Um sieben sind wir schon auf. Wir können es kaum erwarten. Noch kurz auf die Toilette und ein paar warme Sachen anziehen.
Ein kurzer Zmorge und weg sind wir. Langsam tuckern wir zum Haufen raus. Gutes Gefühl und doch irgendwie komisch. Wir haben so lange auf diesem Moment gewartet und jetzt ist er da. Einfach so versinken wir im Nebel. Ja genau. Zum Glück haben wir ja den Radar! Das Hotel Bernardin sehen wir nicht. Tasten uns mit dem GPS nach Piran vor. Keine Lichter! Hätte ich nicht gedacht. Aber es ist ja (fast) keiner draussen.
Kurz Ausklarieren und schon hebt sich der Nebel. Fast windlos geht’s nach Kroatien. Umag ist auch schon in Sichtweite und das Einklarieren ging noch nie so schnell. Was für ein Unterschied zum Sommer. Da stehen manchmal 10 – 15 Leute in der Schlage. Aber Heute sind wir alleine.
Jetzt kommt sogar noch etwas Wind auf und wir setzten die Genua. Mit 5-6 Knoten segeln wir in Richtung Pula. Dann kurz vor Rovinj kommt der Nebel wieder. Ein bis zwei Meilen dürfte die Sichtweite schon sein. Aber die Augen werden immer müder. Ich sehe immer wieder Masten oder Rümpfe wo gar nichts ist. Mehrmals sehnen wir uns den Radar mit seinen lässigen Kreisen, den umliegenden Schiffen oder Küsten herbei. Jetzt nur weiss. Wenn ein Hafen in der Nähe ist hupen wir mit unserem Horn. Es ist ohrenbetäubend laut. Aber gerade richtig für dieses Wetter. Natürlich kommen Zweifel auf. Ist das alles richtig was wir da so treiben. Was liest man nicht alles über Nebel? Dann kurz nach dem Leuchtturm SV. Ivan taucht das erste Schiff aus dem Nebel auf. Wir sehen es gut, wissen aber nicht was er treibt oder ob er uns sieht. Zur Sicherheit drehe ich ab und wir kreuzen uns ohne Probleme.
Dann endlich lüftet sich der Schleier und es wird schon fast kitschig. Die Brijuni Inseln tauchen neben uns auf und die Sonne lacht. Einfach herrlich und vor allem erlösend.
Mit diesem wunderschönen Sonnenuntergang motoren wir der ACI Marina in Pula entgegen. Jetzt noch kurz mit dem neuen VHF-Handy die Marina benachrichtigen und schon liegen wir vor der Stadt. Kurz umziehen und ab an den Futternapf. Mann, haben wir Hunger. Im Orfei genehmigen wir uns einen feinen Salat und zwei groooose Pizzen. Was für ein Tag!