es uns doch noch. Gaby hat überhaupt keine Freude mehr. Sie will nur noch rein.

Wir sehen nichts mehr. Alles ist verhangen. Da meint Gaby nur, probiere doch den Radar mal. Der könnte uns jetzt wieder einmal nützlich sein. Ach was, der geht doch sowieso nicht! Ich schalte ihn an und oh Wunder, er funktioniert tadellos. Kann man so was glauben? Wie wenn nichts gewesen währe, können wir ihn nun endlich testen. Alles wird ausprobiert. Was hätten wir am ersten Tag im Nebel dafür gegeben!

Dabei verpassen wir fast den schönen Leuchtturm. Leider etwas verschwommen von den Regenwolken.

Der grosse Hafen von Tinos kommt in Sicht. Es scheint ein reges Treiben zu sein. Haben wir da auch Platz?

Es ist immer wieder sehr aufregend in einen neuen Hafen einzulaufen. Was ist wo? Wo kann man? Ist da auch? Haben wir nicht was vergessen? usw. Wir bereiten uns wie immer gewissenhaft vor, zum Anlegen mit Anker oder auch Längsseits. Alle Fender und Leinen sind angeschlagen.

Aber auch Heute. Überhaupt, oder fast keine Probleme. Wir schneiden “nur” dem Seafast Katamaran den Weg ab und werden nach der Ankunft dafür höflich gerügt. Wir sollten vor dem Hafen auf die Fähren warten und auch über VHF Ch 12 müssten wir um Erlaubnis bitten. Wir bekommen einen Zettel.

Das Anlegen selber? Ein Kinderspiel. Schauen wo wir hinkönnen. Vorfahren und lässig mit dem grossen Zehen den Anker runterlassen. Etwas mehr Gas vor der Mole, dass der Anker auch hält und eine Leine festmachen. Fertig. Die Charter Yachtis schauen uns immer ungläubig an. Wir haben natürlich auch schon eine menge Übung.

Die Kirche reizt uns. Kurz etwas essen, bei der Port Police vorbeischauen und dann ab auf den Hügel. Die Pilgerstrasse führt direkt zum Hafen. Hier haben sie einen extra Teppich für die Pilger, die auf Händen und Knien zur Kirche wollen eingerichtet. Das schieben reicht mir vollkommen.

Die Kirche wurden genau dort gebaut, 1823, wo man eine Maria Ikone gefunden hat. Zuerst schauen wir uns das Ganze von weitem an.

Dann ist aber der Gwunder zu gross und wir schauen uns das von nahem an. So was haben wir wirklich noch nie gesehen. Die Kirche ist recht düster und erst als wir eine weile drin sind, erkennen wir, das sie “bums” voll ist. Es werden Kerzen angezündet, Ikonen geküsst und gebetet. Ein reges kommen und gehen. Wir fallen natürlich sofort auf und wir bekommen eine Broschüre über die ganze Geschichte. Sehr interessant. Als wir hinaus wollen werden wir angehalten. Haben wir was vergessen? Das Buch zu bezahlen? Uns zu verneigen? Etwas zu bezahlen? Nein, wir bekommen zwei Fläschchen mit Öl von der Maria. Eine Pilgerin die gerade neben uns steht übersetzt alles was uns der Pfarrer sagt. Wir sind sehr geehrt.

Draussen müssen wir uns zuerst setzten und verdauen. Die ganzen Gesänge haben doch seine Wirkung.

Die Parallelgasse zur Pilgerstrasse ist gesäumt von Läden mit Pilgersachen. Das muss wirklich eine grosse Sachen sein. Denn ganz Griechenland pilgert hier hin. Wir verziehen uns wieder auf’s Boot. Im Hintergrund die “Shoppingmeile”.

Schöne herzliche Stadt. Die gefällt uns wirklich. In einer Nebengasse finden wir eine schöne Taverna, essen aber wieder einmal zu viel. Die Sachen sind einfach zu fein und wenn der Wirt anfängt aufzuzählen, stellt die Vernunft ab.

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